Die Preise für neue Elektroautos in Deutschland sinken spürbar, während Verbrenner teurer werden – das zeigt eine aktuelle Analyse des Center of Automotive Research (CAR) in Bochum. Der Preisunterschied zwischen E-Autos und herkömmlichen Fahrzeugen hat sich demnach deutlich verringert: Lag er Anfang 2024 noch bei 7.641 Euro, beträgt er jetzt nur noch 2.862 Euro. Zentrale Gründe dafür sind steigende Rabatte und die Ausweitung des Angebots.
Die Hersteller bringen zunehmend günstigere Elektroautos auf den Markt. Skoda bot im Frühjahr 2025 den neuen Elroq preiswerter an als den ähnlich großen Benziner Karoq. Auch Hyundai verzeichnet mit dem neuen Mini-SUV Inster Verkaufserfolge. Das Angebot solcher Einstiegsmodelle trägt dazu bei, dass der durchschnittliche Kaufpreis eines E-Autos zuletzt um 400 Euro sank.
Im Juli 2025 betrug der durchschnittliche Rabatt auf Neuwagen mit Elektroantrieb laut CAR 17,1 Prozent – so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Die Rabatte kommen teils direkt vom Hersteller, andere ergeben sich aus Händleraktionen oder über spezialisierte Portale. Der CAR-Analyse zufolge sanken die sogenannten Transaktionspreise innerhalb von sieben Monaten um 2.875 Euro.
Marktbeobachter sehen die Entwicklung als anhaltenden Trend. „Das Elektroauto bahnt sich seinen Weg. Es dauert, aber es ist eine stetige Entwicklung“, so Ferdinand Dudenhöffer vom CAR gegenüber der Auto Bild. Denn auf ein wachsendes Überangebot und die Kaufzurückhaltung der Menschen trifft politischer Druck in Form der strengeren EU-Flottengrenzwerte.
Kia EV3 durchschnittlich 27,7 Prozent günstiger
Ein Beispiel für aggressive Rabattpolitik ist Kia mit dem neuen EV3. Obwohl offiziell keine Zahlen genannt werden, errechnet das CAR für das Modell einen durchschnittlichen Rabatt von 9.979 Euro, was einem durchschnittlichen Transaktionspreis von 26.011 Euro entspricht – 27,7 Prozent unter Listenpreis.
Auch andere Hersteller bieten teils massive Nachlässe: Beim Opel Corsa Electric GS beträgt der Rabatt mehr als ein Viertel (26,5 %) des Listenpreises – das reduziert den Endpreis auf 23.435 Euro. Beim BMW i5 ergibt sich durch einen durchschnittlichen Nachlass von 26,2 Prozent ein Preisvorteil von über 18.000 Euro. Beim BMW i4 sinkt der Einstiegspreis um gut 14.000 Euro auf rund 43.624 Euro (24,3).
Audi lockt beim Q4 e-tron 45 e-tron mit einem durchschnittlichen Rabatt von 22,5 Prozent. So wird das Modell fast 12.000 Euro günstiger angeboten und unterbietet sogar den Einstiegspreis des Basismodells. Der Cupra Born 60 wird im Schnitt um 21 Prozent günstiger abgegeben, was einen Transaktionspreis von 31.947 Euro und eine Ersparnis von fast 9.000 Euro ergibt.
Der Skoda Enyaq, aktuell das beliebteste Elektroauto im VW-Konzern, wird laut CAR ebenfalls stark rabattiert. Für die Coupé-Version 60 liegt demnach der Durchschnittsrabatt bei 18,1 Prozent, was den durchschnittlichen Transaktionspreis von 48.900 auf 40.049 Euro drückt.
Zusätzlicher Verkaufsdruck entsteht durch interne Herstellerziele, wie ZDK-Präsident Thomas Peckruhn der Auto Bild berichtet: Händler müssten bestimmte E-Auto-Quoten erreichen, andernfalls drohten massive Verluste durch wegfallende Boni. „Damit wird es lebensnotwendig, Elektroautos zu verkaufen“, erklärt Peckruhn. Er rechnet mit Angeboten „an der Schmerzgrenze“. Dudenhöffer ergänzt: „Niedriger Auftragsbestand und schlechte Konjunktur – damit sind Rabatte für Neuwagen programmiert.“
Gerry meint
Incl. Förderung und Rabatten gabs ab 2020 eine Preisvergünstigung von teilweise >40%. Das waren noch Zeiten 👍.
Erik meint
Da waren die Listenpreise aber noch höher und das gebotene auch nicht so toll. Letztendlich brauchen e Autos keine Verkaufsförderung mehr.
Gerry meint
Die Listenpreise waren damals niedriger 😉.
Natürlich waren Akkugröße und diverse Features etc. nicht auf dem heutigen Stand (sonst wär ja die Zeit stehengeblieben).
Und Förderung für eAutos, wenn dann aufkommensneutral. Also höhere Kfz-Steuer für Verbrenner, Bonus für Elektroautos👍😉.
Future meint
In den Autohäusern geht es also jetzt zu wie auf dem orientalischen Basar. Man sollte das ausrollen auf andere Branchen. Dann spielt die Inflation auch keine Rolle mehr, wenn einfach der Preis so schön verhandelbar sind wie in der Autoindustrie und auf dem Pferdemarkt.
Stromspender meint
Dass es für Neuwagen zum Teil hohe Preisnachlässe gibt, ist ja nun wirklich keine neue Entwicklung. Für meinen ersten Neuwagen habe ich schon 1990 einen Rabatt von gut 14% aushandeln können. Damals bei Toyota.
hu.ms meint
Ich habe 1998 einen neuen passat variant aus Italien geholt: 24% unter liste.
E.Korsar meint
Ganz normale Marktwirtschaft. Ich habe nur während der Lieferkettenprobleme 2020 und 2021 weniger als 20% Rabatt bekommen. Da gab es allerdings noch hohe Förderung.
brainDotExe meint
Das scheint dir vielleicht unbekannt, aber wenn man tatsächlich ein Privatkunde ist, der einen Neuwagen kauft, verhandelt man im 21. Jahrhundert nicht mehr im Autohaus, sondern nutzt spezialisierte Portale wie Carwow oder APL.
Ich habe über Carwow für meinen i4 damals, knapp über 20% Nachlass bekommen. Hat mich keine 10 Minuten gekostet, das Auto habe ich im Werk abgeholt, den Händler habe ich nie gesehen/aufgesucht.
So einfach kann Autokauf heute ablaufen: Schnell, unkompliziert und mit ordentlichem Rabatt.
Mäx meint
Ich hab auch über Carwow verglichen bzw. über APL usw.
Beim Händler hab ich ohne viel tara tatsächlich nochmal 1% mehr bekommen.
Für mich heißt das learning:
Über APL Carwow etc. schauen was aktuell so möglich ist und das als Mindestforderung mitnehmen.
Bietet der Händler mehr, gut.
Bietet er weniger mache ich das über die vorgenannten Portale.
brainDotExe meint
War bei mir ähnlich, der Händler hat dann im persönlichen Gespräch nochmal bisschen mehr Nachlass gegeben, wenn wir nicht über Carwow abschließen.
Ich denke der müsste sonst noch eine Provision an Carwow zahlen.
Dagobert meint
Was genau ist daran jetzt neu? Ich habe noch NIE einen Neuwagen mit weniger als 20% Rabatt gekauft.
Gerry meint
…das neue ist dass brain im persönlichen Gespräch mit einem Händler war, den er nie gesehen und nie aufgesucht hat 😂👍.
E.Korsar meint
@Gerry
Das nannten wir früher Telephonat.
Telefonieren ist eine Form der fernmündlichen Kommunikation, bei der Sprache über eine räumliche Distanz mittels technischer Hilfsmittel übertragen wird. Es ermöglicht zwei oder mehr Personen, in Echtzeit miteinander zu sprechen, ohne sich am selben Ort zu befinden.
brainDotExe meint
Genau, man kann mit diesen Smartphones tatsächlich auch telefonieren, tolles Feature ;)
Manche haben sogar noch ein Festnetztelefon, muss man heutzutage ja auch noch erwähnen. Viele kennen das gar nicht mehr 😁
hu.ms meint
jo – ist kostenlos beim internetanschluss mit dabei.
Gerry meint
Telefon ? 😂
Ihr seid ja hoffnungslos veraltet 😉😂.
M. meint
Was meckerst du denn schon wieder?
Verlangst du nicht ständig, dass mehr BEV gekauft werden sollen?
Und so werden sie es. Was ist dein Problem?
hu.ms meint
Bei jedem größeren einkauf zu verhandeln ist für mich ganz normal.
Für dich nicht Future ? Selber schuld – hast wohl genügend kohle.