Die E-Mobilitäts-Pläne von Volkswagen umfassen die Einführung von elektrischen Kleinbussen und Nutzfahrzeugen. Die Wolfsburger arbeiten dazu auch mit dem Audi- und VW-Veredler ABT zusammen. Das erste Modell der Kooperation wird demnächst vorgestellt und soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen – auch in einer Tuning-Variante.
ABT hat angekündigt, beim Genfer Auto-Salon im März eine modifizierte Ausführung des neuen ABT e-Transporter zu präsentieren. Das vollelektrische Fahrzeug aus eigener Entwicklung basiert auf einem VW T6, der bei der Tochterfirma ABT e-Line zum Stromer umgerüstet wird. ABT e-Line ist offizieller Partner von Volkswagen Nutzfahrzeuge, der Vertrieb findet über den Fahrzeughersteller statt.
Am Genfer Ausstellungsfahrzeug wird ein Aero-Kit mit ABT Frontschürzenaufsatz, Frontgrillaufsatz, Seitenleisten, Heckflügel und Heckschürzenaufsatz nebst Abdeckungen für die Endrohrschächte zu sehen sein. Das Tuningpaket für den ABT e-Transporter wird exklusiv über das Händlernetz von ABT Sportsline verkauft. Die ersten Auslieferungen des e-Transporter an Kunden werden für das dritte Quartal 2019 erwartet.
Der ABT e-Transporter fährt auf 9,0 x 20 Zoll großen Leichtmetallrädern mit Reifen von Continental in der Dimension 275/35 ZR20. Für eine tiefere Optik und besseres Handling sorgen ABT-Fahrwerksfedern. Die auffällige Folierung soll eine Brücke zum 2018 präsentierten, bis zu 749 kW (1018 PS) starken Elektroauto-Prototyp ABT RS6-E schlagen.
Zwei Batteriegrößen & großer Stauraum
Der im ABT e-Transporter eingesetzte Elektromotor leistet 82 kW (111 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 200 Nm. Mit der 37,3 kWh großen Batterie lässt sich laut ABT eine Reichweite von 208 Kilometern erzielen. Der Verbrauch wird mit 18 kWh/100 km nach NEFZ angegeben. Wer längere Touren plant, kann eine größere Batterie mit 74,6 kWh für bis zu knapp 400 E-Kilometer mit einer Ladung bestellen.
Der Energiespeicher des ABT e-Transporter soll sich bei der 37,3-kWh-Variante an einer CCS-Schnellladestation in 49 Minuten zu 80 Prozent laden lassen. Bei der Ausführung mit 74,6-kWh-Batterie fallen 98 Minuten Wartezeit an. „Auch sonst stimmt die Kapazität“, wirbt ABT: Der e-Transporter wird standardmäßig mit langem Radstand geliefert und bietet 6,7 m³ Laderaum. Für den Personentransport sind Kombi oder Caravelle lieferbar.
ABT will später auch einen e-Caddy mit bis zu 4,2 m³ Laderaum und fünf Sitzen anbieten. Die Antriebseinheit und Leistungsdaten fallen wie beim größeren e-Transporter aus. Der e-Caddy wird nur mit der kleineren der beiden Batterien verfügbar sein, die Reichweite soll dafür dank des geringeren Gewichts mit 220 Kilometern etwas größer ausfallen.
Blackampdriver meint
Also von ABT hätte ich doch ein wenig „Mehr“ erwartet. Der Karosseriekit ist vielleicht noch so zu akzeptieren, die verbaute Technik absolut no go. Da muss ich meinen Vorschreibern absolut recht geben: Das geht viel besser und auch ohne dass ABT drauf steht. Schade, aber old Technologie können die besser..
Uwe meint
Was soll man schon von einem Motor-Chip-Tuner und Karosserie-Aufbläher erwarten?
Es gibt keinen Motor, mit dem Abt Firmen-Know-How hat.
Satcadir meint
Hab bei meinem Citroen Berlingo electrique damals durch zusätzliche Akkupacks damals schlicht die Spannung erhöht.
Er hiess „Voltzilla“….
LMausB meint
Die ABTler wollten halten halt auch mal was zum Thema beitragen. Lasst sie doch. Hat so nur AussssssenseiterChancen. Wird von Wolfsburg’s RetroNeo eBulli „I.D.Buzz“, oder ähnlich, eh bald kassiert ;-)
PS: Und was für schreckliche Anbauten im extra öko-grünen Anstrich. Bäh! (Rein subjektiv natürlich!!!)
SoundOfLithium meint
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Und 18 kWh/100 km bei dem cw-Wert und der Stirnfläche sind wohl reines Wunschdenken. Kann mir nicht vorstellen, dass er weniger braucht als ein Model S (25 kWh/100km) oder der e-Tron (um die 30 kWh/100km).
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Das hängt halt sehr stark vom gefahrenen Tempo ab. Bei niedrigem Tempo spielt der cW-Wert noch keine so große Rolle.
Der Tesla braucht die 30kWh/100km ja auch erst bei 150km/h auf der Autobahn.
Deswegen kann ich mir die 18kWh/100km im WLTP schon vorstellen…WLTP sind ca 46km/h Durchschnitt.
Dann könnte man von ausgehen das das ding bei ca 100km/h etwa 30-50% mehr braucht. also so 24-27kWh/100km.
Michael S. meint
Die 18kWh/100km sind für NEFZ angegeben. Also mit demontiertem rechten Außenspiegel, kleinsten erlaubten Reifen, so stark wie möglich aufgepumpt usw. usf.
Und da man kaum Änderungen an der Aerodynamik gemacht hat, sind die Fahrwiderstände wahrscheinlich größtenteils vergleichbar mit denen des aktuellen T6.
Aber ja, stimmt, das Model S hat normalerweise so um die 20 kWh Verbrauch bei gemäßigter Fahrt. Aber: Dass man bei gleicher Fahrweise mit dem Bulli diesen Wert einer aerodynamisch optimierten Limousine mit einem Klotz wie dem Bulli (die Form hat selbstverständlich ihre Vorteile, siehe innere Werte) real sparsamer unterwegs ist, halte ich für einen feuchten Entwicklertraum. Und wenn ich schon 400 km Reichweite hab (in dem Fall leider realistisch nur schätzungsweise 250-300, das entspräche den sehr optimistischen 25 kWh/100 km), dann soll der Wagen auch bei 120 km/h auf der Autobahn entsprechende Strecken fahren können.
Außerdem sehe ich den kleinen Motor wegen seiner geringen Rekuperationsleistung nicht so gut geeignet für so ein schweres Fahrzeug.
Wie gesagt, will den Wagen nicht schlecht reden. Aber man hätte mit der Technologie aus dem Jahre 2018 / 2019 deutlich mehr erreichen können…
LN meint
111 PS in einem T6? Wie soll sowas Käufer finden? Hätte mit ca. 400 PS gerechnet, was Abt auch besser stehen würde. So untermotorisiert ist das Unfug.
Peter W meint
Da hier kein Preis genannt wird darf man wohl von 100.000 Euro ausgehen.
Die Ladezeit ist unterirdisch, die Motorleistung lächerlich und der angegebene Verbrauch gilt wohl nur bei 40 km/h.
Soll wohl eher ein Schowcar sein und weniger was für die Kunden, die auf den E-Bulli warten.
Michael S. meint
Eigentlich ist der gezeigte Bulli ja ein tolles Auto.
Aber warum schafft man es nicht, einen Motor mit 110 kW zu verbauen (damit er mit dem 150 PS Diesel mithalten kann),
eine Ladeleistung von 150 kW (statt scheinbar nur 50 kW) zu liefern,
und einen Akku mit 100kWh einzubauen?
Der Grundpreis ist doch vsl. ohnehin schon hoch, kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrkosten die deutlich besseren Eigenschaften nicht rechtfertigen würden.
Und 18 kWh/100 km bei dem cw-Wert und der Stirnfläche sind wohl reines Wunschdenken. Kann mir nicht vorstellen, dass er weniger braucht als ein Model S (25 kWh/100km) oder der e-Tron (um die 30 kWh/100km).
Mir kommt das eher so vor, dass man hier vergessen hat, vor vier Jahren dieses Auto vorzustellen und auf den Markt zu bringen. Jetzt hat man nochmal die Schublade aufgemacht und versucht doch noch was mit den alten e-Golf-Akkus anzustellen…
Dabei hat das Auto so viel Potential und würde sicher ne Menge Liebhaber finden! Und mit großer Batterie auch ne super Grundlage für den California. Naja, bleibt nur das Warten auf den ID Buzz.
Michael S. meint
Also mal ehrlich, warum will man denn einfach kein konkurrenzfähiges Produkt anbieten?!
Warum kann man da nicht mal einen 100 kWh+ Akku einbauen? Warum nicht einen Motor, der einem 150PS-Diesel ebenbürtig ist?
Warum kann der Wagen (nach überschlägiger Rechnung) nur mit 50 kW laden und nicht mit 150 kW?
Wo ist das Problem? Sicher wird er für einige Einsatzzwecke geeignet sein. Aber: Der Bulli ist doch ohnehin schon ein teures Fahrzeug, im Verhältnis zu den angebotenen Leistungen können die von mir vorgeschlagenen besseren Eigenschaften doch gar nicht mehr so viel teurer sein und gleichzeitig könnte man so viel mehr Kunden ansprechen…
Meine Schätzung (die ist sicher streitbar): Grundpreis vom e-Transporter: 70.000€. Besserer Motor: +2000€, Bessere Leistungselektronik +2000€, Akku von 75 auf 100 kWh +5000€…
150kW meint
Deine Preise gelten höchstens wenn man hunderttausend davon verkaufen kann. Ansonsten sind die Entwicklungskosten einfach viel zu hoch das so wenig Aufpreis pro Fahrzeug rauskommen würde.
hu.ms meint
25kwh mehr für 5.000 €.
Und morgen ist weihnachten und ostern am selben tag.
Die aufpreise für zusatzausstattung liegen bei mindestens 300 % der herstellungskosten.
Beispiel:
Bei metalliclackierung eines pkw kostet die farbe 60 € mehr – und wie hoch ist der aufpreis ?
Was kosten fuß- oder kofferraummatten vom hersteller und was im zubehörhandel ?
Glaubt ihr wirklich, dass das bei akkus anders sein wird ?
25 kwh zusätzlich ganz sicher nicht unter 7.500 €.
Michael S. meint
@hu.ms Naja, um meine Zahl letztlich nur um einen marginalen Wert zu erhöhen, haben Sie ja ganz schön Aufwand investiert… Macht bei dem erwarteten Fahrzeugpreis auch nur wenige Prozent aus.
Aber find schön, wie sie die Preisstrategie durchschaut haben. Und trotzdem glauben Sie immer noch an die Fantasie vom billigen ID… Faszinierend, dieser Widerspruch!
150kW meint
Zwischen einem ID und dem ABT Transporter liegen aber auch Welten. Während vom ABT vielleicht 10.000 in Summe hergestellt werden, schafft man das bei ID/MEB ja schon fast in einer Woche. Daher kann der Grundpreis tiefer liegen. Aber auch beim ID wird der Sprung von 49kWh auf 83kWh ganz sicher nicht 5000€ sein.