Elektroauto-Fahrer in der Region Stuttgart sollen zukünftig innerhalb von wenigen Minuten eine Schnellladesäule erreichen können. Ein Masterplan identifiziert dazu geeignete innerstädtische Standorte.
Für elektrische Fahrzeuge gibt es in Stuttgart und Umgebung aktuell an 586 Standorten 1431 Ladepunkte, so der Verband Region Stuttgart. „Was bislang noch fehlt ist eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur sowie Ladekapazitäten im halböffentlichen Raum.“ Beides sei notwendig, um für E-Fahrer verlässliche Lademöglichkeiten zu schaffen. Der Verband arbeite daher unter anderem an einer Strategie für eine flächendeckende Versorgung mit Schnellladern.
„Ziel ist es, Alltagstauglichkeit der Elektromobilität zu erreichen. Dafür ist die verlässliche Verfügbarkeit von Schnellladesäulen essentiell“, so Regionaldirektorin Nicola Schelling. In Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart soll das Angebot weiterentwickelt werden. Der hierfür erarbeitete Masterplan sieht den Ausbau von Schnellladestationen fernab von Bundesautobahnen und Fernstraßen vor. Zur Verbesserung der Alltagstauglichkeit stehen innerstädtische Standorte im Fokus.
Damit es in der Region Stuttgart möglich sein wird, innerhalb von zehn Minuten die nächste Schnelllademöglichkeit zu erreichen, hat der Masterplan 58 potenzielle Standorte für Schnelllader definiert. In der Region wurden zwischenzeitlich bereits an 33 Standorten 65 Schnelllader eingerichtet.
In einem weiteren Schritt werden nun geeignete Stellen gesucht, die ohne Umwege rasch anfahrbar sind und bei denen bei einer kurzen Fahrtunterbrechung aufgeladen werden kann – „also Stellen mit hohem Durchgangsverkehr und einem attraktiven Kurz-Aufhalteort wie beispielsweise einem Café“, heißt es. 152 potenzielle Standorte in 25 Städten und Gemeinden kämen hierfür in Frage, sie sollen nun mit Investoren, Herstellern und Betreibern umgesetzt werden.
Uwe meint
Diese Lade-Infrastruktur in Stuttgart ist vor allem für die Car-Sharer und die Taxen gedacht.
Wenn in drei Jahren kein Bahnverkehr mehr funktioniert, weil die Tunnels bei Stuttgart 21 volllaufen, dann braucht es andere Lösungen.
Uwe meint
Wieso hat die Ladesäule denn Räder? Ist das eine mobile? Kann ich da auch schon unterwegs im Stau nachladen?
Lewellyn meint
Wichtiger wäre Masse, nicht Klasse. Schnelllader gehören an die Fernstrassen, nicht innerstädtisch.
Elektrifiziert die Cityparkplätze mit Typ2 Ladern und 11kW, das reicht völlig. Hauptsache man kann immer laden, wenn man wo rumsteht. Das ist für die Massenelektromobilität viel förderlicher.
Auf der Arbeit reichen 3,7kW völlig. da steht das Auto ~ 8 Stunden und 5 mal die Woche rum, das sind 150kWh, damit fährt ein Pendler ~750km die Woche.
Das wären im Jahr über 30.000km Reichweite. Sollte reichen.
Uwe meint
Mal ganz vorsichtig:
Wieviele Autos stehen denn da „auf der Arbeit“ auf dem Parkplatz? Macht das Sinn, jeden Stellplatz mit einem Schnarchlader auszurüsten?
Aber über das Problem braucht man sich nicht allzu lange auszutauschen:
Derzeit gibt es 14.750 öffentliche Ladestationen und noch ein Mal über 30.000 private. An den öffentlichen gibt es knapp 46.000 Ladepunkte.
In drei bis max. 4 Jahren werden es mehr Ladepunkte sein, als es heute Zapfhähne an Tankstellen gibt.
Und nur weitere 2-3 Jahre später die Feststoffbatterien und die Redox-Flow-Lösungen.
Dann wird überall in wenigen Minuten zwischen 80 und 100 Prozent geladen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Wieviele Autos stehen denn da “auf der Arbeit” auf dem Parkplatz? Macht das Sinn, jeden Stellplatz mit einem Schnarchlader auszurüsten?“
Man benötigt keinen Schnarchlader zum Schnarchladen sondern nur eine 230 V Steckdose; und zwar viele davon. Das spart Investitionen in das Stromnetz.
Wenn es mal soviele Steckdosen in Autonähe gibt, wie es heute Steckdosen für Waschmaschinen oder Mikrowellenherde gibt, dann sind wir am Ziel.
Und das mühsame Zählen dieser Lade-Steckdosen kann man sich dann auch sparen, interessiert nämlich keinen.
Stefan Ripp meint
Ich arbeite in Stuttgarts Innenstadt bei einem sehr großen Arbeitgeber. In unseren Tiefgaragen (externer Betreiber) sehe ich noch keine Bemühungen Lademöglichkeiten einzubauen. die Abrechnung könnte sicher ganz einfach über unseren Einfahr-Chip geregelt werden… Ich warte ab und berichte, wann sich etwas bewegt. (Aber vielleicht will man ja gar nicht, das wir weiterhin mit PKWs pendeln?)
Frank meint
In naher Zukunft werden wohl alle neuen Elektroautos ausreichend große Batterien haben, dass es mindestens eine halbe Stunde dauert, um sie mit 50 kW wieder fast voll zu bekommen. Der ideale Standort für diese konventionellen Schnelllader sind deshalb Handelseinrichtungen, Ärztehäuser, Museen und Ausstellungen, Sportzentren und alle Parkplätze und Parkhäuser in deren Nähe. Mit viel Durchgangsverkehr hat das eher weniger zu tun. Für die Langstrecke ist 50 kW Langsamladung.
DerOssi meint
„rasch anfahrbar“ und „Stellen mit hohem Durchgangsverkehr“ schließt sich in Stuttgart schon mal aus… da ist überhaupt nichts „rasch anfahrbar“… (wenn ich nur aufhören könnte, zu lachen ????)
Christian meint
Komisch daß Stuttgart mehr braucht als das SAFE Ladenetz bieten soll.
Warum Schnelllader? Als Bewohner möchte ich immer überall laden können und zwar langsam über Nacht. Also viele langsame Ladepunkte mit 3,7kWh, ergibt 12×3,7kWh= 40 kWh nette im Akku. Wem das für ein Tag nicht reicht ist auf Langstrecke und kann an der Autobahn schnell laden.
Außerdem sind die Schnelllader dann von den PHEV belegt und die Laden ja besonders schnell, äh nein, die sind bald in der Überzahl. Ironie off.
Michael S. meint
Naja, klar wären viele kleine Lader ne gute Option. Aber mit den Schnellladern kann man ganz gut auch den Pendlern aus dem Umland ohne eigene Lademöglichkeit ein E-Auto schmackhaft machen.
McGybrush meint
Mir wären Schnellader beim einkaufen lieber. Da wechselt auch mal der Ladebedarf. Nachts wenn da ein Auto dran hängt dann war es das bis zu nächsten Nacht.
Wenn ich Lasesäulenbetreiber wäre dann würde ich lieber 40 Autos pro Tag an CCS abfertigen wollen als 2-4 an Typ2
Am besten ist die Mischung aus allen. Dann kann sich jeder seins raussuchen.
Auf Arbeit und Privat macht Typ2 für wider Sinn. Aber nicht als Buisiness Case für Energiekonzerne.