In der Debatte über Chinas Elektroauto-Quote versucht Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, Dampf aus dem Kessel zu nehmen: Die deutsche Automobilindustrie tue „gut daran, ihre Modellpalette möglichst rasch an solchen Vorgaben auszurichten, wenn sie den Anschluss auf dem chinesischen Markt nicht verpassen will“, sagte Hendricks im Gespräch mit Bloomberg News.
Mit der Quote, die ab 2018 acht Prozent Elektro- oder Hybridautos vorsieht, zeigen „die Chinesen den Investoren, was auf sie zukommt. Das ist genau das, was Wirtschaftsbeteiligte brauchen: Eine klare Orientierung, was von ihnen erwartet wird“, sagte Hendricks weiter. Die Umweltministerin steht der Elektro-Offensive Chinas damit deutlich offener gegenüber als etwa Vizekanzler Sigmar Gabriel, der bei seinem Gespräch mit dem chinesischen Industrieminister Miao Wei vergangene Woche in Peking auf Drängen der deutschen Autoindustrie feste Quoten ab 2018 als nicht realistisch kritisiert habe.
Die Quote, die bis 2020 sukzessive auf zwölf Prozent aller Neuwagen steigen soll, soll für Autobauer gelten, die mehr als 50.000 Autos nach China liefern oder dort produzieren. Dem Entwurf zufolge müssen Hersteller, die das Ziel verfehlen, entweder Kontingente von anderen Anbietern abkaufen, eine Strafe zahlen oder ihren Absatz in China drosseln.
„China ist für die deutsche Automobilindustrie ein sehr wichtiger Markt und wird auch beim Aufbau der Elektromobilität eine wesentliche Rolle spielen“, erklärte der Präsident des deutschen Automobilverbands VDA Matthias Wissmann Bloomberg News zufolge. Festen Quoten für Elektroautos stehe der Verband jedoch kritisch gegenüber.
Ein Hersteller wie VW, der aktuell knapp drei Millionen Autos verkauft, müsse der Quotenregelung zufolge ab 2018 entweder 60.000 Elektroautos oder 120.000 Plug-in-Hybride verkaufen, wie Cui Dongshu, Generalsekretär der China Passenger Car Association, kürzlich der Süddeutschen Zeitung erklärte.
Nightrunner meint
Jetzt müssen die deutschen Hersteller eben noch schneller werden und versuchen, das Verschlafene aufzuholen. Der VW ID muss und wird wohl schon 2018 kommen müssen, auch wenn das schier unmöglich erscheint. VW wird das schaffen müssen und die anderen auch, weil sie sonst weg vom Fenster sind.
raleG meint
Da fragt man sich, warum VW ab 2018 keine 60.000 Elektroautos oder 120.000 Plug-in-Hybride verkaufen kann – irgendwas verschlafen?!
Bobsi meint
Denen geht jetzt der Axxxx auf Grundeis!