China hat Elektroautos zur Antriebsart der Zukunft erklärt, insbesondere einheimische Hersteller werden umfangreich bei der Produktion von Stromern unterstützt. Einer der ersten reinen Elektroautobauer, der die Expansion nach Europa wagt, könnte das Startup Aiways sein.
Die vier Jahre alte Firma mit Sitz in Shanghai bekräftigte im Gespräch mit dem Onlineportal Quartz, sein Flaggschiff-Produkt U5 schon bald in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Norwegen sowie den Niederlanden anbieten zu wollen. Sollte der für Frühjahr nächsten Jahres anvisierte Start des SUV gelingen, wäre Aiways die erste hierzulande erhältliche Elektroauto-Marke aus China.
Das Unternehmen setzt bei seiner Expansion auf den Direktverkauf über das Internet, bei Händlern werden die angebotenen Modelle nicht stehen. Das soll die Kosten niedrig halten und den Wettbewerb mit Verbrenner-Fahrzeugen ermöglichen. Der U5 soll für unter 40.000 Euro erhältlich sein, kündigte der Auslands-Vertriebschef Alexander Klose kürzlich im Gespräch mit der Financial Times an.
Im Fokus des Aiways-Vertriebs stehen Leasing-Angebote, sagte Klose. In Deutschland werde mit dem Berliner Startup Vehiculum zusammengearbeitet, das sich auf Online-Fahrzeugleasing spezialisiert hat. Klose erklärte, dass es Laufzeiten ab einem Jahr geben werde. Zur weiteren Gestaltung des Angebots machte er keine Angaben.
Die Produktion des U5 realisiert Aiways zusammen mit dem chinesischen Fahrzeughersteller Jiangling Motors. Für den Heimatmarkt sollen bereits ab diesem September Fahrzeuge von den Bändern laufen. Neben dem U5 hat Aiways derzeit einen Plug-in-Sportwagen mit Methanol-Brennstoffzelle im Programm. Technische und strategische Unterstützung erhält das Unternehmen von dem deutschen Ingenieur und Gründer der Gumpert Sportwagenmanufaktur Roland Gumpert.
Aiways wirbt damit, dass der U5 zum erschwinglichen Preis fortschrittliche Technologie und hohe Sicherheit bietet. Das Unternehmen entwickelt dazu eigene Elektroauto-Technik, auch im Bereich der Batterien. Der U5 soll bis zu 560 Kilometer Reichweite ermöglichen und sich eng an einer 2018 vorgestellten Studie orientieren.
JuergenII meint
Nun, was da kommen soll ist auch weniger ein Konkurrent zum M3 sondern doch eher zu i-Pace, E-Tron und Mercedes EQC. Zumindest was Größe anbelangt. Wenn die nur annähernd das Innenraumdesign des Prototypen umsetzen setzt der eh Maßstäbe im Inneren.
Da mag vielleicht die Verarbeitung nicht so sein, wie man das von den etablierten Reihen kennt, aber immerhin kostet das Teil nur die Hälfte. Wenn sie jetzt noch einen guten Service-Partner finden, mit langen Garantien und soliden Crash-Tests, wüsste ich nicht was dagegen spricht.
Klar, für den verbissenen dt. Michel vielleicht nicht, aber für den Rest von Europa sicher.
hu.ms meint
Warum soll es bei BEVs anders laufen als bei den verbrennern ?
Wielviele chinesische verbrenner sind so im straßenbild zu sehen ?
JuergenII meint
Kommt drauf an, in welchen Ländern Du unterwegs bist. In Südamerika z.B. sieht man jede Menge chinesischer Fahrzeuge auf den Straßen. Viele im Kleinwagensegment zu unschlagbar günstigen Preisen. Teilweise haben sie dort bereits ihre eigenen Fertigungsanlagen.
Hier wäre es schwieriger, weil die erreichten Qualitätsstandards bei europäischen Firmen – vor allem im Segment von Golf und Kleiner – kaum mehr einen neuen Marktteilnehmer erfolgreich agieren lassen könnten. Und in den angeblichen Premiumsegmenten fossiler Fahrzeuge hat Deutschland fast das absolute Monopol. Das haben schon vor Jahren die Japaner lernen müssen. Bis auf Lexus, die hier ein paar Fahrzeuge verkaufen, sind alle anderen Nobelableger baden gegangen.
Deshalb setzt ja die chinesische Regierung auf E-Mobilität – egal welche Antriebsform. Hier haben sie die Nase vorn. Vor allem weil sie in China deutlich günstiger produzieren können, und den sicheren Zugriff auf die meisten benötigten Rohstoffe besitzen. Dazu müssen diese Firmen keine Rücksicht auf Altlasten nehmen. Es ist ein Unterschied ob Du nur E-Fahrzeuge herstellst – und das auch noch im Schutz der Regierung – oder ob Du einen 100-jährigen Rattenschwanz an fossilen Fahrzeugen hast, mit dem Du zwar noch Geld verdienen kannst, aber noch keine so richtige Vorstellung da ist, wie Du mit den produktionstechnisch viel einfacheren E-Fahrzeugen ähnliches Geld generieren kannst.
Dazu kommt KI, die in China schon deutlich weiter entwickelt wurde als bei uns und das Damoklesschwert des autonomen Fahrens. Beides Bereiche wo weder unserer Regierung noch unsere (Auto-) Konzerne Richtungsweisende Konzepte haben geschweige denn verfolgen.
Man möge – sofern noch nicht geschehen – das Buch „Der letzte Führerscheinneuling: … ist bereits geboren“ von Dr. Mario Herger lesen. Sehr aufschlussreich.
nilsbär meint
1+
hu.ms meint
Foto gefällt mir. Karosserieform wurde auch passen.
Mangels vertriebs- und servicenetz kommt er aber nicht in frage.
Ist bei diesem herkunftsland für mit k.o.-kriterium.
Uwe meint
Service macht Bosch, A.T.U., Pit-Stop, Vertrieb über Internet, Lidl, Otto-Versand,
…nur Mal so, als Beispiel:
Elektro-Autos brauchen keine Marken-Werkstätten! Da sind keine anspruchsvollen Reparaturen notwendig, und auch selten möglich. Austauschen, fertig. Der Rest ist Software – siehe Tesla.
In Schweden kann man Autos im Media-Saturn-Markt am Handy-Stand konfigurieren und bestellen. (Uniti-Cars).
Es wird sich in den nächsten 10 Jahren vieles ändern – radikal und sehr, sehr schnell.
Luftlose Reifen aus dem 3D-Drucker mit Profil-Erneuerung im Sommer-Winter-Rhythmus (GM/Michelin „Uptis“) machen die gesamte Logistik und Herstellungskette überflüssig.
Leichtbau-Karosserien und -Fahrgestelle aus Metallschäumen (Guss und 3D-Druck) bringen Autos mit weniger als 1000 kg Gesamtgewicht (inkl. Akkus mit Reichweiten für 1000 km.
Neuwagen aus den nächsten drei Jahren sind in 10 Jahren als gebrauchte unverkäuflich.
Also nur wer richtig Geld hat, kauft sich jetzt noch einen TDI für 40.000 Euro, legt seine Goldkette um die gebräunte Brust, dreht damit Runden um die Eiscafés und stellt ihn dann wieder zu den beiden anderen Autos in die Einfahrt.
nilsbär meint
40000 € und kein Servicenetz? Etwas enttäuschend.
alupo meint
Es gibt doch schon einige chinesische eAutos die man hier in Deutschland kaufen kann wie BYD, XD etc..
Daher ist die Aussage „erster“ ziemlich übertrieben.
Steffi Zienz meint
Am Anfang war es für „unter 25.000 Euro“ angekündigt, dann für „unter 30.000“, jetzt für „unter 40.000“. Schön.
Porsche 911 meint
Wenn ein Opel Corsa für 30.000 wirklich verkauft wird, sollte das Ding für unter 40.000 ja weggehen wie warme Semmeln :D
Nicht vor 2025 meint
25.000.- war der Preis den das Fahrzeug hier wert ist.
30.000.- war der Preis mit Michel Aufschlag
40.000.- Gier frisst Hirn.
Das wird Elon aber freuen. Da ist das M3 ja ein richtiges Schnäppchen.
Man muss schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein um für einen Chinaböller so viel Geld auszugeben.
Steffi Zienz meint
Ja, beim dem Preis 100x lieber ein M3 oder ein gebrauchtes MS!
hu.ms meint
Komischerweise werden die M3 in europa kaum gekauft. Um die 30.000 sollen es jetzt nach 6 monaten bestellmöglichkeit erst sein.
Elon freut sich bei diesen zahlen bestimmt nicht. Reservierungen mit anzahlung hatte er viel mehr – meine war auch dabei – habe ich stroniert als klar wurde, dass ich ein paar monate später als die auslieferung des SR möglich ist ein für mich viel besser nutzbares BEV bekommen kann.
DerOssi meint
Wie @EV1 auch schon anmerkte, sehe ich bei solchen Kisten von ausländischen kleinen Unternehmen und StartUps immer das Problem vom Service und Inanspruchnahme von Garantieleistungen etc. ….für mich absolutes Ausschlusskriterium… am Ende stehste da und keiner kann/will deine Karre wieder richten… und was dann? Einsenden zum Hersteller?! :-)
Peter W meint
Genau, einfach per UPS-Abholschein … :-)
Uwe meint
Nee, die Amazon-Drohne schmeisst das Ding im Garten ab.
????
EV1 meint
Frühjahr 2020, das ist nicht mehr lange hin.
Ein paar Worte zur Servicestrategie, die es bestimmt schon gibt, wären nicht schlecht gewesen, denn auch wenn BEVs warturngsarm sind, irgend etwas kann immer mal kaputt gehen.
GingGong meint
@EV1: vor allem bei den Chinakrachern! +1!
EV1 meint
Das will ich damit nicht gesagt haben. Auch die Japaner haben sich durch Qualität einen guten Namen gemacht. Die Chinesen haben noch jede Chance auch mit Qualität zu punkten.
Könnte mir vorstellen, dass Bosch-Service oder ATU den Job gerne übernehmen würden.
Ich bin froh über jedes BEV Modell, welches nach Europa kommt. Konkurrenz belebt das Geschäft.
EV1 meint
… denn nur mit Konkurrent werden die Preise normale Regionen erreichen.
Denk an die ersten MP3 Player in 1998 für 500 – 1000 Dollar. Heute sind sie obsolet aber für Fans noch für 10% des o.g. Preises erhältlich. Wenn man diese Betrachtung nun auf das BEV anwendet – ist ja auch nur ein rollender Computer mit Batterie und Motor, sollten sehr viel niedrige Preise drin sein.
Topifun meint
Sehr ich auch so. Nicht zu vergessen sind die Koreaner, die ebenfalls Top Fahrzeuge fertigen.
Und der U5 soll ja Hauptsächlich im Leasing vertreiben werden, da interressiert es nicht, was das Fahrzeug nach Vertragsablauf noch Wert ist, zumindest beim Kilometer Leasing.