Fast jeder zweite Verbraucher (42 %), der ein Elektroauto erwerben will, würde einen finanziellen Zuschuss beim Kauf als sinnvollste staatliche Förderung erachten. Für ein Viertel wäre eine Steuergutschrift beim Autokauf am attraktivsten. Das geht aus einer von der Automobilwoche gemeinsam mit Civey Mitte Februar durchgeführten Umfrage hervor. An ihr nahmen über 1500 Verbraucher teil, die in den nächsten 24 Monaten den Kauf eines E-Autos planen.
„Hohe Anschaffungskosten sind nach wie vor ein großes Hemmnis beim Kauf eines E-Autos. Ein direkter finanzieller Zuschuss wäre daher die mit Abstand bevorzugte Fördermaßnahme für potenzielle Käufer“, so Civey-Autoexperte Christian Riedl.
Jeder zweite der befragten E-Auto-Interessierten hat in den vergangenen Monaten den Kauf eines Stromers aufgeschoben, in der Hoffnung, nach der Bundestagswahl staatliche Zuschüsse zu erhalten. Dies ergab eine Automobilwoche-Umfrage Ende Januar.
Nur bei einem guten Viertel (17 %) stößt eine Stromkarte für kostenloses Laden auf besonderen Anklang. Noch weniger sind es bei finanziellen Zuschüssen für ein Ladegerät, für die sich lediglich sechs Prozent begeistern.
„Das verdeutlicht, dass Förderprogramme vor allem dort ansetzen müssen, wo die größte Kaufbarriere liegt – bei den Initialkosten“, erklärte Riedl. „Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass auch ein Förder-Mix eine gute Antwort auf die aktuelle Kaufzurückhaltung sein kann.“
Future meint
Eine Steuergutschrift ist eigentlich keine schlechte Idee. So werden die Schwarzarbeiter ausgeschlossen. Die könnten dann das Sozialleasing für Kleinstfahrzeuge nehmen.
M. meint
Das ist natürlich eine einfache Maßnahme, aber auch eine, die an den falschen Stellen greift und viel Geld an Stellen kostet, wo es keinen Sinn ergibt.
Wer sich als Drittwagen einen Microlino zulegt, braucht keinen Zuschuss.
Wer sich einen BMW iX als Erstwagen zulegt, braucht bestimmt auch keinen.
Wer sich einen Microlino als Erstwagen leistet und damit zur Arbeit als Krankenpfleger (oder in einem „ähnlich akttraktiven“ Beruf) pendelt, der hat sich seinen Zuschuss verdient.
Lasst es doch so machen:
Je geringer der Preis, umso größer der Zuschuss. Außerdem sollte das Familieneinkommen eine Rolle spielen.
Also Fahrzeugpreis und Einkommen ergeben einen Score im Sinne eines %-Wertes, was den Zuschuss ergibt.
Dieser Zuschuss wird nicht am Stück ausgezahlt, sondern in 3 jährlichen Chargen – und jede Charge nur, wenn der Erstkäufer immer noch der Halter ist. Außerdem ist der Zuschuss pro Haushalt nur 1x alle 5 Jahre möglich.
Damit hätte man zwei Punkte erledigt:
1) Händler / OEM können nicht pauschal Fördersummen auf den Neuwagenpreis aufschlagen, weil sie die Fördersumme gar nicht kennen
2) Käufer können mit dem Kauf- und zügigem Verkauf (gerne auch ins Ausland) nicht mehrfach Steuergelder in die eigene Tasche umleiten.
Klar, das klingt jetzt nach massiver Bürokratie. Ist es auch. Aber vielleicht wäre das mal ein Anreiz, ein leistungsfähiges digitales System aufzubauen, das so etwas tatsächlich mit vertretbarem Aufwand abarbeiten kann.
Einfach nur Geld verteilen, ist natürlich einfacher – wenn man gerade Geld im Überfluss hat, das man in Unternehmensdividenden stecken will.
brainDotExe meint
Unabhängig davon, ob es sich um einen Erst-, Zweit- oder Drittwagen handelt, sollte eine Förderung, wie auch immer, stattfinden.
Es geht ja nicht um „soziale Gerechtigkeit“, sondern darum möglichst viele Elektroautos auf die Straße zu bekommen.
Da hilft ein iX als Erstwagen genau so wie ein Microlino als Drittwagen. Denn beide werden in einigen Jahren als erschwingliche Gebrauchtwagen weiterverkauft.
Und ob es jemand „nötig hat“, ist doch irrelevant. Ist dem Ziel geholfen wenn derjenige, welcher mit Förderung einen iX gekauft hätte, dann einen X5 als Verbrenner nimmt?
M. meint
Nö.
Einfach nur ein Auto kaufen, weil das gerade chic ist und quasi nichts kostet, ist auch Unsinn.
Es müssen die Autos auf die Straße, die dann wirklich gefahren werden, weil nur die Benzin/Diesel/CO2 einsparen. Und darum geht es ja.
Wer sich unbedingt einen Drittwagen für 2000 km / Jahr zulegen will, kann das ja gerne machen, aber bitte nicht auf Kosten der Steuerzahler.
Wir haben ja noch ein paar andere Dinge zu lösen.
Tt07 meint
Hirn, wirf doch einmal deine Ego-Denke über Bord. Der iX Käufer braucht i.d.R keine Förderung….und auch nicht Papis Drittauto damit Tochter und Sohn in den Club fahren können sollte nicht gefördert werden. Die Krankenschwester /-pfleger und Co. – sprich die breite Masse – muss getriggert werden ein EV zu kaufen.
Keine Förderung (= Steuergelder) für Personen mit > x EURO Einkommen.
M. meint
So ist es.
Aber bei jemand, der eine Partei wählt, nur „weil sie gegen das Tempolimit ist“, ist es vielleicht etwas viel verlangt, die Ego-Denke über Bord zu werfen.
brainDotExe meint
Tt, werf doch mal die Linke-Denke über Bord und verstehe dass es nicht darum geht.
Förderung sollte unabhängig vom Einkommen und Verwendungszweck erfolgen unabhängig ob jemand die „braucht“.
Mike meint
Die einfachen Arbeiter, die du fördern willst, kaufen üblicherweise keinen Neuwagen. Ist auch als Verbrenner mittlerweile durch immer neue Hightechforderungen der EU und den Wegfall günstiger Modelle unbezahlbar geworden. Wie können diese Leute aber trotzdem profitieren? Indem Laden für sie möglich und bezahlbar wird, und gebrauchte BEV noch lange Werksgarantie haben.
Also sollte eine gute Förderung dafür sorgen, dass a) günstige Modelle gefördert werden, wenn der Hersteller lange Garantie gibt (z.B. 15 Jahre bei jährlicher Wartung oder alle 30Tkm) und b) der Staat dafür sorgt, dass Laden an öffentlichen Ladestationen günstiger wird (z.B. Haushaltstrompreis + max. 10ct/kWh).
Tt07 meint
Hirn, das hat mit links/rechts gar nichts – aber auch rein gar nichts – zu tun. Es geht um den Hochlauf der BEV in breiter Masse und die breite Masse sind Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Eigentlich nicht schwer zu verstehen, oder,
PS: und wieso soll man links sein, wenn man auch an die denkt, die es wirklich nötig haben… und nicht nur als Ego durchs Leben geht?
brainDotExe meint
Tt,
die Breite Masse kauft aber keine Neuwagen, sondern Gebrauchtwagen.
Allerdings ist der geförderte Neuwagen der „besser Betuchten“ von heute, der erschwingliche Gebrauchtwagen von morgen für die breite Masse.
Btw. wieso sollte man egoistisch sein, wenn man Gleichbehandlung bei Förderung befürwortet?
Thorsten 0711 meint
Die Bafaprämie kam aber leider nicht im Gebrauchtmarkt an. Der Gebrauch wurde ganz frech vom BLP abgezogen. So kosteten junge Gebrauchte nicht viel weniger als Neue.
Tt07 meint
Hirn, sicherlich wird die breite Masse auch keinen 3 Jahre alten iX, EQS, etc. kaufen.
Wo ist das Problem, die Förderung auf die zu begrenzen, die es nötig haben? Meinetwegen auch über andere Wege wie M. oben schon vorgeschlagen hat.
Derjenige der darüber nachdenkt sich ein EV für EUR 60.000 oder > zu kaufen, wird den Gedanken sicher nicht verwerfen, wenn die Karre nicht gefördert würde. Und davon mal abgesehen sind die meisten Fzg in dieser Preisregion eh Firmenwagen und brauchen m.E. nach nicht zusätzlich gefördert werden.
brainDotExe meint
Tt,
wo habe ich was von 3 Jahren geschrieben
Dass sich jemand aus der breiten Masse zukünftig einen 10 Jahre alten iX kauft ist jetzt nicht so abwegig. Auch einen gebrauchten X5 sieht man ab und zu bei Privat.
Ein EQS fällt aus dem Vergleich, da er sowieso keine Förderung bekommen hat.
Das „Problem“ daran ist, dass es ja nicht darum geht die zu fördern die es „nötig“ haben sondern Elektroautos generell zu fördern. Außerdem hat das was mit Fairness und Gleichberechtigung zu tun.
Auch derjenige der darüber nachdenkt sich ein Auto für 60.000€ zu kaufen, wird wahrscheinlich eher einen Verbrennern kaufen, wenn es keinen Anreiz wie eine Kaufprämie gibt. Ist das erstrebenswert?
Auch Firmenwagen werden irgendwann Gebrauchtwagen und von Privat gekauft.
M. meint
Nachtrag:
Wer einen X5 will, nimmt keinen iX wegen der Förderung. Aber wer einen iX will, der nimmt die Förderung gerne mit oder gönnt sich – wie du übrigens auch – für das Geld eben einen Zuschlag bei der Ausstattung oder Leistung.
So kommen nicht mehr Autos auf die Straßen, nur größere Batterien, mehr Motoren oder „M-Pakete“. Aber die kann man sich selbst kaufen, wenn man will. Wenn nicht – nicht tragisch, die Dinger fahren auch ohne.
Und auch das Argument mit dem Gebrauchtwagen zieht nicht. Den iX gibt es schon einige Jahre, aber deutlich unter 50k€ ist da kaum was zu bekommen. Das sind nicht die Autos, auf die Otto Normalverdiener wartet. Da stehen 10 oder 15k im Raum, und dafür braucht man andere Neuwagen.
F. K. Fast meint
Sie verstehen offenbar nur nicht, dass sie diesen Zuschuss nicht erhalten, sondern dieser den Preis hochhält und die Automobilhersteller den finanziellen Zuschuss einstreichen.
Future meint
Es ist wie am Wochenende mit den Prospekten aus dem Supermarkt. Kosum funktioniert vermutlich nur mit solchen Kaufanreizen. Alles Schnäppchenjäger.
brainDotExe meint
1) Das Gerücht hält sich wacker, ist aber zumindest bei einigen Hersteller nicht eingetreten.
2) Interessiert die Leute nicht. Das Gefühl etwas „geschenkt“ oder bezuschusst zu bekommen überzeugt viele.
Mike meint
Wie gut müssen sie sich erst fühlen, wenn sie jetzt beim Händler 4-stelligen Rabatt bekommen.
brainDotExe meint
Den gibts je nach Marke und Modell aber sowohl mit als auch ohne Förderung.