Der Automobilzulieferer Webasto stellt mit dem „EcoPeak” ein Dachkonzept vor, das Nachhaltigkeit, Innovation und modernes Design vereinen soll. Das Unternehmen setzt hier vor allem auf biobasierte und recycelte Materialien und verwendet Solarzellen, die ein Elektroauto klimafreundlich mit Strom versorgen können.
Durch den Einsatz von biomassebilanziertem Polycarbonat und nachhaltigen Kunststoffen statt Aluminium errechnet sich für das Dachsystem eine Gewichtsreduktion von bis zu 40 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen. „Das reduzierte Gewicht sorgt nicht nur für eine verbesserte Energie- oder Kraftstoffeffizienz, sondern erhöht auch die Fahrdynamik. Die Produkteigenschaften beispielsweise hinsichtlich Langlebigkeit bleiben dabei auf dem gewohnt hohen Qualitätsniveau“, heißt es von Webasto.
Die Polycarbonat-Scheibe des EcoPeak umfasst neben der Dachfläche des Fahrzeugs auch die Heckscheibe. Diese vergrößerte Fläche wird mit Solarzellen bestückt, die bis zu 350 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr liefern sollen. Abhängig von Elektroauto und Wetter kann das den Angaben nach einer Fahrleistung von etwa 2.500 Kilometern entsprechen.
Ein zentrales Merkmal des EcoPeak seien auch die integrierten Rollos, erklären die Entwickler: „Der Stoff wird aus recycelten PET-Flaschen gefertigt. Das unterstreicht das Engagement von Webasto für die Kreislaufwirtschaft und spart wertvolle Ressourcen.“
Die Konzeptstudie zeige, dass durch das Design und die Verwendung von umweltfreundlichen Basiskomponenten im Vergleich zu herkömmlichen Dachsystemen rund 50 Prozent weniger Emissionen entstehen.
„Durch seine große Gesamtfläche hat unser Dachkonzept einen wesentlichen Einfluss auf den CO2e-Fußabdruck des Fahrzeugs. Als Markt- und Innovationsführer zeigen wir mit dieser Machbarkeitsstudie unseren Kunden die Möglichkeiten für zukünftige Serienanwendungen auf. Gemeinsam wollen wir Lösungen erarbeiten, die eine Alternative zu herkömmlichen Dachsystemen sind und Nachhaltigkeit, Funktionalität und ästhetisches Design perfekt miteinander kombinieren“, so Jan Henning Mehlfeldt, Mitglied des Vorstands von Webasto. „Indem wir auf Recyclingfähigkeit achten, stellen wir sicher, dass Materialien effizient wiederverwendet werden können, wodurch Abfall reduziert und der Lebenszyklus von Ressourcen verlängert wird.“
„Interne Entwicklungen laufen für alle unsere Dachsysteme und wir nutzen die Erkenntnisse aus dem EcoPeak-Konzept, um eine breite Palette an nachhaltigen Lösungen für kundenspezifische Anforderungen anzubieten“, sagt Mehlfeldt im Gespräch mit dem Portal Edison. Wo das System erstmals zum Einsatz kommt, wollte er noch nicht verraten. Kosten soll es so viel wie ein konventionelles Glasdachsystem – „mit einem entsprechenden Aufschlag für Innovationen“.
Jeff Healey meint
Was Webasto da entwickelt hat ist durchaus technisch interessant und innovativ. Es bestätigt mich auch in meiner Vorahnung, dass Solar-Integration in Elektroautos eine Zukunft hat. Wenn ich das annähernd richtig einschätze, ist der Aufpreis für die in Großserie angewandte Technik nach 8-10 Jahren beim Kunden amortisiert, selbst wenn man 40% an Effizienz von der Hersteller-Angabe runter rechnet (Benzin-Äquivalent 6,0 Liter, optimistisch 1,70€ je Liter Benzin gerechnet).
Jeff Healey meint
Präzisiere:
6,0 Liter Benzin auf 100 Kilometer (Äquivalent)
David meint
Das ist Unsinn und du verstehst von diesen Sachen nichts. Offenkundig hast du auch keine Solaranlagen, so dass du keine persönlichen Erfahrungen mit Ertragsmengen hast. Bitte meinen Beitrag unten mit den Werten des EQXX beachten, das kann man alles nachgucken, diese Zellen bringen in der Praxis aktuell und beim PKW überhaupt nichts, sie nutzen nur dem Hersteller.
Andreas meint
Ich find’s cool. Je kWh zählt. Mein Glasdach hat 1500 € Aufpreis (Renault scenic) gekostet und kann nur „schöne Aussicht“. Wenn man’s kombinieren kann, dann bitte: her damit……
M. meint
Man kann’s nicht kombinieren.
Also ja, es gibt die „durchsichtigen“ Bereiche, die gewinnen keinen Strom.
Und es gibt die Solarbereiche – die sind nicht durchsichtig.
Die vereinzelten Solarzellen weiter vorne sind eher fancy als dass sie in irgendeiner Weise etwas zur Stromerzeugung beitragen…
M. meint
Das ist doch die Sono-Story. Das Auto muss in der Sonne geparkt werden, damit das funktioniert, und wer stellt sein Auto freiwillig in die Sonne, wenn er nicht muss?
Wieviel davon geht wieder verloren für die nötige Klimatisierung?
Was soll die Erwirtschaftung von 350 kWh brutto / Jahr denn kosten? Der Wert liegt ja bei ca. 100 Euro pro Jahr – besagte Klimatisierung noch nicht abgezogen.
Data meint
Von der Leistung her sollte diese Solarfläche doch zumindest ausreichen, die Klimatisierung durchlaufen zu lassen und somit ohne Verbrauch immer ein gekühltes Auto zu haben. Erinnere mich an den Test neulich vom ADAC, wo das gemessen wurde und man erstaunt war, wie wenig Energie die Klimaanlage im Dauerbetrieb benötigt.
M. meint
Ja, kann schon sein, dass das aufgeht. War aber nicht meine Frage.
Wenn ich das Auto in den Schatten stellen kann, ODER in die Sonne, und dann mit dem gewonnenen Strom klimatisiere – was gewinne ich denn dann? Reichweite gewinne ich dann nicht, und ich muss das – bestimmt nicht billige – Webasto-Dach dann erstmal kaufen. Zahle ich dann nicht lieber ein paar Euro im Jahr für Klimatisierungstrom, und spare mir das schreckliche Dach?
Irgendwie scheint mir das keine runde Sache zu sein.
By the way: die Heckscheibe bedruckt MIR niemand mit Solarzellen, und schon gar nicht „mit einem entsprechenden Aufschlag für Innovationen“.
Data meint
Okay, das ist natürlich deine individuelle Entscheidung, und natürlich super wenn du immer Schatten dabei hast und dich für diesen entscheiden kannst.
Die Erkenntnis, dass Solarzelle im Schatten nicht funktioniert, ist zumindest mir nicht ganz neu.
Unterm Strich finde ich es nicht verkehrt, wenn alle Autos, die in der Sonne stehen, Reichweite hinzugewinnen.
Jörg2 meint
Ich halte das auch für Spielerei. Ertrag und Kosten sehe ich da nicht im guten Verhältnis.
Erinnert mich etwas an die selbstausrichtenden SAT-Antennen auf Wohnmobilen. Kostet und das WoMo muss freien Blick Richtung Satellit haben.
Andere nehmen ein Dreibein, ne kleine Schüssel und ein paar Meter Kabel und stellen ihr WoMo hin, wohin sie wollen (Schatten, Blick…).
Future meint
Wieso wird denn in Deutschland so viel im Auto klimatisiert?
Weder Schulen noch Altenheime in Deutschland haben eine Klimaanlage. Aber jedes Auto hat eine.
Man kann im kurzen Hochsommer auch einfach alle Fenster im Auto aufmachen und duchlüften. Das geht erstaunlich gut und schon werden wieder ein paar kWh gespart. Das macht nur kaum einer. Die Klimaanlage im Auto läuft permanent. Dann kann man eigentlich auch gleich Fenster einbauen, die sich nicht mehr öffnen lassen. Das spart auch Produktionskosten.
Jörg2 meint
Future
Ja, es reicht die Absenkbarkeit des Fahrerfensters (Parkticket, McDoof, Wachtmeister…)
M. meint
Nein, Data, ich habe nicht immer Schatten, aber so oft wie möglich. Und zu Hause eine Garage, da steht es auch bei Sonnenschein…
Davon abgesehen, kann ich gar nicht standklimatisieren – alte Technik. Nur standlüften kann ich.
Reicht aber auch, ich habe keine Zwangsbesonnjng des Innenraums, da ich das Panoramadach abdunkeln kann.
Das haben die aktuellen Autos ja größtenteils verlernt.
Beimir, @Future/Jörg2, läuft die Klimaanlage übrigens fast nie.
Die Fenster sind aber (fast) ständig offen.
Jörg2 meint
M.
Mir ist egal, was Du mit Deiner Klima machst, ob Du eine hast, ob Du Dein Dach verdunkeln kannst….
Mach einfach, wie Du möchtest!
Ich halte solche Zuliefer-PR-Dinge für überflüssig. Das aber aber jeder auch anders sehen.
M. meint
Alles gut, Jörg.
Mir ging es darum, ob die Absenkbarkeit des Fahrerfensters reicht.
Mir nicht.
Das war alles. ;-)
Data meint
So eine Standklima ist zumindest für mich eine ganz tolle Sache. Ich habe schwarzes Leder im Auto, wenn das in der Sonne geparkt hat, ist es eigentlich nicht möglich sich gleich rein zu setzen. Ich lasse auch mal den Einkauf im Auto wenn ich noch auf den Markt gehe. Im Sommer geht das in die Hose. Ich sehe da eigentlich nur Vorteile. Schön, wenn Solar das ganze dann noch puffert. Würde ich, wenn verfügbar, investieren.
B.Care meint
Ich meine mal gelesen zu haben, dass eine Fahrt bei offenen Fenstern und Klimaanlage aus, den Verbrauch so erhöht, als wenn man mit geschlossenen Fenstern und eingeschalteter Klima fährt.
Prinzipiell finde ich die Idee mit dem Solardach gut, es liefert ja auch Strom beim Fahren, und da hat man in der Regel die volle Sonne, außer natürlich man fährt ständig in den Straßenschluchten oder im Tunnel.
M. meint
Das hängt schon noch davon ab, wie aerodynamisch ein Auto ist. Je besser es ist, umso leichter ist das System auch zu stören.
Mein Auto ist mit 0.30 (glaube ich) nicht so wahnsinnig aerodynamisch, im Gegenzug kann ich keinen gestiegenen Verbrauch bei offenen Fenstern / Dach feststellen. Das geht im Rauschen unter.
B.Care meint
Der SWR hat das mal ermittelt. Ab einem Punkt, der je nach Fahrzeug zwischen 70 und 100 kmh liegt, ist der Verbrauch bei geschlossenen Fenstern und eingeschalteter Klimaanlage geringer.
Ich persönlich fahre auch an heissen Tagen lieber mit offenen Fenstern, Verbrauch egal.
M. meint
Der SWR hat Journalisten, die selbst werden das kaum ermittelt haben.
Und wenn, dann fehlerhaft ;-)
Wie gesagt, je nach Auto kann das schon stimmen.
Aber interessiert mich auch nicht. Wenn ich 160 fahre (selten), mache ich die Scheiben auch zu. Bei Regen – zu. Bei 100 und schönem sonnigen Wetter steht irgendwas offen, und das Gebläse ist aus. Die zweite Nachkommastelle beim Verbrauch ist mir dann egal.
Future meint
@Jörg2: Eine kleine Klappe im Fahrerfenster würde doch vollkommen ausreichen fürs Parkticket. Aber das geht bestimmt bald auch digital. Im Drive-In wird es schwierig – notfalls muss die Tür geöffnet werden.
Jörg2 meint
Future
Ich kann dazu nur berichten, dass (viele Jahre her) mir im Winter mal die Fenster bei einem Auto eingefroren waren. Also auch das Fahrerfenster.
Die urbane Lösung: Parktiefgarage im Zentrum.
Das Ziehen des Tickets (Tür auf) war pure Akrobatik.
South meint
Also da bin ich auch beim M. Keiner stellt doch für die paar kWh sein E Auto freiwillig in die Pralle Sonne. Dann heißt mehr Technik auch immer, kostet mehr und es kann mehr kaputt gehen. Da kann ich nur immer die alte Weisheit empfehlen, nur Dinge zu kombinieren, die auch wirklich kombiniert werden müssen.
Future meint
Viele Laternenparker in den Metropolen sind froh, wenn sie überhaupt einen Parkplatz finden. Das geht dann häufig gar nicht anders als in der prallen Sonne.
South meint
Eine Metrolpolregion ist naturgemäß dicht und hoch bebaut… da ist nicht viel mit Sonne… und selbst dann lohnt die paar KW im Jahr nicht…
MichaelEV meint
„Was soll die Erwirtschaftung von 350 kWh brutto / Jahr denn kosten“
Das ist ja die entscheidende Frage. Wenn günstig und unterm Strich mit positivem Ergebnis, dann sinnvoll. Vielleicht nicht zwingend bei uns, aber es gibt auch noch andere Regionen.
Data meint
Vielleicht entscheidet sich der eine oder andere Käufer schlichtweg nur für einen Komfortgewinn oder das gute Gefühl durch den zusätzlichen Solarstrom, und sieht das gar nicht aus der wirtschaftlichen Seite. So wie der Aufpreis für eine besondere Farbe.
Future meint
Die 1000 Euro Aufpreis fürs Solardach beim Ioniq 5 hat kaum einer genimmen und der Preis hätte sich wohl auch erst nach 20 Jahren amortisiert. Mit dem Facelift wurde die Option abgeschafft. Aber ein günstiges großes Solardach mit hoher Leistung wäre nicht schlecht für die Laternenparker.
M. meint
Beim Aptera würde ich das für mich nochmal durchrechnen.
Zum einen hat der deutlich mehr Fläche, zum anderen ist der viel sparsamer. Da kann man das ggf. rechtfertigen.
Aber nur, wenn er noch kommt, lange nichts mehr davon gehört…
THeRacer meint
… ja, schade eigentlich. Der Aptera ist/wäre 🥚nes der effizientesten und konsequentesten eAutos. Wünsche Fortune und gutes Gelingen !!
Quallest meint
Toll das ein Solardach wirtschaftlich sein muss. Bitte mal die Wirtschaftlichkeit von 20 Zoll Reifen gegenüber 18 Zoll vorrechnen. 20 Zöller kosten bei der Anschaffung mehr, haben einen höheren Verbrauch und Ersatz kostet auch mehr….
Aber das sieht ja so toll aus….
Immerhin schaffen die Autos beim world solar Race über 3.000km tagsüber gefahren eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 88 km/h aus 4m2 Solarzellen. aptera soll am Tag etwas 70 km über Solarzellen gewinnen können. Finde ich schon gut. Besser als 20 Zöller, die sind Quatsch aber sehr beliebt. Nur wenn etwas sparsamer werden soll muss es sich rechnen
David meint
Die Fahrzeuge beim World Solar Race sind nicht als Auto zu bezeichnen. Zudem solltest du die Regeln noch einmal studieren, denn keinesfalls fahren sie ausschließlich mit dem Strom, der während der Fahrt erzeugt wird. Zudem sind wir hier nicht in Australien.
David meint
Man konnte ausgezeichnet beim EQXX sehen, was Solarzellen im Fahrbetrieb wirklich bringen. Denn Mercedes hat alle Daten genannt und somit auch die Zusatzreichweite durch Solar: 25 km auf 1000 km im Sommer an einem sonnigen Tag bei einer Fahrt im Süden Richtung Mittelmeer in einem ungewöhnlich effizienten Fahrzeug. Und man konnte nicht herausrechnen, um wieviel die Leistungsaufnahme der Klimatisierung geringer ausgefallen wäre, wenn das Auto ein silbernes Aludach gehabt hätte.
Bei einem normalen Wagen wären es also etwa 12 km gewesen und wenn dann noch die Klimatisierung dagegen gerechnet wird, wahrscheinlich 0 km. Und das bei optimalen Bedingungen. Webasto kennt das Thema, sie haben mir auch schon vor etlichen Jahren ein Solardach für den Smart geliefert und das hat genauso nichts gebracht wie beim Ioniq5 und wurde bei beiden schnell eingestellt. Denn man muss ja die hohen Kosten gegen den extrem geringen Nutzen stellen. Beim Fisker weiß man zu wenig, denn der wurde ja gleich eingestellt. Ich will nicht sagen wegen des Solardachs, aber es ist eben ähnlich sinnlos.
D.h. noch lange nicht, dass man die Entwicklung ganz aus dem Auge verlieren muss, denn es kann bei stets fallenden Preisen und sich verbessernden Zellen irgendwann den Punkt geben, dass ein gewisser Sinn zu erkennen ist.