Für seine neue Generation von Elektroautos nimmt sich VW die Produkte des US-Technologieunternehmens Apple zum Vorbild. Bei der Optik der langstreckentauglichen und schnellladefähigen Stromer steht daher laut Volkswagen-Designchef Klaus Bischoff Schlichtheit im Fokus.
„Wir definieren gerade die Volkswagen-Werte neu für das elektrische Zeitalter“, sagte Bischoff der Nachrichtenagentur Reuters. „Es geht darum, so charakteristisch, puristisch und klar wie möglich zu sein und eine komplett neue Architektur abzubilden … In der Einfachheit wohnt die Zeitlosigkeit und die Moderne, auch zu erkennen am Beispiel Apple und Bauhaus.“ Apple hat mit der Gestaltung von iPhone und iPad neue Standards geschaffen und sich von Rivalen wie Samsung abgesetzt.
Volkswagen hat im letzten Jahr Milliarden-Investitionen in neue Antriebstechnologien beschlossen, um sein angeschlagenes Image zu kitten und kommende Umweltgesetze erfüllen zu können. Allein die Kernmarke VW lässt knapp 23 Milliarden Euro in Elektroautos, Digitalisierung, Konnektivität und Autonomes Fahren fließen.
Klaus Bischoff freut sich über die Freiheiten, die ihm der Elektroantrieb und Volkswagens neue, großzügigere Unternehmenskultur ermöglichen. „Früher war alles sehr zentralisiert, es waren sehr enge Grenzen auf dem Weg zum Erfolg gesetzt. Heute ist die spannendste Zeit meiner Karriere, da ich Dinge tun darf, die es früher so nicht gab.“
Die Basis für die Stromer-Offensive von Volkswagen bildet die neue VW I.D.-Familie, die ab 2019/2020 mit rein elektrischen Kompakt-, SUV- und – Minivan-Stromern den Massenmarkt erobern soll. Bis 2025 will Volkswagen jedes der 300 Konzernmodelle elektrifizieren. Zusätzlich sind 80 neue Elektrofahrzeuge geplant, darunter rund 50 reine Stromer und 30 teilelektrische Plug-in-Hybride.
Mike meint
Erinnert mich an eine Mischung aus BMW i3 und Jaguar I-Pace, von wegen neues Design…
Albert Mayer meint
Sie können von mir aus jedes Design machen, vorausgesetzt es führt zu einem cw Wert der kleiner ist als 0,24 (wegen der Reichweite bei gegebener Akkukapazität).
Aber bitte wenigstens hier einmal nicht weiter betrügen und zur Messung nicht die Aussenspiegel entfernen oder die (perfekten) Spaltmasse mit Folie abkleben. So etwas ist zumindest für mich Betrug.
Man kann 0,24 auch ohne „softwaregesteuerte“ Spiegelabbaueinrichtung erreichen, siehe Tesla Model S. Auch die so kritisierten Spaltmasse wurden trotz ihrer Nachteilhaftigkeit zur Messung nicht abgeklebt. Man muss da nicht betrügen, vorausgesetzt man will es auch nicht.
Peter W meint
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass diese Bitte bei VW jemanden interessiert?
Der nächste Trick, Betrug kann man das nicht nennen, wird sein, dass es den Akku als Mietakku gibt. So kann man die versprochenen Preise die dem Diesel nahe kommen einhalten. Weil viele ohnehin leasen fällt das dann kaum auf. Rechnen können die meisten Kunden ohnehin nicht.
Redlin, Stefan meint
Man kann sich ja entscheiden, ob man den Akku mieten oder mit kaufen will. Allerdings ist zu diesen zwei Optionen bislang von VW ja noch gar nichts durchgedrungen. Kann man also nur abwarten was da kommen wird. Immerhin, so kennt man es von anderen Herstellern, ist das Mietmodell auch eine gute Versicherung gegen negative Akku-Überraschungen, und da der Akku im Besitz des Herstellers bleibt ist ein späteres Recycling womöglich besser organisiert. Stelle mir gerade vor, dass ein PKW-Akku-Besitzer nach 8 Jahren mit dem Ding auf dem Hubwagen zur Altakku-Sammelstelle fährt und bettelt, man möge ihm doch den Akku abnehmen. Und einen Neuen hat er dann auch noch nicht, aber eine leere unverkäufliche Auto-Hülle.
Sebastian Schille meint
Vielleicht sollten sie direkt Dieter Rams zu Rate ziehen. Von seiner Design-Philosophie, den berühmten 10 Prinzipien guten Designs, hat sich damals Apple beeinflussen lassen. Die Gestaltung der Autos der Zukunft wären eine ideale Aufgabe für den Meister höchstselbst!
ducktales meint
„Klaus Bischoff freut sich über die Freiheiten, die ihm der Elektroantrieb und Volkswagens neue, großzügigere Unternehmenskultur ermöglichen. „Früher war alles sehr zentralisiert, es waren sehr enge Grenzen auf dem Weg zum Erfolg gesetzt. Heute ist die spannendste Zeit meiner Karriere, da ich Dinge tun darf, die es früher so nicht gab.““
Hmmm *grübel und kopfkratz* . da habe ich gestern im Radio bezüglich der einer von Herrn Osterloh selbst beauftragten Umfrage der IG Metall, (die dem NDR vorliegt, immerhin öffentlich-rechtlicher Rundfunk vor Ort) zur Zufriedenheit der Belegschaft mit der Aufarbeitung der „Diesel-Thematik“ *hüstel* zur (Un-) Zufriedenheit mit der Arbeit der Vorstände/des Vorstandes und zur internen Nichtwahrnehmbarkeit von geänderter Unternehmenskultur gaaaaaaaaanz andere Dinge vernommen.
Aber weiter oben ist das ja immer anders… mit der Wahrnehmung…
und zu Tim Leiser.
och menno, es geht doch nur darum, dass seit Monaten dieselben inhaltsleeren Sprechblasen abgesondert werden. das wirkt wie auswendig runtergebetet. in fast allen Meldungen steht immer das SELBE (Jahreszahlen, Weltmarktführer, usw. usw.) Die haben auch versprochen aufzuklären, versprochen dass die Autos sauber sind, oder mit einem Stück Plastik und Software alles gut wird usw. usw. usw.
aber aktuell wird die Verbrennerwelt verteidigt und ausgelutscht, bis kein Arzt mehr helfen kann.
….. es kommt der Zeitpunkt wo jeder merkt, dass man Geld nicht essen kann….
Amen
Simon Maier meint
Hallo,
@ducktales: Ich lese gerade das Buch von Ferdinand Dudenhöfer ,,Wer kriegt die Kurve? “ , bei dem es in einem Kapitel um VW und das Firmenkonstrukt insgesamt geht. Ohne VW-Bashing betreiben zu wollen, die Firma VW ist intern sehr kompliziert zu handeln. Das liegt einerseits an dem (weltweit einmaligen) VW-Gesetz, das Niedersachsen trotz nur 20% Aktienbesitz eine sehr große Einflussnahme erlaubt, bis hin dazu Entscheidungen des Vorstands zu blockieren. Zudem sitzt mit Herr Osterloh (Mitglied des Präsidiums und gleichzeitig Aufsichtsrat) ein mächtiger Vertreter der Belegschaft und der IG Metall direkt in der Konzernspitze, der neben Niedersachsen mit dafür sorgt dass z.B. größere Einschnitte bei der Beschäftigung oder Werksschließungen in D oder gar in Niedersachsen unmöglich wären. VW stellt ungefähr gleich viele Autos her wie Toyota, hat mit über 600.000 Beschäftigten weltweit aber fast doppelt so viele Angestellte wie Toyota mit 350.000 Angestellten. Das hat auch dazu geführt, dass VW im Schnitt pro Autoverkauf 2015 nur einen Erlös von 475 € hatte, während Toyota (ebenfalls Volumenmarkt) 2015 1862 € an jedem Verkauf verdient hat. Die Margen der Premiumhersteller liegen üblicherweise bei 7-9 % des Verkaufspreises.
Nochmals zu den Werken, wenn das E-Auto jetzt aber mit sich bringt, dass z.B. die VW-eigenen Werke für Verbrennungsmotoren und für Getriebe (VW macht ziemlich viel selbst) damit Einschnitten ausgesetzt sind, dann wird das der IG Metall nicht recht sein, schließlich will sie unbedingt die Arbeitsplätze erhalten. Natürlich ist das zu kurzfristig gedacht, denn es ist besser später nur einen Teil der Beschäftigten dort Elektromotoren, Batterien oder die einfachen Getriebe der E-Antriebe bauen zu lassen als irgendwann Mitte des nächsten Jahrzehnts wenn der Verbrennungsmotor evtl. stark an Marktanteilen verliert mit nichts dazustehen, wenn die Autos im Volumenmarkt dann halt von Renault oder aus Asien kommen.
Utx meint
Es waren weder das Land Niedersachsen, noch die Arbeitnehmervertreter, die den Betrug bei den Dieselabgaswerten zu verantworten hatten, sondern Winterkorn und seine Seilschaft. Den Einfluss durch Staat und Arbeitnehmer für die Probleme verantwortlich zu machen, ist neoliberales Geschwätz.
Außerdem macht VW ja durchaus noch Gewinn, trotz vieler Beschäftigter mit hohen Löhnen. Höhere Gewinne bringen nur den Anteilseignern, Leuten, die eh schon mehr, als genug Geld haben, weiteres leistungsloses Einkommen.
Tim Leiser meint
Na… die Aussage mit 2019/2020 ist eine Ergänzung/Erläuterung der Redaktion. Genau wie bei jedem Artikel über das M3 dabei steht, dass es Tesla erstes Großserien-Auto ist. Das hat doch nix mit Gebetsmühle zu tun.
Ich bin wirklich der größte Tesla-Fan und bin mir bewusst, dass ohne Musks Firma noch alle behaupten würden, dass elektrische Autos nicht gehen usw. Aber dieses empörte Aufheulen bei jedem Artikel, der nichts mit Tesla zu tun hat ist grenzwertig peinlich. Musk könnte behaupten, dass er ab nächstem Jahr jede Großstadt mit Elektrobussen vollausrüstet und wird dafür als Gott verehrt. Egal ob es irgendwie realistisch ist. Aber wenn in einer Pressemeldung steht, ab wann VW sein erstes elektrisches Massenfahrzeug bringen will, dann KANN ES MONSIEUR NIIIIICHT MEHR HÖREN!!! Als wäre es die persönliche Aussage von Müller in jedem Interwiew.
Und wehe VW traut sich jetzt auch minimalistisch zu sein. AAAAAALLES GEKLAUT! Verdammt: ist doch Wurscht, wenn VW reagiert. Ein Tesla S sieht für mich auch aus wie ein Audi oder Jaguar. Und hat vier Räder! SAUEREI! Das hab ich auch schon bei Mercedes gesehen.
Aber was reg ich mich auf. Es brauch wohl diese TESLA-Jünger um das Projekt am Leben zu halten. Würde Tesla untergehen, würden auch alle anderen Pläne plötzlich „nicht mehr funktionieren“. Darum bin ich dankbar für die „Gläubigen“. Aber peinlich ist es trotzdem
Lewellyn meint
Vermutlich werden sie ein radikal einfaches Cockpit designen. Mit nur einem Display, von dem aus man alles steuern kann.
Dann noch die Lüftungsdüsen in einem durchgehenden Schlitz verstecken, so dass das Cockpit komplett clean ist.
Dass da noch keiner drauf gekommen ist…
Pamela meint
1++ :-D
Damit ist ihnen dann auch die Weltmarktführerschaft im puristischen Design sicher sicher. ;-)
bored_customer meint
So was soll es geben? kann ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen. Du solltest Designer werden bei so tollen Ideen. *hihi* und bei VW anfangen.
@ Lewellyn: Schöner, witziger Kommentar, danke für das Grinsen in meinem Gesicht.
so offenherzig zuzugeben, an wem man sich orientieren will, Respekt VW, Respekt, Dabei bin ich schon so vom Arteon gefläscht.
Daniel meint
ab 2019/2020 – das kann ich nicht mehr hören.
Tim Leiser meint
Warum sollten die jetzt plötzlich 2018 sagen? Besser so und dann auch liefern als 2018 versprechen und dann vielleicht 2019/20 liefern.
Duesendaniel meint
Ja aber es ist doch jetzt schon klar, dass das 1. Fahrzeug -der I.D.- erst 2020 kommt.