Die Elektroauto-Brüder von Kreisel Electric haben von der Salzburger Porsche Holding den Auftrag bekommen, in Österreich ein Schnellladenetz für strombetriebene Fahrzeuge aufzubauen. Geplant sind 320-kW-Lader, die ihren Strom unter anderem aus einem Pufferspeicher mit 92 kWh ziehen können. Knapp 100.000 Euro kostet jede Station. Die Porsche Holding geht davon aus, dass in Österreich rund 100 der 400 Porsche-Service-Partner einen solchen Ladepunkt installieren und gegen Gebühr öffentlich zugänglich machen könnten.
Die ersten Schnellladestationen mit Batteriespeicher werden voraussichtlich ab Mitte 2017 errichtet. Die neue Speicher-Technologie soll es erlauben, Energie vor Ort zu gewinnen, nachhaltig erzeugte Energie zu speichern und die gespeicherte Energie lokal abzugeben. „Wir möchten mittelfristig 30 Porsche Inter Auto-Betriebe in Österreich mit Schnellladestationen mit integriertem Speichersystem von Kreisel ausstatten und mittels Photovoltaik-Technologie betreiben“, erklärte Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg.
„Unser Ziel ist die Demokratisierung der e-Mobilität und ein nachhaltiges System der e-Infrastruktur anzulegen. Es ist unsere Vision, dass unsere Mitarbeiter völlig energieneutral und mit nachhaltig erzeugter Energie in e-Fahrzeugen von und zur Arbeit fahren. Hier wollen wir Vorbild sein. Wir freuen uns natürlich, wenn viele Unternehmen, nicht nur aus der Autobranche, uns folgen und sich dieser Bewegung anschließen“, so Wilfried Weitgasser, Geschäftsführer von Porsche Austria.
Die Porsche Holding Salzburg gab weiter bekannt, künftig mit ihrem Tochterunternehmen Allmobil mit Kreisel Electric als Vertriebspartner zu kooperieren. Allmobil wird Schnellladestationen, Großspeicher und Heimspeicher des österreichischen Elektro-Spezialisten vertreiben. Erhältlich sind die Produkte für Unternehmen, Privatkunden und öffentliche Einrichtungen.
kruzefix meint
Ich sagt nur ein, es ist eine Ladestation die schwer zuerreichen ist und teuer ist aber für das eigene Personal optimal. Sogar das Image wird (gut) dargestellt…Klingt doch sehr egoistisch oder nicht?
Wolfirr meint
Herrlich die zwei Lager zu lesen, wie verbohrt doch Menschen beim Thema Auto sein können….
Solange Porsche keinen Soundgenerator mit High-Output-Power-Lautsprechern verbaut werden sie eh keine Käufer finden. Dazu sind die Fans wohl doch zu sehr ‚Kind‘ und brauchen den Sound beim Beschleunigen. Egal ob es an ein paar Enklaven in Österreich eine Ladesäule mit exorbitanten 350kW gibt. Es dauert eh noch Jahre, bis sie eine Batterietechnologie verbauen, die das nutzen kann und braucht. Denn das eine prognostizierte Fahrzeug mit BEV kommt erst in einigen Jahren…
Aber Hauptsache man bläst mal Nachrichten in die Welt, dann ist man mit von der Partie, aber leider noch weit entfernt von der Realität, die unserer Welt sehr wohl tun würde!
Peter meint
Mit den Kreisel-Brüdern hat Porsche schon mal den richtigen Partner gefunden. Wenn Porsche dann auch noch die Akkutechnik von Kreisel nutzt, können alle Anderen abstinken. Dann muss sich sogar Tesla warm anziehen.
Der Wartende meint
Wenn man anderen Berichten glauben schenken kann, ist Porsche über eine Tochterfirma mit dem Vertrieb der Ladestationen von Kreisel zuständig. Somit sollte es sich hierbei wohl zum einen um Vorführstationen für andere Interessenten aus dem gewerblichen Umfeld handeln und gleichzeitig hätte der Porschehändler selbst eine Ladestation für die eigenen zukünftigen e-Modelle. Das wirkt doch soweit recht schlüssig. Das der 92kwh Puffer langsam von einer PV-Anlage gefüllt werden kann, ist wohl auch nur eine Möglichkeit. By the Way – wer für 150000 € ein Auto kauft hat wahrscheinlich auch noch Geld für so ein Ding neben der Garage.
E-Car-Tech GmbH meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf werbliche Links. Danke, die Redaktion.
Starkstrompilot meint
Für die deutschen Hersteller ist es einfach neu, dass sie einem Trend hinterher laufen. Jedenfalls bei so etwas zentralem wie dem Antrieb.
Warum ruft kein Hersteller mal bei Tesla an und springt auf den Supercharger mit auf. Vor allem jetzt, wo auch Teslafahrer zahlen werden.
Der Hersteller, der seinem elektrischen Auto diese Lademöglichkeit mitgibt, hat aus dem Stand ein unschlagbares Kaufargument.
Tesla war der Erste, als es nichts gab. Sie haben also keine Insellösung gebaut, sondern die Lösung. Porsche baut jetzt eine Insel. Ladestationen an Autohäusern sind völlig deplatziert.
Wahrscheinlich ist das erste Auto, das an diesen Stationen laden kann, auch ein Tesla.
Also ich bin gespannt wie das weitergeht.
150kW meint
Wozu sollte man jetzt noch auf den Supercharger aufspringen? Das Ende vom proprietären Supercharger ist doch schon abzusehen, die Strategie den Supercharger als Standard durchzusetzen ist gescheitert.
Gerade auch Porsche, warum sollten sie ihr E-Auto bauen das sich mit 350kW laden lässt und dann an den 145kW Stationen von Tesla laden?
randomhuman meint
Tja wenn der Porsche Fahrer jedesmal zum nächsten Porschehändler juckeln muss dann hat sich dieses Argument auch wieder aufgelöst. Denn wo befinden sich die Supercharger? Richtig, an der Autobahn dort wo sie hingehören und nicht vor ein Autohaus. So ein Schwachsinn.
McGybrush meint
Elon Musk (Tesla) hat sich doch bei Twitter über die 350kW Lader schon lustig gemacht. Von daher wird Tesla selber mit der nächsten Generation Supercharger jenseits der 350kW anbieten und sicherlich die alten umbauen oder erweitern. Oder glaubt Ihr das Tesla auf dem Stand „heute“ stehen bleibt? Die Supercharger von heute sind vielleicht nur noch Destination Charger von morgen. Maximal an Einkaufszentren etc. wo man von ausgeht das man über 1h weg bleibt aber dennoch nicht übernachtet.
CZ meint
„Elon Musk (Tesla) hat sich doch bei Twitter über die 350kW Lader schon lustig gemacht. Von daher wird Tesla selber mit der nächsten Generation Supercharger jenseits der 350kW anbieten und sicherlich die alten umbauen oder erweitern. “
Vielleicht lacht er auch einfach nur, weil er noch nicht bereit ist die Konkurrenz ernst zu nehmen. Das könnte ein Fehler sein.
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“
McGybrush meint
In dem Fall glaub ich das nicht. Er fragte Ironisch ob man mit den 350kW Ladern „Spielzeug aufladen wolle“ bzw. „ob das Spielzeug ist?“. Zuvor wurden noch ein paar andere Fragen gestellt. Im groben ging es in dem Fall um die 3. Version der Supercharger. Diese sollen dann teilweise mit Solaranlage und Power Packs auch Autarkt ohne Stromanschluss in schwierigen Gegenden aufgestellt werden können. Musk weiss um die Probleme und die Wünsche. Und die wird er angehen. Weil er daran glaubt. Nicht weil es einer vor schreibt. Andererseits muss auch Tesla irgendwann von alleine Laufen. Aus der Sicht der Automobilbranche ist es quasi immer noch ein „kleiner Laden“.
150kW meint
Das die nächste Generation der SC mit mehr als 350kW so schnell kommt, wage ich zu bezweifeln.
Wäre auf alle Fälle unsinnig wenn Porsche auf die vage Hoffnung setzt, wenn die 350kW CCS Stationen schon verfügbar sind.
flip meint
Da Porsche Kreisel mit dazu holt und die Aufbauphase Mitte diesen Jahres starten wird, scheinen sie es bei Porsche ja ernst zu nehmen mit dem kommenden BEV. Außerdem trifft Kompetenz auf Kapital, auch wenn die Lasesäulen erstmal nur in Österreich zu finden sind, ist der Schritt positiv zu werten. Wie die konkrete technische Umsetzung aussieht und wie gut die Ladesäulen erreichbar sein werden wird dann die Zukunft zeigen. Zumindest muss man nicht jetzt schon meckern..
UliK meint
Noch eine Insellösung mehr.
Die Politik muss endlich verbindliche Rahmenbedingungen vorgeben. Tesla macht es weltweit vor. Man braucht es nur zu adaptieren.
Kurtie meint
Das sehe ich genau anders herum. Die Ladesäulenverordnung ist ja ein solcher politischer Rahmen. Nach meiner Meinung geht der Schuss aber nach hinten los, weil die LSVO eine Technologie vorgibt, statt den Wettberwerb unter den besten Lösungen zu fördern.
Die Politik soll sich raushalten und den Kunden entscheiden lassen, welche Lösung für ihn am Besten ist. Ich denke,dass wird dann besser als die CCS-Zwangsbeglückung.
JoSa meint
Hmmm
Den Kunden entscheiden lassen, welche Lösung für ihn die Beste ist. Das ist schon ein paar mal nach hinten losgegangen.
Würden dann alle weiterhin Verbrenner fahren ?
Große Reichweite und schnelles Tanken. *:“Es stinkt ja nur hinter mir.“
VHS statt Betamax oder Video2000. (lang ist’s her :)
Es geht immer darum, womit die Hersteller am meisten verdienen. Das wird am stärksten beworben.
Und der dumme Kunde kauft…
Es ist schon traurig, dass wir uns so beeinflussen lassen.
Franky meint
Warum sollte dies eine Insellösung sein,
mir ist noch nichts über die Steckerart bekannt?
150kW meint
Welche Insel? Porsche hat CCS, also den quasi Standard.
Gerade Tesla hat eine Insel gebaut. Warum hat Tesla nicht schon längst auf CCS umgeschwenkt? Immerhin ist der CCS Standard älter als die Supercharger. Tesla würde der Elektromobilität einen Dienst erweisen wenn sie endlich auf CCS umstellen.
Christoph meint
Ist der CCS als der Typ 2, der schon zu Zeiten des Tesla Roadsters DER Standard in Europa war?
https://de.wikipedia.org/wiki/Combined_Charging_System#CCS_und_andere_Gleichstrom-Ladeverfahren.2C_Kritik
CCS ist ein deutscher Alleingang.
Christoph meint
Nachtrag.. Ein von Deutschland aus forcierter „Alleingang“ ;)
150kW meint
CCS ist eine internationale IEC/SAE Norm, an der sich international Firmen beteiligt haben.
CZ meint
Aus Ihrem Link:
„Der Öffentlichkeit wurden die funktionierenden Prototypen im Rahmen des 15. Internationalen VDI-Kongresses „Elektronik im Kraftfahrzeug“ am 12./13. Oktober 2011 in Baden-Baden vorgestellt.
Vor allem die deutsche Autoindustrie hatte sich im März 2011 gegenüber der EU-Kommission für die Übernahme der CCS2-Fahrzeugkupplung als Standard ausgesprochen.“
Ja, korrekt. Das passierte alles zu Tesla Roadster Zeiten. Lange bevor man etwas von Superchargern gehört hatte.
Kurtie meint
CCS ist begrenzt auf 125 A bei 850 V Nennspannung. Macht dann rund 106 kW Ladeleistung. Ein 320 kW-Lader kann also kein CCS sein. Bei 850 V müsste dann übrigens auch über 375 A Strom fließen. Wer Lust hat, kann ja mal den dann benötigten Kabelquerschnitt nachschlagen.
Was immer Porsche da macht, es ist eine eigene Lösung (was natürlich eine Abwärtskompatibilität nicht ausschließt).
150kW meint
CCS geht schon bis 400kW:
https://www.electrive.net/2017/01/06/ces-2017-chargepoint-ladestation-mit-bis-zu-400-kw/
McGybrush meint
Solche grossen Rückleuchten kann Tesla gar nicht verbauen um ein CCS Stecker zu verstecken. Es sind die Kleinigkeiten. Ja und die Politik sagt das 4K ab 2018 offiziell eine Auflösung von 4000×2000 hat. Ist dann das was die Politik sagt Standard oder das was schon ein paar Jahre auf dem Markt war?
150kW meint
Der innovative Elektroautopionier scheitert daran eine Buchse, die andere Hersteller problemlos unter bringen, zu verbauen? :D
McGybrush meint
Ja ein Scheunentor stumpf in einem Kotflügel unter zu bringen hinter der sich ein Riesen Stecker befindet ist glaub ich das i Tüpfelchen eines gelungenen Designs…
BR meint
selbst Österreich zieht an Deutschland bei der E-Mobilität vorbei
pillenpepi meint
österreich ist schon längst vorbei. sieh dir mal die anzahl der schnelllader entlang unserer autobahnen an…
DW meint
…an die Autobahnen. Und zwar an die Autobahnkreuze. Min. 6 Säulen. So werden die am besten ausgelastet und jeder kann davon profitieren. Sowohl Autobahnfahrer als nicht Autobahnfahrer.
Christoph meint
Mich drängt sich die Frage auf mit welchen „großen“ PV-Anlagen sie ihre 92 kWh Puffer füllen wollen, wenn da täglich zwei Porsche ankommen und ihre mehr als 100 kWh Akkus aufladen. Sind die Dächer der Porscheniederlassungen so groß?
Skodafahrer meint
Sinnvollerweise wird die Leistungsaufnahme des Autohauses mit dem Puffer begrenzt.
Weiterhin kann man damit auch Regenerative Energie wie Solarstrom abpuffern.
MM meint
Hmm…
Schön, dass auch andere dazu kommen.
Aber Schnellader sind für die Langstrecke gedacht und die müssen an die Autobahnen..
Porsche Zentren sind oft nur schlecht erreichbar und somit uninteressant.
ALLE jetzigen Tankstellen sollten aufgerüstet werden, dann sähe die Sache anders aus.
McGybrush meint
Das sehe ich genau so.
„Können öffenich zugänglich gemacht werden“ heisst dann ich erfahre es erst wenn ich 30km von der Autobahn runter bin und davor stehe? Und wer kann da laden wenn es nicht öffentlich zugänglich ist?
Dr.M meint
Genau so ist es, was habe ich von einem Schnelllader, wenn ich den irgendwo im Hinterhof finde. Da kann ich auch am Supercharger mit (noch) der halben Leistung laden und bin trotzdem schneller wieder auf der Autobahn. Und warum nur in Österreich? Soll Deutschland Tesla überlassen werden?
150kW meint
„Und warum nur in Österreich?“
Weil es für Deutschland das Ultra-E Projekt gibt.
pillenpepi meint
und weil kreisel eine österreichische firma ist, die ganz deutschland nie bedienen könnte.
Michael L. meint
Das klingt doch mal nach einem Konzept :-D
Jetzt noch in Deutschland und der Schweiz das gleiche machen. ;-)
Fritz! meint
„Die Porsche Holding geht davon aus, dass in Österreich rund 100 der 400 Porsche-Service-Partner einen solchen Ladepunkt installieren und gegen Gebühr öffentlich zugänglich machen könnten.“
Die Lader werden mitten in der Stadt stehen, bei den Porsche-Händlern halt. Sie werden außerdem mit großer Wahrscheinlichkeit nicht rund um die Uhr (wie die Supercharger und andere) erreichbar sein (da Hof abgeschlossen oder ähnliches). Wenn Sie das ein gutes Konzept finden, mögen Sie möglicherweise auch den Fiat 500 e mit 23 PS?