Cupra, bislang die letzte Marke im Volkswagen-Konzern, die am noch nicht lange genutzten „Agenturvertrieb“ festhielt, hat beschlossen, dieses Modell für seine vollelektrischen Modelle Born und Tavascan in Europa abzuschaffen. Die Entscheidung wurde von einer Sprecherin der Seat-Marke auf Anfrage der Automobilwoche bestätigt.
Die Angleichung der Vertriebssysteme soll es den Händlern vereinfachen: „Wir werden das BEV-Agenturmodell in den EU-Märkten einstellen, um die Abläufe für unsere Mehrmarkenhändler zu vereinfachen“, sagte die Sprecherin. „In Märkten, in denen wir über eine vollständig etablierte Produktpalette verfügen, werden wir weiterhin mit dem unechten Agenturmodell arbeiten.“ Die vollständige Umstellung auf das indirekte Vertriebsmodell sei für das kommende Jahr geplant.
Während der Agenturvertrieb bei Cupra und der Schwestermarke Seat noch bis vor Kurzem als zukunftsweisend galt, haben sich die Konzernmarken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Audi und Skoda bereits auf das klassische Händlersystem zurückbesonnen.
Beim Agenturmodell ist nicht mehr der Händler vor Ort der Vertragspartner des Kunden, er agiert nur noch als „Vermittlungsagent“. Dafür erhält der Händler eine im Vorfeld festgelegte Summe je Fahrzeug, der Kunde bestellt direkt bei VW. So sollen die Vorteile des Direktvertriebs wie der Kundenkontakt genutzt werden, gleichzeitig aber ein Händlernetz erhalten bleiben. Zudem sollten die Vertriebskosten für den Hersteller geringer ausfallen. Für die Händler bedeutet das Agenturmodell ein geringeres Risiko, aber auch weniger Umsatz – wirklich beliebt war diese Vertriebsart bei vielen daher nicht.
Das Umdenken bei Cupra und der Wechsel im Vertriebssystem könnten auch mit dem Weggang von Wayne Griffiths, dem ehemaligen CEO des Seat-Konzerns, zusammenhängen. Händler berichteten der Automobilwoche, dass seit seinem Abschied viele Entscheidungen, einschließlich des Vertriebsmodells, neu überdacht würden.
tutnichtszursache meint
Tja, der Käufer ist halt doch nicht so blöd wie Konzernlenker denken. Der Kunde entscheidet, was er bezahlen will und nicht der Hersteller – das funktioniert(e) nur bei sektenähnlichen Gebilden wie einem amerikanischen Start-up.
Donald meint
Ich dachte immer, das ist eine Sekte! Bist du nur schlecht informiert, oder willst du die Menschen über die allen bekannten Fakten täuschen?
Ich empfehle Dir ein paar Politstunden bei einer bekannten Bürogemeinschaft, damit du wieder sauber auf Linie gebracht wirst!
Nur Ärger mit den Abweichlern….
Mary Schmitt meint
Wie sich Klein-Fritzchen das Wirtschaftsleben vorstellt…
Mit den Preisen hat es nichts zu tun, die sind ja gerade äußerst attraktiv wie man am Zuspruch für die elektrischen Cupra sieht. Außerdem war es keine Revolte der Händler, sondern eine strategische Empfehlung der VW Zentrale nachdem sich das Restwertrisiko durch die Bildung eines BEV-Gebrauchtwagenmarktes kalkulieren ließ. Seats Chef Griffiths wollte wohl noch nicht so schnell mitmachen, was ihm auch frei steht. Nach seinem Abgang war aber der Weg frei. Klassiker.
Mary Schmitt meint
7% Marktanteil unter den BEV in Deutschland im April. Da läufts schon bevor der Raval später im Jahr kommt.