Tesla Motors hat einen wichtigen Software-Entwickler von Apple abwerben können. Chris Lattner war elf bei Apple als Projektleiter tätig und dort für die Programmiersprache Swift verantwortlich, die seit 2014 verfügbar ist. Der erfahrene Entwickler wird ab Februar für Elektroautobauer Tesla die Optimierung des Fahrerassistenzsystems „Autopilot“ vorantreiben, das später vollautonomes Fahren möglich machen soll. Lattner übernimmt den Posten von Jinnah Hosein, der zudem Vizepräsident für Software bei dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX ist.
Als Grund für seinen Wechsel gab Lattner an, dass er sich in einem anderen Umfeld beweisen möchte. Bei Tesla kommt ihm die Aufgabe zu, die Funktionalität der „Autopilot“-Software zu optimieren. Das System kann in bestimmten Situationen selbständig fahren und wird derzeit einem umfassenden Update unterzogen. Tesla geriet im letzten Jahr nach mehreren Zwischenfällen bei eingeschaltetem „Autopilot“ – darunter auch ein tödlicher Unfall – unter Kritik. Die Kalifornier führten als Reaktion Ende 2016 Neuerungen ein, die das System sicherer machen sollen.
Apple und Tesla haben sich in der Vergangenheit schon öfter gegenseitig Experten abspenstig gemacht. Apple arbeitet laut Insidern bereits seit längerem an einem eigenen Elektroauto und stellt zu diesem Zweck massenhaft Fachkräfte aus der Automobil- und Software-Branche ein. Der Kampf um Talente wurde kurzzeitig so intensiv, dass Tesla-Chef Elon Musk – eigentlich ein bekennender Apple-Fan – den Erfinder des iPhones als „Friedhof“ für in Ungnade gefallene Mitarbeiter seines Elektroauto-Startups bezeichnete.