Stellantis-Europachef Jean-Philippe Imparato sieht seinen Konzern trotz des überraschend verabschiedeten Vorstandschefs Carlos Tavares gut aufgestellt. Die im nächsten Jahr geltenden strengeren CO2-Flottenziele der EU kann der europäische Autoriese seiner Aussage nach erreichen.
„Wir bauen Autos, wie sie die Regeln verlangen“, sagte Imparato im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Wenn die Regeln so sind, dass wir im ersten Halbjahr des nächsten Jahres 20 Prozent an batterieelektrischen Autos erreichen müssen, dann richten wir uns danach.“
Hersteller, die die EU-Vorgaben 2025 nicht erfüllen, müssen mit hohen Strafzahlungen rechnen. Die Vorgaben können sie insbesondere mit dem Verkauf von mehr lokal emissionsfreien Elektroautos erreichen.
Über alle 14 Marken des Konzerns hinweg sind bei Europas zweitgrößtem Autohersteller nach Volkswagen laut dem Bericht aktuell zwölf Prozent aller Verkäufe batterieelektrisch (BEV). Mit etwas Sicherheitsabstand zum errechneten Minimalanteil gibt Imparato für die Verkaufs- und Produktionsplanung einen BEV-Anteil von durchschnittlich 21 Prozent vor. Im Detail müssten Pkw eine Quote von 24 Prozent erreichen, die leichten Lieferwagen 20 Prozent. „Jeder Prozentpunkt, den wir in der EU unter dem Ziel für den BEV-Anteil liegen, kostet uns schnell mehrere Hundert Millionen Euro“, erklärte der Manager.
Zuletzt kamen aus der Autobranche und von Politikern Forderungen nach einer Aufhebung oder Verschiebung der Flottengrenzwerte für 2025. Der Stellantis-Europachef meinte dazu: „Bislang sind die ab 2025 verschärften Flottengrenzwerte unverändert Gesetz. Wenn irgendjemand auf einem Brüsseler Korridor laut schimpft, heißt das noch lange nicht, dass sich irgendeine Regel ändert.“
Manche seien weit entfernt davon, die Vorgaben für 2025 einhalten zu können. Daher kämpften sie für die Abschaffung der Regeln, so Imparato. Wenn sich die Grenzwerte noch ändern sollten, sei man aber auch dafür gewappnet. Man könne die Produktionspläne schnell an die Anforderungen des Marktes anpassen.
Frank von Thun meint
Ja, und dann stehen sich alle „Regelkonformen“ Autos beim Händler die Reifen platt.
Warum, weil der Preis nicht stimmt. Um 50% reduzieren, dann verkaufen sich die Stehzeuge wie geschnitten Brot.
Tesla hassen ist kein Ersatz für preiswerte Autos, dann wird einfach nicht gekauft. Mal so nachgefragt: wer von den Musk-Hassern hat schon mal Arbeitsplätze geschaffen (Musk 12000 allein in D und das aus der eigenen Tasche!)?
Steffen meint
Gib mir ein paar Dutzend Milliarden, dann schaffe ich dir fast beliebig viele Arbeitsplätze.
Yoshi meint
Da liegt der Hase im Pfeffer.
Ist ja schön wenn man die Autos baut, die die Regeln vorgeben. Erfolgreich wird man aber nur sein, wenn man Autos baut die die Kunden auch kaufen wollen.
Dass man damit auch elektrisch Erfolg haben kann zeigt Tesla.
Ein 20.000€ ec3 mit 200 km ist zwar regelkonform, aber eben auch ein Ladenhüter.
Mark Müller meint
Ich denke, du täuscht dich. Die Mehrheit der Leute, die ich kenne, wollen viel eher so etwas wie einen ë-C3 als einen Tesla. Noch lieber vielleicht so etwas wie einen T-Roc. Aber auf jeden Fall keine breite flache Flunder, die um keine Ecke kommt, oder ein Zuhälter-Auto im Fieberzäpfchen-Design. Und das völlig unabhängig vom Preis. Irgendwann ist die Kundengruppe der möchte-gern-Neureichen, Zuhälter Profilneurotiker ausgeschöpft.
Yoshi meint
Ich meinte das in dem Sinne, dass Tesla mit seinen Elektroautos gutes Geld verdient.
Ja, die Leute wollen eher einen ec3 oder elektrischen T-Roc, nur wollen sie dafür eben keine 25 oder 40k bezahlen.
Die Preise für elektrische Kleinwagen sind aus meiner Sicht vollkommen daneben, es sei denn es gibt ebenso hohe Rabatte wie auf Verbrenner.
Jeff Healey meint
Hallo Yoshi,
der Citroen e-C3 in der Version mit 200 km Reichweite ist doch noch gar nicht bei den Händlern.
Warten wir doch einfach erst mal ab, wie der Markt den aufnimmt.
Yoshi meint
Hi Jeff, da hast du recht. Allerdings ist er bis auf die Ladeleistung so ungefähr mit dem günstigeren Dacia Spring zu vergleichen. Der reicht theoretisch den meisten Fahrern als Zweitwagen aus, aber gut verkaufen tut er sich nun wirklich nicht.
Sowas wird als Verbrenner mit 20-30% Rabatt verkauft (der aktuelle C3 kostet dann im die 15.000€), und da oder knapp drüber müssen die bevs auch hin.
Powermax meint
Warum solle man mehr Geld für ein Eauto ausgeben wenn dieses niemals für den Urlaub oder eine weite Strecke taugt?
Der Kaufpreis muss deutlich unter einem C3 der alles kann liegen.