BMW hat mit zwei Showcars einen Ausblick auf die ab 2025 kommenden Modelle auf der Elektroauto-Plattform „Neue Klasse“ gegeben. Das Design der Vorserienfahrzeuge wird zukünftig die gesamte Marke prägen – vergleichbar mit den beiden Modellen i3 und i8 der Stromer-Submarke i, erklärte BMW-Group-Designdirektor Adrian van Hooydonk.
„Sie wissen ja, wie nah der i3 und der i8 an ihren Konzeptautos waren, das wird auch hier der Fall sein. Wenn überhaupt, dann gefallen mir die Serienautos besser, weil sie etwas kompakter sind – wir haben hier die Länge und Breite übertrieben – und man hat etwas mehr Details und fühlt sich ein bisschen raffinierter. Aber der saubere Gesamteindruck ist genau dieser“, so Adrian van Hooydonk im Gespräch mit TopGear.
Jedes einzelne Serienfahrzeug werde einen anderen Charakter haben als die anderen, merkte der Manager an. So habe bei den beiden vorgestellten Konzeptautos auf der Neuen Klasse das SUV ein viel tieferes Nierenpaar als die Limousine mit breitem „Kühlergrill“.
„Der große Schub bei den Elektroautos, diese Technologien und diese Designsprache, werden auf das gesamte Produktportfolio übertragen, einschließlich unserer Verbrennungsfahrzeuge. Für die Kunden wird es nicht schwierig sein – sie werden alle neue, moderne BMWs bekommen und sie können den Antrieb wählen“, sagte Van Hooydonk. Es gebe einige Unterschiede im Äußeren bei den Proportionen und ein wenig im Inneren – „aber das Aussehen und die Benutzeroberfläche werden identisch sein. Es ist eine große Veränderung, wie man die Fahrzeuge bedient“.
Eine ähnliche Strategie verfolgt die Marke schon heute, bis auf den Technologieträger iX sind alle E-Autos von BMW batteriebetriebene Alternativen zu bestehenden Baureihen. Der große Unterschied zu den Modellen der Neuen Klasse ist, dass die aktuellen E-Autos der Bayern (exklusive iX) auf Plattformen fahren, die auch Verbrenner und Plug-in-Hybride ermöglichen sowie die Produktion auf den gleichen Bändern.
Die Neue Klasse ist dagegen eine von Grund auf für Vollstromer entwickelte Architektur mit entsprechenden Vorteilen. Die Verbrenner-Pendants der auf der Architektur geplanten fünf Modelle werden andere Plattformen nutzen.
LMdeB meint
So wird das Design statt eines AlleinStellungsMerkmals ein BMW-BeliebigkeitsMerkmal. Um den Verbrennern ein Deckmäntelchen (Tarnkappe) umzuhängen.
M. meint
Wieso? Hast du Angst, einen BMW mit einem Kia zu verwechseln?
Ich glaube, die meisten (die das irgendwie interessiert, es interessiert ja nicht jeden) werden das schon schaffen.
Und aktuell hängt man den meisten BEV bei BMW eine Tarnkappe über. Da ist der Vorwurf doch Quatsch. Mir ist das auch egal: ich würde einen i3 fahren, obwohl der wie ein BEV aussieht, oder einen i4, obwohl der nicht wie ein BEV aussieht. Ich kaufe den passenden Antrieb, es braucht nicht jeder das Statement zu senden „seht her, ich fahre elektrisch“, oder „seht her, ich fahre einen Verbrenner“. Die Leute wollen einfach „ihr“ Auto, das zu ihren Ansprüchen passt.
McGybrush meint
Das Bild hab ich auf Arbeit als Hintergrundbild. Den linken würde ich gerne genau so haben.
Aber Preislich werd ich wohl weiter beim Model 3 bleiben. BMW ist mir einfach teuer und bin mit meinem Model 3 auch super zufrieden.
Mäx meint
Es gibt mittlerweile Bilder vom Prototypen.
Ganz so fesch wie die Studie sieht das leider gar nicht mehr aus.
M. meint
Voll verklebt oder gibt es was zu sehen?
Mäx meint
Voll verklebt, aber Proportionen, Überhänge und ein paar Details kann man ausmachen.
So ist z.B. die Fensterlinie tiefer angesetzt als die A-Säule, also ähnlich zur Studie…oder wie beim EQE und EQS.
Das Heck sieht deutlich anders aus als die Studie.
Und es gibt wohl einen Frunk ;)
Gernot meint
@Mäx
Hast leider recht. Ich habe mir das jetzt mal angeguckt. Wenn BMW denn nicht die Leute bewusst in die Irre führen will und das, was unter der Tarnung steckt, der Serie entspricht, dann kann man sagen, dass das wenig mit der Studie gemein hat. Völlig andere Frontschürze, völlig anderes Heck. Beides sieht sehr konventionell aus. Scheinbar andere Scheinwerfer und Heckleuchten.
Beim Heck war aus Gründen der Praktikabilität zu erwarten, dass da ein paar Linien dazu kommen, weil die Studie zu einer sehr hohen Kofferraumkante geführt hätte (siehe mein Kommentar weiter unten). Aber das scheint jetzt ein völlig anderes Heckdesign zu sein. Sehr schade.
Duesendaniel meint
Wenn die Studien in die Serie überführt werden, müssen sie immer Federn lassen, manchmal eben auch viele.
Das habe ich in den Entwicklungen oft mitverfolgen müssen. Die vielen Anforderungen, gesetzlich und intern, fordern halt ihren Tribut.
M. meint
Ich habe jetzt auf „bimmertoday“ mal ein paar Bilder gesehen. Ich denke, verglichen mit dem, was andere Studien in die Serie geretten haben, ist das Auto recht ok. Die Proportionen passen für mich. Die Haube ist auch kürzer geworden und fällt ähnlich stark ab wie bei anderen BEV. Da bekommst du keinen R6 mehr unter.
Das mit dem Frunk glaube ich noch nicht, da habe ich auf den Bilder nichts eindeutiges gesehen. Spielt für mich aber eh keine Rolle, für manche wäre es vielleicht interessant.
Unsinnig finde ich auch die versenkten Türgriffe, die bringen weniger Aerodynamik als sie praktischen Nutzen kosten – das ist einfach nur Mode.
Die Scheinwerfer sind vermutlich nicht die für die Serie, oder es gibt noch eine Option, wie man das kennt.
Die Rückleuchten sind die üblichen Baumarktteile, die die immer haben. Das kam noch nie so wie beim Proto gesehen.
Die Scheibenwischer sind auch noch nicht fertig ;-)
Also, mal abwarten. Wird bestimmt ein BMW, und das wird ja erwartet, nicht die Kopie von etwas anderem.
Franky meint
Ich bin bestimmt kein BMW-Fan, aber der links hinten gefällt mir auch richtig gut.
Future meint
Natürlich hat Topgear nicht gefragt, ob auch der eigentliche Star der Neuen Klasse noch vor 2040 kommt: Der Vision Circular. Das Design ist ja bereits Neue Klasse. Aber bei der damaligen Präsentation hat man von den 40ern geredet, was wohl tatsächlich ernst gemeint war.
brainDotExe meint
Der Vision Circular soll der Star sein?
Der Star wird der iM3 mit 4 Motoren.
Justin Case meint
Der SUV sieht aus wie Bugs Bunny, der sich 1944 in „Nips the Nips“ ein asiatisch anmutendes Gesicht aufsetzt.
Thyl Engelhardt meint
das erste Modell der neuen Klasse gefiel mir auf den Photos überraschend gut (links auf obigem Bild). Der erste SUV ist aber schon wieder ziemlich hässlich und verunstaltet. Wir dürfen raten, wie es kommen wird.
A-P meint
Die BMW werden designtechnisch zum zweiten Mal „gebangelt“*, kurz gesagt: hässlich (klar, Geschmacksache).
*siehe Chris Bangle (ehemaliger BMW+Designer).
Gernot meint
Naja, im Volksmund heißt es immer: „Design ist Geschmackssache“. Das stimmt so pauschal aber nicht. Design ist auch ein Handwerk und Design hat eine handwerkliche Qualität. Wenn man die Zutaten kennt, kann man bestimmen und begründen, warum bestimmte Designs hochwertig wirken und andere nicht (z.B. bei den Mercedes EQS und EQE-Modellen eher nicht). Das was BMW da anbietet, ist extrem gutes Design – besonders bei der Limousine. Die hat das Zeug, eine Design-Ikone zu werden. Das was Bangle gemacht hat, war polarisierend, aber kein extrem gutes Design.
Auch wenn BMW verspricht, dass das alles total seriennah ist, muss man aber abwarten, was wirklich in der Serie kommt. Beispiel: Das bei der Studie gezeigte Design würde bei der Limousine eine extrem hohe Ladekante für den Kofferraum bedeuten, wofür BMW dann absehbar in jedem Test kritisiert würde. Wenn man es anders löst, geht zwingend das cleane, reduzierte Design am Heck verloren, dass die studie zeigt.
Ein Stück weit spielt aber natürlich auch das individuell geprägte Empfinden von Ästhetik eine Rolle. Es gibt halt auch Leute, die finden Buche-Laminat mit einer Esche-folierten Anbauwand und einem grob karierten Sofa im Wohnzimmer chic.
Duesendaniel meint
Design ist auch Geschmackssache, nicht nur im Volksmund, auch wenn einige Menschen in ihrem Geschmack eine höhere Wertigkeit sehen (wollen).
Was Du meinst nennt sich Craftsmanship, oft im Design mit angesiedelt. Dort gibt es Standards, die immer wieder für eine höhere Qualitätsanmutung (nicht Qualität) angelegt werden.
Envision meint
Das Argument kommt seit dem bei fast jeder neuen Kiste die größere Änderungen vornimmt, den 4er/i4 hat man auch als Biber verrissen, aber in meinen Augen gerade in der Realität ein traumhaft schönes Auto, genau mit der Niere! deshalb hab ich mir dann auch einen i4 gegönnt, war was fürs Herz.
Freue mich deshalb eher auf den – Realkontakt – mit der Serien „Neuen Klasse“
Deine Mudder meint
Die Biber Niere sieht in der Praxis auch echt gut aus, der neue 1er sieht mit schwarzer Niere zwar nicht schlecht aus, könnte aber auch ein Kia Ceed oder Skoda Fabia sein.
BMW ist so oder so nicht meine Marke, aber ich glaube bei den deutschen Fans wird das Design nicht gut ankommen.
B.Care meint
Unter Chris Bangle als Designer feierte BMW seine größten Erfolge, vor allem der Siebener verkaufte sich extrem gut, besser als jeder seiner Vorgänger. Das Design hat polarisiert, war aber genau richtig für BMW, davor gab es nur gepflegte Langeweile.
David meint
Tja, spannend. Das Design bleibt also für Verbrenner und Elektrofahrzeuge gleich, wird sich aber jetzt am Design der Elektroautos orientieren. Ich muss zugeben, die beiden Konzeptautos gefallen mir nicht so gut. Aber es ist schon richtig, man muss erst mal abwarten, wie die Serienversionen ausschauen.