Günter Fuhrmann, Geschäftsführer des zum norwegischen Energiekonzerns Statkraft gehörenden Ladeinfrastrukturbetreibers Mer, bewertet die Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Deutschland positiv. Nach seinen Angaben finden E-Auto-Fahrer heute nahezu überall freie Ladesäulen.
Das Angebot werde dank Projekten wie dem Deutschlandnetz weiter wachsen, erklärt Fuhrmann laut dem Portal Edison. Die Marktdynamik habe sich allerdings verändert: Statt Flächensichern um jeden Preis („Landgrabbing“) würden jetzt gezielt Standorte mit erwarteter guter Auslastung priorisiert. Dennoch bremse der langsame Hochlauf der Elektromobilität den Ausbau: Der Anteil von E-Autos bei Neuzulassungen liege aktuell nur bei 16 bis 17 Prozent, während ursprünglich 25 bis 30 Prozent erwartet wurden, so Fuhrmann. Dies führe bei Mer und anderen Anbietern zu einer Anpassung der Ausbaupläne.
Ein wesentlicher Bremsfaktor ist der Wegfall staatlicher Förderungen, der zu großer Planungsunsicherheit führt. Fuhrmann betont die Bedeutung verlässlicher Rahmenbedingungen vor allem für gewerbliche Flottenbetreiber, deren Investitionsentscheidungen oft vom Leasingzyklus abhängig seien. Der Koalitionsvertrag enthalte zwar das Thema Elektromobilität, doch es fehle an konkreten Vorgaben und verlässlichen Anreizen. Positiv hervor hebt Fuhrmann die steuerliche Förderung von E-Dienstwagen bis 100.000 Euro, warnt aber vor Risiken pauschaler Kaufprämien, etwa wegen Wettbewerbsverzerrungen gegenüber ausländischen Herstellern.
Fuhrmann sieht im internationalen Wettbewerb eine Herausforderung für die deutsche Autoindustrie. Chinesische Hersteller brächten neue Modelle wesentlich schneller auf den Markt, während es hierzulande bis zu sieben Jahre dauere. Für den Markt brauche es mehr Vielfalt, besonders auch kleinere und günstigere E-Fahrzeuge, die bisher kaum angeboten würden.
Mer betreibt eigene Ladeparks und ist Partner im Deutschlandnetz. Dieses vom Bund geförderte Schnellladenetz soll mit über 1.000 Standorten und rund 9.000 Schnellladepunkten Versorgungslücken schließen und sicherstellen, dass Schnellladestationen überall schnell erreichbar sind. Mer hat in der ersten Ausschreibungsrunde zehn Prozent seiner Standorte in Betrieb genommen. Auch weniger wirtschaftliche Standorte seien wichtig, um eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu gewährleisten, betont Fuhrmann.

Daniel meint
MER, wenn ihr mehr Auslastung wollt, dann ändert eure Apothekenpreise.
Weiterer Vorschlag: Baut angemessene Ladesäulen an den jeweiligen Platz. MER baut 300 kW Säulen bei den Ikea Filialen. Leute, was soll das? Solen die E-Auto-Fahrer nach 20 Minuten das Geschäft verlassen?
Jensen meint
Das sichern von Standorten und Grundstücken bzw. entsprechenden Optionen dürfte munter weitergehen. Wer heute nicht handelt muss eben damit leben ggf. in der zweiten Reihe zu landen. Gut wäre es zudem, wenn nicht auf der grünen Wiese, sondern eben auf bereits bebauten oder versiegelten Flächen errichtet wird.
Rüdiger meint
Wenn die Auslastung nicht hoch genug ist, dann macht man halt mal Pause. Und was soll ständig das Geheule an den Staat? Der Kunde entscheidet was gekauft wird. Und wann das eben nur 20% BEVs sind, dann ist das eben so.
Ben meint
Stimmt der Kunde entscheidet, darum fahren heute auch massenhaft Fahrzeuge, ohne Gurt, ABS, ESP und Airbag rum, kennt man ja noch die Sprüche aus der Zeit als diese Systeme neu waren: Ich kann viel besser fahren, das Zeug bringt einem um, die Fahrzeuge werden unbezahlbar und andere Hetzte die man heute nur zu gut kennt.
Rüdiger meint
D u m. Me Beispiele werden durch ständiges Wiederholen nicht besser.
Ben meint
Oh und btw. anscheinend wollen die Kunden BEV.
https://www.elektroauto-news.net/news/zulassungszahlen-april-europa-elektroauto-verbrenner
„Anteil an E-Autos steigt in Deutschland besonders schnell“
eBikerin meint
„Anteil an E-Autos steigt in Deutschland besonders schnell“
ja wenn man halt nur die Überschrift liest:
„Der Marktanteil von reinen Elektroautos lag den Daten zufolge im April bei 15,3 Prozent und blieb “damit weiterhin weit hinter den Erwartungen zurück”
„Bis April hatten batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) in diesem Jahr einen Anteil von 15,3 Prozent am gesamten EU-Markt, was einen Anstieg gegenüber dem niedrigen Ausgangswert von 12 Prozent im April 2024 darstellt!
Schon immer den ganzen Artikel lesen – nicht nur die Überschrift.