Citroën hat für den Genfer Auto-Salon eine speziell für die Stadt konzipierte Elektroauto-Studie angekündigt: das Ami One Concept. Die Franzosen beschreiben den Kleinwagen als emissionsfreie Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Zweirädern oder Scootern. In dem kompakten Stromer finden zwei Personen Platz. Dank dem würfelförmigen Design mit nur 2,50 Meter Länge und 1,50 Meter Breite soll Querparken möglich sein.
Das Ami One Concept bietet laut Citroën mit einer Ladung der Batterie 100 Kilometer Reichweite, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 45 km/h begrenzt. Der im Fahrzeugboden untergebrachte Energiespeicher soll sich an einer herkömmlichen Steckdose sowie an einer öffentlichen Ladestation oder einer Wallbox innerhalb von bis zu zwei Stunden vollständig laden lassen.
Im Innenraum stellt das vernetzte Ami One Concept das Smartphone in den Mittelpunkt. Der Zugang zum Fahrzeug erfolgt digital: Um das Ami One Concept zu öffnen und zu schließen, hält der Fahrer das Smartphone über den QR-Code, der sich auf dem Aluminium-Sockel der Türgriffe befindet. Im Innenraum stellt er sein Smartphone in die dafür vorgesehene Ladestation, der Fahrer kann anschließend mit seinem Fahrzeug kommunizieren.
Je nach ausgewählter Applikation projiziert das Ami One Concept Informationen in das Blickfeld des Fahrers. „Die Mensch-Maschine-Schnittstelle arbeitet wie ein persönlicher Assistent und fördert die Interaktion“, so Citroën. Hierfür sind zwei Knöpfe am Lenkrad angebracht: Über die Sprachsteuerung kann der Fahrer mit dem Assistenten kommunizieren, über das Drop-Down-Menü kann er von einer Applikation in die nächste wechseln.
Ein schlichtes Fünf-Zoll-Kombiinstrument liefert im Ami One Concept die wichtigsten Informationen, darunter Geschwindigkeit und Blinker. Auf der rechten Seite der „Cockpit-Insel“ umfasst ein Zylinder den Startknopf, den Warnblinker, den Wählhebel des Automatikgetriebes und einen Bluetooth-Lautsprecher mit Lautstärkeregelung.
Miete für 5 Minuten bis zu 5 Jahre möglich
Citroën sieht die urbane Mobilität „als vollkommen digitale, personalisierte Kundenerfahrung“. Im Mittelpunkt stünden Bedienungsfreundlichkeit und Nutzungsfreiheit. Das Ami One Concept kann dazu – je nach Gesetzgebung des jeweiligen Landes – von jedem, der mindestens 16 Jahre alt ist, gesteuert werden. An in Innenstädten eingerichteten „Ami One Counters“ werden die Kunden über die Technik und die Nutzungsmöglichkeiten informiert. Die digitalen Verkaufsstellen können auch an weiteren Orten – etwa in Einkaufszentren – stehen.
Für die Nutzung des Ami One Concept schweben Citroën verschiedene Lösungen für Carsharing oder Vermietung vor. Ein Szenario: Via App lässt sich das Elektroauto für eine Mindestdauer von fünf Minuten buchen, eine Verlängerung auf einige Stunden ist jederzeit möglich. Der Kunde geht keine langfristigen Verpflichtungen ein und zahlt einen Preis, in dem alle Kosten enthalten sind. Die Mietdauer kann auf mehrere Tage und Monate ausgedehnt werden. Auch eine Langzeitmiete über fünf Jahre ist möglich.
Sven Neuhaus meint
Das ist ein möglicher Konkurrent für den Microlino.
Leider nur eine Studie. Aber damit fängt es ja meistens an.
Priusfahrer meint
Na ja. Nicht gerade Model 3, aber dafür geräumig, handlich und zweckmäßig.
Und nur was für Damen. (Mit eingebauter Handtasche vor dem Beifahrersitz).
nilsbär meint
Mopedautos wie dieses sieht man derzeit kaum auf den Straßen. Warum sollte das mit E-Motor anders sein? Ist nur was für die Öko-Verzichtsfraktion.
Lewellyn meint
Wenn jetzt noch die EU die unsäglichen 45km/h auf 55km/h erhöht, wirds auch was mit der urbanen Mobilität.
Gefällt mir gut für das, was es sein soll. Konsequent konstruiert.
Stefan meint
StVO ist Sache der Mitgliedstaaten, wie soll die EU da was kippen (auch wenn es begrüssenswert wäre)?
Lewellyn meint
Erklärbär:
„Die 45 km/h Grenze wurde mit der EU-weiten Angleichung des Führerscheinrechts festgelegt, da ein Großteil der EU-Länder die alte nationale Klasse M (oder wie sie in jedem Land auch sonst hieß) auf 45 km/h beschränkt hatte. In Deutschland lag die Grenze für die Fahrzeuge der Klasse 5 (alte Entsprechung der Klasse M) zwar bei 50 km/h aber hier war Deutschland eine der wenigen Ausnahmen.
Die Grenze liegt deswegen bei 45 km/h, da in vielen Ländern das Befahren von Schnellstraßen/Autobahnen erst am einer bauart bedingten Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h möglich ist. Um also Autobahnen und Schnellstraßen in dem meisten EU-Ländern von diesen Fahrzeugen freizuhalten wurde die Grenze auf 45 km/h festgelegt. Auch hier war Deutschland mit seiner Mindestgeschwindigkeit auf Autobahnen von 60 km/h eine Ausnahme. „
Stefan meint
Öha, ja, vielen Dank fürn Erklärbär, war mir nicht bewusst!
Steve meint
Wenn das Design auch nicht sofort große Begeisterungsstürme und Haben-Wollen-Reflexe auslösen muss, eins ist doch deutlich:
hier hat mal jemand auf einem weitgehend weißen Blatt Papier angefangen, über die individuelle Mobilität neu nachzudenken.
Schließlich ist dies eine Konzeptstudie und keine Produktvorstellung. Ich finde es spannend!
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
1+
Peter W meint
Uiiii, ein Lego-Auto mit eingebauten Schulranzen …
was sollen eigentlich die in letzter Zeit vorgestellten Fahrzeuge mit 45 km/h bringen? Hupkonzerte von genervten Autofahrern?
Wännä meint
Ja, genau …und an der nächsten Ampel sehen wir uns wieder! :D
LMausB meint
Moin,
bestimmt hier und da ein paar ganz gute Ansätze im Concept. Und es mag limitiert auch als Sharing-Vehicle funktionieren. Aber für kaufende Kunden geht die „wo-ist-vorne?-hinten?-Box aus „Design“-Gründen leider gar nicht! (subjektiv natürlich) Bauhaus-auf Rädern? Danke, nein. Und einen Unfall, ja die wird es wohl auch mit vernetzten Fahrzeugen in naher/mittlerer Zukunft noch geben, möchte in der Kiste wohl niemand ernsthaft erleben.
MfGruß
CaptainPicard meint
Interessant wie du aus einem kurzen Werbefilm die Crashsicherheit des Fahrzeugs beurteilen kannst.
LMausB meint
Da reicht mir als Laien schon das Photo. Geringe Masse. Minimale „Knautsch“-Zone. Wo soll die ganze kinetische Energie hin, wenn nicht ins Hirn und Knochen? In die Batterie? ;-)
Satcadir meint
Das ist relativ simpel. Die geringe Masse bedeutet, dass das Auto bei einer Kollision die Energie leicht in Bewegungsenergie umsetzen kann.
Das Problem ist lediglich, ebenso wie beim Smart die Kopfbeschleunigung.
Ansonsten kann das ein sehr sicheres Auto werden, zumal mit der Geschwindigkeitsbegrenzung.