1004 Elektroautos kamen im Dezember 2014 neu auf Deutschlands Straßen, ein Plus von 125,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem wurden 2126 Hybridautos neu zugelassen (+3,1), darunter 558 mit Plug-in-Hybridantrieb.
Insgesamt legten Elektroautos 2014 um etwa 40 Prozent zu, dennoch sind die Zahlen ernüchternd: Nur 8522 E-Autos wurden im vergangenen Jahr laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) hierzulande neu zugelassen. Die Zahl der Neuzulassungen von Hybridautos lag bei 27.435 – eine Steigerung um etwa vier Prozent. Die Anzahl der darunter befindlichen Plug-in-Hybridautos lag laut einer KBA-Sprecherin unter der der Elektroautos.
Der Anteil der Neuwagen mit alternativen Antriebsarten – also Elektro, Hybrid, Erd- & Flüssiggas sowie Sonstige – stieg von 1,6 auf 1,7 Prozent. Die CO2-Emission aller Pkw ging 2014 weiter zurück, im Durchschnitt auf 132,8 g/km.
Die allgemeine Begeisterung vieler Deutscher und die umfangreiche Berichterstattung in den Medien über die Entwicklungen im Bereich Elektromobilität spiegeln sich demnach noch nicht bei den Absatzzahlen wider.
Ausblick auf 2015
Das im letzten Jahr angekündigte Elektromobilitätsgesetz der Bundesregierung soll den Elektroauto-Absatz ankurbeln, indem Anreize für den Erwerb und Betrieb von Elektroautos geschaffen werden. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Entlastungen bei der Kfz- sowie Dienstwagensteuer sollen für Stromer zukünftig Busspuren freigegeben und Parkplätze reserviert werden können. Staatliche Kaufanreize in Form von finanziellen Förderungen sind nicht vorgesehen.
Das erklärte Ziel von Angela Merkel bis 2020 eine Million Elektroautos – gemeint sind damit auch Plug-In-Hybridautos – auf deutschen Straßen zu sehen, ist aus heutiger Sicht noch in weiter Ferne. Und das, obwohl das Angebot an rein elektrischen Automobilen so groß wie nie ist: Ob wendiger Cityflitzer (smart fortwo electric drive), kompakter Viersitzer (BMW i3) oder sportliche Limousine (Tesla Model S) – für viele Verbrenner existieren mittlerweile interessante Elektro-Alternativen.
Die fehlende Kauflust der deutschen Autofahrer ist vor allem auf die derzeit noch höheren Preise von elektrisch angetrieben Fahrzeugen zurückzuführen. Auch die im Vergleich mit Benziner- oder Diesel-Pkw als zu niedrig empfundenen Reichweiten vieler Modelle sowie die lückenhafte Ladeinfrastruktur schrecken viele Interessenten ab.
Laut der Nationalen Plattform Elektromobilität werden ohne zusätzliche Förderung und Anreize bis zum Jahr 2020 nur 500.000 statt der geplanten eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Deutschland wäre zwar gerne Leitmarkt für Elektromobilität, nach aktuellem Stand werden Länder wie USA, Norwegen oder China diesen Titel aber wohl nicht allzu schnell an uns abgeben müssen.