BMW investiert umfassend in das Werk München, um die dortigen Anlagen fit für die Produktion von teil- und vollelektrischen Fahrzeugen zu machen. An dem Standort laufen zukünftig sowohl Autos mit Verbrennungsmotor und Plug-in-Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite als auch rein batteriegetriebene Stromer vom selben Band.
„Das Werk mit seinen rund 8.000 Mitarbeitern vollzieht dadurch den entscheidenden Schritt hin zum Produktionsstandort für vollelektrische Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte der Zukunft“, so BMW. Den Start der Serienproduktion des neuen Elektroautos i4 in München kündigten die Bayern für 2021 an. „Ein vollelektrisches Fahrzeug bei laufender Fertigung in ein bestehendes Produktionssystem zu integrieren, ist eine echte Herkulesaufgabe“, unterstrich Robert Engelhorn, seit August Leiter des Stammwerks, bei einem Pressegespräch.
Anders als bei dem 2013 eingeführten Strom-Kleinwagen i3 baut BMW Elektroautos künftig gemeinsam mit Plug-In-Hybriden und Modellen mit Verbrennungsmotor auf ein und derselben Produktionslinie. „Ein zukunftsfähiges Produktionssystem besitzt ein Höchstmaß an Flexibilität, um auf Volumenschwankungen und heute noch nicht konkret vorhersehbare Marktentwicklungen reagieren zu können“, sagte Engelhorn.
Umrüstung von Karosseriebau & Montage
Vor allem im Karosseriebau und in der Fahrzeugmontage erfordert die Integration des i4 laut BMW umfangreiche Maßnahmen. So unterscheide sich das Karosserie-Konzept des Fahrzeugs deutlich von den Architekturen der bislang im Werk München produzierten Modelle. Die Batterie etwa benötige im Karosseriebau eine fast komplett eigenständige Bodengruppe samt Hinterbau. Die komplex verketteten Produktionslinien werden dazu so gestaltet, dass die mehr als 1.000 Roboter nicht nur die Karosserien des BMW 3er, des 4er und des M4 im Minutentakt fertigen können, sondern zugleich die Spezialkarosserie des BMW i4.
Vor „massive Herausforderungen“ stellt die Integration des i4 auch die Montageplanung. Auch hier spielt unter anderem die Batterie eine zentrale Rolle: Um den Energiespeicher in das Fahrzeug einbauen zu können, müssen die BMW-Planer umfangreiche und platzintensive Förder- und Anlagentechnik in der ohnehin beengten Münchner Werkshalle unterbringen. Darüber hinaus bringe der i4 für die Logistik und Materialversorgung des Werks „erhebliche Aufwände“ mit sich. Der Grund: Zahlreiche Komponenten unterscheiden sich von den Bauteilen der konventionellen Fahrzeuge, was zusätzliche Bauteilevarianten und eine steigende Zahl an Warenströmen bedeute.
Die von BMW geplanten Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen fließen ab 2019 in Gebäude, Fertigungsanlagen sowie in Logistiksysteme, um die Serienfertigung des i4 Anfang des nächsten Jahrzehnts zu realisieren. Technologisch sei das Stammwerk des Unternehmens dann „absolut state-of-the-art“. Engelhorn betonte: „Damit machen wir dieses Werk zu einem echten Zukunftswerk der BMW Group.“
Nik meint
BMW versucht immer wieder mit neuen Methoden die Kunden davon abzuhalten Elektroautos zu kaufen. Ein i4 wird nie ein Renner werden, das wird mit Absicht so getrieben. Gut dass es Tesla gibt, aber offenbar übersieht hier BMW dass Tesla bereits längst schon auf der Überholspur fährt und BMW glaubt es immer noch nicht.
Christian meint
Das ist doch eine Entscheidung von BMW, die man akzeptieren muß. Der i4 wird in München in die bestehende Fertigung integriert und fertig.
Jetzt meine Meinung: Der i4 wird wie der i3 ein Nischenfahrzeug. Technologisch wie der i3 2013 auf Höhe der Zeit. Das Design wird für Viele noch gewöhnungsbedürftiger sein wie beim i3 und daher auch nix für den Massenmarkt. Das Marktsegment wird klein sein, weil der i4 bestimmt nicht unter 75 T€ kommen wird. Und der Innenraum ist der pure Wahnsinn. Totale Begeisterung oder Ablehnung und nix dazwischen, weil total vom Standard abweichend oder vom Gewohnten.
Ich dürfte ihn nicht kaufen, meine Frau hat schon gesagt, der ist zu häßlich. Ich finde das Design vom Innenraum irre gut. Das traut sich sonst niemand.
Daher ist auch eine eigene Linie nicht sinnvoll. Technologieträger.
Niklas meint
Laut BMW wird der i4 ein konventionelleres Design haben, denn er wird stark an das kommende 4er Gran Coupé angelehnt.
Ich vermute, dass BMW das künftig so wie mit den M-Modellen handhabt.. man nimmt die Baureihe und setzt für die Hochleistungsmotorisierung ein „M“ vor die Ziffer. Für die EV-Version wird ein „i“ vorangestellt.
nilsbär meint
@Christian
Wenn der i4 ein Nischenmodell wird, was ist dann das zukünftige E-Volumenmodell von BMW?
Der chinesische iX3? Wenn du recht hast, ist bei BWM Feuer am Dach.
Klaus Schürmann meint
Hat irgendwer gestern Frontal im TV gesehen? Da wurden die Tricks von BMW gezeigt mit denen die Nachrüstung der Diesel in D verhindert wird! Ich glaube weiterhin nicht an ehrliche Bemühungen der Autohersteller in D, die Vergiftung meiner Enkel, die im Kinderwagen in Auspuffhöhe die ach so sauberen Abgase der Autos einatmen müssen, so schnell wie sie es in USA seit Jahren müssen auch in D einbauen werden. Gerade von BMW bin ich enttäuscht!!
Niklas meint
Das ist auch gut so, denn Nachrüstungen sind Unsinn. Zumal BMW mit seinen Dieseln nicht betrogen hat. Das Geld, das die Umrüstungen kosten würde, ist besser in die E-Mobilität investiert.
Jensen meint
@Niklas: Dem Beitrag in der genannten Sendung folgend, ist die Umrüstung bei dem behandelten BMW für nur 1.500,- Euro Endkundenpreis möglich. Und der Ausstoss sank auf gut 1/3 der ursprünglich gemessenen Werte. Und alle Teile befinden sich im offiziellen Ersatzteilkatalog von BMW. Und einfach einzubauen sind diese auch noch. Und sofort verfügbar. Für diesen Preis kann sich kein Autofahrer zu Gunsten eines anderen oder gar eines eAutos entscheiden, abgesehen vom zu dünnen Angebot am Markt. Eine Umrüstung eines bereits vorhandenen Fahrzeugs sehe ich in jedem Falle positiv, obwohl es mir natürlich auch nicht schnell genug geht, dass die Verbrenner von der Straße verschwinden.
Diese setzt auch ein klares Zeichen: Nämlich die vorhandene Sache so lange möglich weiter zu nutzen und eben nicht die Zwischenzeit bis zur Elektromobilität
mit einem weiteren, neuen Verbrenner zu verbringen. Keinen neuen Verbrenner zu kaufen – das ist auch ein weiterer, wichtiger Beschleuniger für die E-Mobilität, denn nur diese Sprache versteht die Industrie, wenn der Endkunde die Angebote ablehnt
Es ist unerheblich, ob BMW betrogen hat oder nicht. Es ist aber eine Farce, wenn sich BMW weigert, bereits vorhandene, hauseigene Teile nicht zu verbauen, die
vorhandene Fahrzeuge für „kleines“ Geld SOFORT deutlich emissionsarmer machen. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Politik, die Behörden und auch Gerichte entsprechend schnell darum kümmern. Nicht nur um BMW.
nilsbär meint
Was für ein Gemurkse. Eine neue Halle mit einer eigenen Fertigungsstraße ausschließlich für den i4 wäre der konsequente Weg. So verschenkt BMW die Möglichkeit der fortlaufenden Fertigungsoptimierung, weil jede Maßnahme auf die Verbrenner und die beengten Platzverhältnisse Rücksicht nehmen muss. Ich bin von BMW enttäuscht:-(
caber meint
Der BMW i3 ging im Jahr 2013 in die Produktion.
Die Serienproduktion des BMW i4 soll im Jahr 2021 beginnen.
8 verlorene Jahre.
Cai meint
zumindest BMW halte ich zugute, dass sie mit dem i3 einen beachtlichen ersten Schritt taten, den dann bloß eine ganze Zeit lang kaum jemand haben wollte.
teslatom meint
BMW hat den Akku vergessen????
Mit 22kW, dafür toller Karbon Karosserie und völlig überteuert, braucht man sich nicht wundern, dass das nicht läuft. Können froh sein, dass überhaupt jemand so etwas kauft. Nun ja….
Niklas meint
Eigentlich verkauft sich der i3 ziemlich gut. Für den urbanen Raum ist er ein tolles Auto, denn für den wurde er ja auch entworfen, nicht für die Langstrecke.
teslatom meint
@Niklas:
Es ging um den 22kWh Akku im i3, das ist auch in der Stadt nix.
Und es ging darum, dass sich der i3 nicht verkauft hatte, aus meiner Sicht genau deshalb.
Ich fahre E-Smart mit 18kWh Akku, zu klein, definitiv zu klein.
Wenn ihr kommentiert, wäre etwas Praxis ganz hilfreich.????
teslatom meint
Nachtrag: 100km ( das ist jetzt im Winter schon Luxus) Reichweite hat mit Langstrecke jetzt so gar nix zu tun????
150kW meint
„Es ging um den 22kWh Akku im i3, “
Den 22kWh Akku gibt es aber schon ewig nicht mehr.
lo meint
Das i3 Werk läuft auf Anschlag: ~20.000 pro Jahr!
hofi meint
@ teslatom: 22 kwh…. sie sollten ihre verfügbaren veralteten Informationen dringend aktualisieren. BMW hat die I3 Akku-Kapazität kontinuierlich vergrößert…sogar gut verdoppelt. ;-)
teslatom meint
hofi: bitte alles lesen.
Cai schrieb:
„dass sie mit dem i3 einen beachtlichen ersten Schritt taten, den dann bloß eine ganze Zeit lang kaum jemand haben wollte.„
Und der hatte viele Jahre nur 22kWh, deswegen wollte ihn kaum einer….
Ab 2016 glaube ich 33kWh, das ist schon bekannt, aber vorher war es nur teuer
hofi meint
dann müssen Sie Ihren Kommentar auch in der richtigen Zeitform schreiben.
Ihr Kommentar:
„BMW hat den Akku vergessen????
Mit 22kW, dafür toller Karbon Karosserie und völlig überteuert, braucht man sich nicht wundern, dass das nicht läuft. Können froh sein, dass überhaupt jemand so etwas kauft. Nun ja….“
Ihr Kommentar suggeriert von nicht das Modell aus dem Jahr 2013 sondern aus Jahr 2018!
Übrigens heute werden knapp über 40kwh ausgeliefert.
Mini-Dan meint
@teslatom
Der i3 war SO TEUER, daß die Konkurrenz (z.B. Opel Ampera, Ford Focus) BMW vorwarf, sie würden den i3 zu Dumpingpreisen (er kostete 34.950 EUR in 2013) auf den Markt werfen – und Opel seinen Preis um 7.000 EUR senken mußte.
Der i3 war seiner Zeit zu weit voraus. Zu früh am Markt.
wosch meint
Klingt so, als sei der VW-Ansatz, gleich ganze Produktionslinien auf rein-Elektro umzubauen auch nicht viel Aufwändiger, aber man müsste beim Endprodukt weniger Kompromisse eingehen.
Peter W meint
Mich kann man nicht davon überzeugen, dass der Aufwand gerechtfertigt ist. Porsche, Audi und VW bauen eigene Fertigungsstraßen für BEVs. Wahrscheinlich wird auch BMW von der Menge der i4-Bestellungen überrascht und kann nicht genug liefern. 2021 ist auch schon sehr spät, da könnte die E-Welle schon deutlich an Höhe gewinnen.
Jörg2 meint
Das „zu spät“ auf den Markt kommen, ist nur ein Aspekt.
2020/2021 verschärft sich der CO2-Flottenausstoß auf 95g CO2/km.
Entweder schafft es die deutsche Autoindustrie hier noch etwas an den rechtlichen Rahmenbedingungen zu drehen, oder sie müssen entsprechende Zahlen an eAutos/Hybriden produzieren.
Peter W meint
BMW bringt ja schon den 6 Zylinder-Hybrid mit 49 Gramm CO2 Ausstoß, der 2020 als E-Auto doppelt gezählt werden darf.
Die Frage ist nur, wieviele Kunden diese sehr teuren Hybride kaufen werden, wenn Konkurenten dann preiswertere BEV anbieten. So mancher wird in 3 Jahren sagen: „Dann kauf ich mir gleich ein richtiges E-Auto.
Übrigens wird für BMW ein höherer Flottenwert festgelegt werden. Daimler und BMW werden wohl bei etwa 100 bis 102 Gramm pro km liegen müssen, VW eventuell auch unter 95 Gramm. Die genauen Werte werden ab 2020 festgelegt.
Jörg2 meint
Ich befürchte, diese Monster gehen als Firmenwagen mit Eigennutzung (0,5%-Regelung) wie warme Semmeln über den Ladentisch.
„Das Beste aus beiden Welten!!“ :-((
Dieter meint
Der E-Antrieb ist dann bei den großen Luxuskisten, fast nur Tarnung, wie oft oder ob der überhaupt genutzt wird interessiert keinen.
Sollte m.M.n. klar als Verbrenner eingestuft werden.
McGybrush meint
Die Leasing Verträge werden aber mit der späteren Nachfrage am Gebrauchtmarkt konkurrieren müssen. Wenn das Ding nach dem Leasing keiner Kauft weil alle Privaten mit dem BEV schon längst aufgewacht sind, dann wird auch der Leasing Preis so hoch sein das den keiner mehr will. Zumindest die späteren Jahrgänge dieser Hybriden.
stueberw meint
Das Ladekabel liegt nach Jahren noch Original verpackt im Kofferraum und der Co2 Ausstoß liegt bei über 200g je km. Toll was die da bauen. Hier hilft nur Gesetze ändern.
Fabi meint
@Dieter: Solange E-Autos mit 0g/km in der Statistik gewertet werden, die bei aktuellem Strommix und zugehörigem CO2-Äquivalent auch die angestrebten CO2-Grenzen überschreiten würden sind die ganzen Grenzwerte und Regelungen völlig für die Katz.
Dieter meint
@Fabi
Das sehe ich etwas anders, für den hier aktuellen Strommix kann ja das BEV nix, da muss natürlich an anderen Stellschrauben gedreht werden.
Jeru meint
Haben Sie einen Link zu dem 6 Zylinder PHEV von BMW? Ich habe davon noch nicht gehört und würde mich über Informationen freuen.
Hoffe Sie haben sich nicht ausgedacht..
Mini-Fan meint
@Jörg2
„diese Monster gehen als Firmenwagen mit Eigennutzung (0,5%-Regelung) …“
Welche Monster meinst du damit?
Ach, jetzt verstehe ich:
Das Tesla Model X mit einem Leergewicht von über 2.4 Tonnen!
Hinzu kommt noch dieser Abgas-„Betrug“ der e-Auto-Industrie, die – trotz des derzeitigen Strommix‘ in Deutschland – einen Ausstoß von 0 g CO2 angibt!
Das läßt der Gesetzgeber nur deswegen durchgehen, weil er die Verbreitung dieser Monster durch eine solche Regelung fördern will, sie damit quasi „subventioniert“ – also Verbrenner und Plug-in-Hybride übervorteilt.
Für das 2.1 Tonnen schwere Model S gilt das natürlich entsprechend.
PS.
Fairerweise müßte die Kfz.-Steuer nach dem Gewicht eines Fahrzeugs bemessen werden, da diese die Straßen, Brücken etc. entsprechend mehr belasten und abnutzen. Bei Lkw’s wird es ja auch so gehandhabt.
Diese e-Monster werden also noch durch eine „Kfz.-Steuer = 0“ zusätzlich subventioniert. Die durch sie verursachte Straßenabnutzung tragen die anderen mit. Gute Arbeit geleistet, die e-Auto-Lobby.
Mini-Fan meint
@Jeru
Bitte schön:
https://www.bimmertoday.de/2018/09/07/bmw-x5-xdrive45e-plug-in-hybrid-mit-394-ps-schafft-80-km/
In der Tat “das Beste aus beiden Welten!!”
RaleG meint
Genau, und deshalb wird BMW die Stückzahlen genau so planen, dass sie den Flottenverbrauch treffen und keine Strafzahlungen leisten müssen.
Und kein einziges Fahrzeug mehr!
Wenn die Nachfrage höher ist als die Produktion – werden sich die Wartezeiten erhöhen – aber nicht die Produktionszahlen ;)
Jörg2 meint
Nicht umsonst gibt es die CarSharingFlotten. Da werden dann die unverkäuflichen (Preis, Daten, Design …) Stromer „geparkt“.
teslatom meint
nun, es gibt dann andere Anbieter von BEVs.
Die werden ab 2020 eine 180er Kehrtwendung hinlegen.
Falls nicht, war es das für die Jungs aus Bayern.
Vlt mal bei VW, und die haben sich auch gewehrt, vorbeischauen
150kW meint
„Und kein einziges Fahrzeug mehr!“
Warum verkaufen sie dann den i3 in Länder wo es überhaupt keinen Flottenverbrauch zu errreichen gibt?
hofi meint
Im Augenblick hat BMW die Produktion des I3 für die nachgefragte Menge voll im Griff. Etwa 2-3 Monate Lieferzeit klingt nicht schlecht und das ganze auch noch ohne gesetzliche Vorgabe zur Erreichung irgendwelcher Flottenverbrauchsziele. Ihre Unterstellung RaleG ist da doch eher haltlos.