Der belgische Hersteller von Bussen und Nutzfahrzeugen Van Hool präsentiert kommendem Monat auf der internationalen Fachmesse „Transports Publics 2016“ in Paris (14. bis 16. Juni) erstmals seinen vollelektrischen Trambus Exqui.City. Bei dem neu entwickelten Fahrzeug handelt es sich um einen 18,61 Meter langen Gelenk-Trambus mit einer Kapazität von 107 Fahrgästen sowie einer Reichweite von 120 Kilometern.
Zwei Exqui.City sollen noch diesen Sommer an die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), ausgeliefert werden. Die von VHH bestellten Trambusse sind die ersten beiden Exqui.City-Modelle, die ausschließlich elektrisch angetrieben werden. Die Plattform des Busses ermöglicht verschiedene umweltfreundliche Antriebssysteme wie Trolleybusse, Hybridsysteme (dieselelektrisch und gaselektrisch), Brennstoffzellenbusse oder Batteriebetrieb mit 18 oder 24 Meter Länge.
Der vollelektrische Trambus verfügt über eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Speicherleistung von 215 kWh, die eine Reichweite von 120 Kilometern ermöglichen soll. Mehr als genug für mehrere Umläufe auf der Linie, auf der die Trambusse eingesetzt werden sollen. Die Batterie treibt zwei elektrische, wassergekühlte Zentralmotoren von Siemens mit einer Leistung von 160 kW an.
Die Batterie des Elektro-Trambus ist auf dem Dach montiert und kann auf zwei verschiedene Arten aufgeladen werden: An der Endhaltestelle über vollisolierte V-förmige Ladeanschlüsse auf dem Dach des Fahrzeugs, auf die ein externer Pantograf abgesenkt wird. Diese Ladeart dauert nicht länger als 10 Minuten. Darüber hinaus kann der Exqui.City – in der Regel außerhalb der Fahrzeiten, zum Beispiel nachts im Depot – über einen Stecker an der Vorderseite des Fahrzeugs an eine spezielle Steckdose an das Stromnetz angeschlossen werden. Die Ladezeit beträgt in diesem Fall ungefähr 4 Stunden.
Die Hochspannungsbauteile des elektrischen Van-Hool-Trambus sind auf dem Fahrzeugdach hinter Abdeckungen versteckt. Die neuen Elektro-Busse verfügen außerdem über ein auffallend futuristisches Design und bieten laut Hersteller dank Klimaanlage, niedrigem Lautstärkepegel sowie angenehmer Innenbeleuchtung ein hohes Niveau an Komfort.
Tom meint
Das klingt ja vielversprechend. Aber warum, zum Henker, wurde die schwere Batterie ausgerechnet auf dem Dach montiert?
ecomento.de meint
Wir sind zwar keine Bus-Experten, das dürfte aber vor allem damit zu tun haben, dass Busse im öffentlichen Nahverkehr an vielen Haltestellen sehr tief herabgesetzt werden.
VG
TL | ecomento.de