ABB E-mobility und MAN Truck & Bus haben ihre Premiere des Megawatt-Ladesystems (MCS) gefeiert. Der eTruck von MAN wurde dabei an einer MCS-Ladesäule von ABB E-mobility mit mehr als 700 kW und 1.000 A geladen.
„Das Megawatt-Laden war der Startschuss für einen elementaren Bestandteil der Mobilitätswende im Nutzfahrzeugbereich hin zur klimafreundlichen Mobilität und der erfolgreichen Elektrifizierung der Busse und Lkw“, so der Nutzfahrzeughersteller.
Insbesondere im nationalen und internationalen Fernverkehr oder bei den Be- und Entladesituationen benötigten Elektro-Lkw und perspektivisch auch Elektro-Reisebusse einen schnellen MCS-Booster während der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitpause. Die neue Technologie ergänze damit bereits bestehende Lösungen. Dem Laden im Depot mit geringeren Ladeleistungen werde auch in Zukunft eine zentrale Rolle zukommen.
„Mit MCS wird ein nachhaltiger Fernverkehr mit Lkw und Bussen in naher Zukunft möglich. Das haben wir heute bewiesen. Auch wenn wir hier noch einen Prototypen zeigen: Mit dem neuen MCS-Standard haben wir binnen weniger Jahre nicht nur die Stromstärke, sondern auch die Ladeleistung verdoppelt. Um die Energiewende im Transport zu schaffen, benötigen wir Lösungen, die nachhaltig, zuverlässig und wirtschaftlich sind. Dafür müssen wir integrativ denken und zusammenarbeiten. Auch die heutige Demonstration ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von MAN und ABB E-mobility und der gesamten Industrie“, so Michael Halbherr, CEO von ABB E-mobility.
Alexander Vlaskamp, Chef von MAN Truck & Bus, bekräftigte während der Premiere des Megawatt-Chargings seine Forderung nach mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. „Das Ziel sind 30.000 MCS-Ladepunkte in Europa bis 2030, rund 4.000 davon in Deutschland. Heute haben wir eine der ersten Ladesäulen in Betrieb genommen. Für den Aufbau haben wir nicht mehr viel Zeit. Die Elektro-Trucks sind verfügbar, das Megawatt-Charging funktioniert. Wir brauchen jetzt klare Signale der Politik, nicht zuletzt, um Vertrauen bei unseren Kunden für die Elektrifizierung aufzubauen. Wir müssen die Infrastruktur jetzt schnell aufbauen und skalieren.“
Der neue Megawatt-Ladestandard MCS ist technisch ausgelegt auf Ladeleistungen von bis zu 3,75 MW bei 3.000 Ampere (A) Stromstärke. ABB E-mobility und MAN haben zunächst mehr als 700 kW Ladeleistung mit prototypischer Ladetechnik demonstriert. Mit der Finalisierung des MCS-Standards sollen bereits Ladeleistungen über einem Megawatt möglich sein. Heutige Ladesäulen mit dem CCS-Standard (Combined Charging System) können von Pkw und Nutzfahrzeugen genutzt werden und bieten maximal 400 kW Ladeleistung bei 500 A.
Das internationale Standardisierungsverfahren des Megawatt Charging Systems soll in diesem Jahr abgeschlossen sein.
„Fakt ist, für das MCS-Laden wird viel Energie benötigt“, betont MAN. „Wenn so viel Strom fließt, spielen die Infrastruktur hinter den sichtbaren Ladepunkten, die Netzanschlüsse und der Flächenbedarf z. B. an Autobahnrasthöfen, Parkplätzen oder Autohöfen eine wesentliche Rolle. Der Netzausbau und die Digitalisierung der Netze sind nicht nur für die künftige Versorgung mit erneuerbaren Energien essentiell, sondern auch Voraussetzung für die Ladeinfrastruktur.“
Kasch meint
Deutschland muss natürlich wieder einen eigenen Standard definieren. Politiker setzen sicher wieder technisch unsinnigste Duftmarken, die der freie Markt akzeptieren muss, insbesondere wenn er Fördergelder kassieren will. Übernehmt die MW-Ladetechnik von Tesla, funktioniert garantiert perfekt und kostet keine eigene Entwicklung. Aber nein, maximal volkswirtschaftlicher Schaden, wo immer möglich, lautet die Parole in Deutschland. Die Horde von Abgeordneten muss ja irgendwie beschäftigt werden. Bei uns gibts eine Aldi-CCS-Säule mit einem, seit einem halben Jahr, defekten CCS-Stecker. Auch wenn exakt bauteilgleich repariert wird, ist erneut eine teure technische Gesamtabnahme erforderlich. Dann lieber den defekten Stecker hängen lassen, verärgerte Kunden knallen ihn evtl. noch ein paar mal auf den Boden, bis endlich Einer einen Stromschlag bekommt. Und schon werden nächste schwachsinnige Vorschriften auf Erste aufgesetzt. Klassisches Schildbürgertum beschreibt deutsche Bürokratie perfekt, inzwischen in allen Lebensbereichen.
Frakrei meint
Ja und man ist von einen Irren GEO abhängig der seine Strategie mal so oder so oder andeswo verkündet und umsetzt. Da lässt sich natürlich eine zuverlässige Infrastrukrtur für ein ganzes Land aufbauen. Abhängigkeiten sind gefährlich. Aber haupsache über deutsche Schildbürger jammern.
Sebastian Schröder meint
Tesla ist Mitglied im MCS Konsortium. Danke, gern geschehen.
gradz meint
Gab es doch schon vor Jahren.
Wie lange brauchen die für ein dickeres Kabel samt Stecker?
Das sind echte Schlaftabletten.
Maximilian meint
Sehr schön ist auch der Wikipedia Artikel zum MCS System. Da ist ein Twitter Post verlinkt von irgend einer Messe.
Dort hat Scania und Alpitronic das schon mal Mitte 2022 demonstriert.
800V bei 1250 A > die sind also immerhin auf 1 MW gekommen.
Gerry meint
Und manche bleiben ewig an ihrem ollen Diesel kleben, sind oooch Schlaftabletten ;-)
Kasch meint
Kabelgewicht, Abstand Drehachse (+-) zum kurzen Kommunikationspin drüber, Hebel und Drehmoment auf den Prügel von Stecker ? Wenn man mal wieder keine Ahnung von Physik samt Werkstoffen (hart und spröde, weich und erlastisch – grübel, grübel) hat, bitte einfach mal …
Jeff Healey meint
Warum kommt mir bei dem Bild der Begriff „Pharisäer“ in den Sinn????? 🤔🤔🤔
Wirklich, keine Ahnung.
Hilf mir mal jemand.
hu.ms meint
Musste bei dem Bild lachen: Söder und das dicke kabel in der hand.
Der will doch heute noch AKW-strom. Aber keine ahnung wohin mit den 30.000 jahre strahlenden abfällen.
M. meint
Der Söder halt.
Bäume umarmen alleine reicht halt nicht, um die Umwelt zu retten.
Für den bayrischen Atommüll hatte er übrigens eine Lösung.
Nur von der wollte man in Niedersachsen nichts wissen ;-)
Solariseur meint
Naja, aber Atomstrom und BEV widerspricht sich ja nicht. Klar ist das keine Lösung, aber Fakt: im Auto ist es egal, wo der Strom herkommt.
eCar meint
Wenn ich nur ABB lese, dann schwahnt mir böses. ABB = Always Be Broken, berühmt für die wirklich ständigen Ladeprobleme….
M. meint
Vielleicht sind die ja lernfähig, wer weiß…