Der chinesische Elektroautobauer Aiways bereitet seine Europa-Expansion mit dem SUV U5 vor. Das Startup bewirbt sein Erstlingswerk als hochwertig verarbeiteten Voll-Stromer mit alltagstauglicher Reichweite zum erschwinglichen Preis. In Deutschland sollen „unter 40.000 Euro“ aufgerufen werden, hieß es bisher. Nun steht offenbar der finale Preis fest.
Aiways bietet den U5 in Deutschland mit „Umweltbonus“ an. Die von Bund und Industrie jeweils zur Hälfte finanzierte Elektroauto-Kaufprämie wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) organisiert. Bezuschusst werden nur Modelle, die auf der „Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge“ des BAFA stehen: Dort findet sich in der aktuellsten Version von Ende Juni auch der U5, der Nettopreis für die Grundversion beträgt demnach 31.084,00 Euro.
Nach Aufschlag der als Konjunkturmaßnahme wegen der Coronavirus-Krise in Deutschland für ein halbes Jahr auf 16 Prozent reduzierten Mehrwertsteuer kostet der U5 ab 36.057,44 Euro. (Zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent sind es 36.989,96 Euro.) Nach Abzug des Umweltbonus sinkt der Preis weiter: Der Zuschuss beträgt derzeit insgesamt 6000 Euro, die Hersteller gewähren ihren Anteil dabei als Brutto-Rabatt in Höhe von 3480 Euro (16 % MwSt.) – der U5 kostet damit abzüglich 6480 Euro ab 29.577,44 Euro.
Ebenfalls wegen der Corona-Krise wird der staatliche Beitrag zum Umweltbonus demnächst auf bis zu 6000 Euro verdoppelt – zusammen mit dem Hersteller-Anteil ergeben sich 9480 Euro Zuschuss. Diese Maßnahme ist zwar beschlossen, allerdings noch nicht umgesetzt. Sobald die erhöhte E-Auto-Prämie verfügbar ist, gibt es den U5 auf Basis des vom BAFA gelisteten Preises für nur noch 26.577,44 Euro.
Der Elektroantrieb des 4,68 Meter langen Aiways U5 leistet 140 KW (190 PS), der Verbrauch wird mit 17,4 kWh/100 km angegeben. Die Energie wird von einer 63-kWh-Batterie zur Verfügung gestellt, was gemäß WLTP-Standard 400 Kilometer Reichweite ermöglicht. An Schnellladestationen lässt sich das Akkupaket in 27 Minuten von 30 auf 80 Prozent aufladen. Im Innenraum soll es reichlich Platz und digitale Funktionen geben.
Aiways setzt in Europa auf Direktvertrieb über das Internet. Hierzulande kooperieren die Chinesen zudem mit Euronics, die deutsche Einkaufsgenossenschaft bietet in ihren Geschäften Beratung sowie direkt vor Ort Probefahrten an. Nach aktuellem Stand können Kunden den U5 ab August testen, auch der finale Online-Konfigurator soll dann verfügbar sein. Den Start der Auslieferungen visiert Aiways derzeit für September an.
hu.ms meint
Wer kauft aktuell ein BEV ?
Leute ohne nächtliche ladeprobleme = eigenes haus + garage.
Leute ohne reichweitenprobleme = zweitwagen vorhanden.
Leute, die den mehrpreis zum verbrenner aufbringen können = oberes drittel.
Kaufen die ein auto aus china mit entsprechendem image nur weil es 5.000 € billiger ist?
Die zulassungszahlen werden es zeigen. :-)
Jörg Hielscher meint
Alle aktuellen eSUVs liegen selbst nach Förderung im Bereich 50.000 EUR und mehr. Das ist auch für Besserverdiener eine Menge Holz, wenn der Wagen nicht auf die Firma läuft. Id4 und Model y werden sich ebenfalls in diesem Bereich einsortieren, der skoda wird vielleicht etwas günstiger sein, aber sicher auch über 35.000 kosten. Der aiways ist mit unter 30k vergleichsweise günstig, es sind eben deutlich mehr als 5.000 Euro. Das Interesse ist auf jeden Fall da, ob sich das dann in Verkaufszahlen umsetzt, wird man sehen.
gee.em meint
Angeblich 5 Jahre / 150.000km. AHK mit Zuglast soll nachrüstbar sein.
Norbert meint
Was mir fehlt ist eine Angabe über die Wartung. Wer kann das Auto im Falle eines Falles reparieren?
Bernhard meint
Das soll im Falle eines Falles A.T.U übernehmen. Wurde aber von Seiten von Aiways schon im März ganz offiziell verkündet. Die erste Wartung soll aber erst nach 100.000 km fällig sein. Über Garantien oder eine AHK wurde aber bis heute keine Aussage getroffen.
Noticed meint
Gerade wegen der Ersatzteilversorgung würde das Auto für mich nicht in Frage kommen. Flixbus hat ja diesbezüglich auch so leidvolle Erfahrungen mit ihren Elektrobussen sammeln dürfen, dass sie auf der E-Strckr wieder mit Verbrennern fahren.
NIKB meint
Aber Aiways ist doch ein ganz anderer Hersteller als BYD?! – Wo ist denn da die Verbindung?
Jörg2 meint
A.T.U. verfügt an jedem Standort über Lagerkapazitäten und betreibt eigene Querverkehre.
Dort für ein weiteres Auto Ersatzteile vorzuhalten ist logistisch eher unoroblematisch.
Wenn, wie üblich, vom Hersteller ein europäisches Zentrsllager betrieben wird, sollte der Ersatzteilversorgung nichts im Wege stehen.
Ob die Praxis dann klappt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Freddy K meint
Bremsendienst, Bremsflüssigkeit, Spureinstellung, Reifenwechsel etc. Den ganz normalen Zeugs kann jede freie Werkstatt oder auch A.T.U. Bei Garantiefällen ist halt ATU der Ansprechpartner. Das dies ähnlich wie bei Tesla ist logisch. Aber das ist ja das neue innovative dran. E-Autos gehen nicht mehr kaputt. Und wenn doch muss man halt etwas warten bis repariert ist. Aber dafür ist günstig.
Ebi meint
Der Preis ist mal eine Ansage, China hin oder her. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Wettbewerb, der auf unsere OEM zukommt, da können sie mit ihren teuren PHEV nicht lange gegenhalten.
Swissli meint
Dass die PHEV aus preislichen Gründen bald vom Markt verschwinden, dürfte klar sein. Nur die fragwürdigen Förderungen verzögern diese Marktbereinigung noch.
Ob der Preis des Aiways wirklich so attraktiv ist? Man kauft eine Marke, die selbst in China nicht etabliert ist. Meiner Meinung müssten die Chinesen mit ihren „Noname Marken“ preislich aggressiver vorgehen, um in Europa Fuss zu fassen. Bin mal gespannt wie sich das in den nächsten 2-3 Jahren entwickelt.
NIKB meint
Nach der Argumentation dürfte es Tesla nicht geben.
Jeder neue Marktteilnehmer muss irgendwie ja mal anfangen. Das was Aiways anbieten will klingt auf jeden Fall erst mal eine Klasse besser als das was in der Preisklasse sonst so rumschwirrt. Wenn da viel Technik von bekannteren Zulieferern drin ist, kann das Teil nicht verschenkt werden.
hu.ms meint
Den wettbewerb mit cinesischen PKW gibts bei den verbrenner schon seit ein paar jahren. Und wievleie wurden gekauft ?
Einen ID.4 wird es ab nächsten april nach umweltbonus auch für 30.000 € geben. Vermtutlich mit weniger ausstattung. Aber 90 % der käufer zahlen eben lieber ein paar tausend mehr und und die bewährte VW-werkstatt ist um die ecke.
Tesla-Fan meint
Ja, darauf sind die Menschen jahrzehntelang getriggert worden – sie zahlen lieber ein paar tausender mehr dafür das die Werkstatt in der Nähe ist und dann noch ein paar tausender dort weil regelmäßig was kaputt geht.
Wenn das aber beides nicht der Fall ist? Was dann?
Freddy K meint
Ich erinnere Mal an die SeC. Der Service ist ja bekanntlich bei Tesla nicht gerade etwas was positiv ist. Und es geht auch an Teslas was defekt. Ist ja schließlich auch nur ein Auto.
Und jedesmal hunderte km ins SeC?
Nicht optimal. Was denkst du kostet es ins SeC zu fahren und zurück mit nem Loaner und das ganze soâter wieder? Nimm Mal nen normalen Stundensatz VK aus DE.
Tesla-Fan meint
@FreddyK.
Muss ich nicht rechnen – mich würde die Fahrt gar nichts kosten und ca. 15 min dauern.
Jörg2 meint
@hu.ms
In Umbruchszeiten (hier Umbrüche in der Individualmobilität) sucht man ja gern die Beruhigung in der positiven Historie.
Genau diese Historie wird aber gerade umgebrochen.
Die Erfahrungen und Gewissheiten verlieren an Wert und Realitätsnähe.
Eine Fortschreibung alter Gewissheiten wird nicht stattfinden.
Alle Glaskugeln haben Grauen Star.
Insofern weiß keiner, was in der PKW-Produktion die nächsten Jahre passiert, welches Model welchen Herstellers welche Stückzahlen am Markt erreicht.
Spannende Zeiten!
Freddy K meint
Nicht nur auf unsere OEM. Gibt’s nur unsere auf der Welt? In dem Segment eher ein Vorgeschmack auf den zusätzlichen Wettbewerb der auf Tesla und alle anderen E-Fzg-Hersteller zukommt.
Btw: Es gibt noch jede Menge anderer Fzg-Hersteller. Unsere OEM haben ca. 23% Anteil.
Die restlichen 77% kommen nicht von unseren OEM. Nur Mal so an Rande……
hu.ms meint
Hier geht es um ein neues chinesisches BEV auf dem deutschen markt.
Die restliche welt interessiert in diesem fall überhaupt nicht.
Keine ahnung auf welche region sie die geannten prozentwerte beziehen.
Futureman meint
Preislich wie ID3 aber vom Platzangebot eher 2 Klassen höher. Da wird wohl mancher schwach werden. Auf jeden Fall sorgt es für mehr Auswahl…
Selnim meint
Sind sie sicher, das er vom Platzangebot her den ID.3 deutlich übertrifft? Mit der langen Haube bin ich mir da nicht mal so sicher. Der ID.3 hat 385l Kofferaumvolumen, der Aiways U5 460l. Das Platzangebot für die Passagiere im ID.3 ist ja allgemein sehr gut für seine Klasse.
Erwin Müller meint
Elektrisch fahren bedeutet für mich ein Zeichen setzen. China und die Lage in Hongkong zusammen mit dem Kauf dieses Fahrzeuges wären für mich undenkbar. Sicher, wir kaufen vieles aus China, aber muss es obendrein dann noch ein Elektroauto sein, schließlich ist die Auswahl sehr gut. Außerdem hätte ich Angst um meinen Datenschutz. Wer weiß, was in den Tiefen der Software für Techniken stecken, insbesondere mit den Mikrofonen. Das mag bei anderen Herstellern auch ein Problem sein, aber ich denke schon kontrollierter
IsoOktan meint
Nicht nur Mikrofone, auch Kameras. Ein chin. Hersteller überwacht so den Innenraum um anhand der Emotionen der Insassen personalisierte Werbung auf die Displays zu bringen. Leider kein Scherz!
Der Aiways macht einen guten Eindruck, er wurde zum größten Teil in Deutschland entwickelt, Antrieb und Assistenzsysteme kommen von Bosch.
Allerdings würde ich aus ethisch moralischen Gründen kein China Auto kaufen!
Peter W meint
Dann darfst Du aber auch nicht jeden Volvo und bald keinen Smart mehr kaufen, und der elektrische BMW X.. was weiß ich kommt auch aus China und bald auch der Mini.
Da wird die Auswahl immer kleiner.
Eurostar meint
………..und ich niemals ein Fahrzeug aus dem VW – Konzern…..
IsoOktan meint
OK, dann eben keinen VW und auch kein China Auto.
Jeder wie er mag :-)
Tesla-Fan meint
„Das mag bei anderen Herstellern auch ein Problem sein, aber ich denke schon kontrollierter“
Klar, so wie bei Facebook!
gee.em meint
Preise stimmen so nicht. Lt. Euronics kostet der U5 MJ 2021, welcher ab 09/20 an die Kunden ausgeliefert werden soll:
– für die Standardversion: 37,990,00 Euro
– für die Premiumversion: 40.990,00 Euro
Davon geht noch sowohl der Herstelleranteil als auch Bafa noch ab.
LiPo meint
Es gibt nur diese zwei Ausstattungsvarianten, wobei der Kleine sehr mager ist, er hat zb. keine Parksensoren vorne.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wer Parksensoren vorn braucht, sollte vielleicht besser kein Auto fahren.
Jörg Hielscher meint
Ich vermisse eigentlich nur die Sitzheizung vorne, alles andere brauche ich absolut nicht. Vielleicht kann man die Heizung extra bestellen.
MiguelS NL meint
Das wäre jetzt das zweite BEV mit 400 km für 30k nach Förderung. Der ID.3 soll demnächst ja auch für 30k und 420 km WLTP zu haben sein.
Kleinwagen mit mit 395 km für ab ca. 23k
Kompaktklasse mit 420 km ab 30k
SUV mit 400 km ab 30k
Zumindest in D sind die Preise auf (vergleichbare) Verbrenner Niveau.
MiguelS NL meint
Korrigiere der ID.3 soll ja 36k – 9k = 25k kosten, meine ich.
Peter W meint
… ohne Extras, auf die man zumindest teilweise nicht verzichten will.
Michse meint
Willst Du das nochmal selber nachrechnen?
michi meint
Rechnen ist wohl nicht deine Stärke :)
Jörg Hielscher meint
Der Preis liegt bei 26k für die bereits sehr gut ausgestattete Standard Version. Wer auf Leder und Schiebedach verzichten kann ( so wie ich) ist damit bestens bedient. Und der id3 sieht gleich noch viel teurer aus. Trotzdem ist der Preis ohne Förderung happig, das gilt leider weiterhin für alle eAutos.
MaxMe meint
Mit 63 kWh Batterie und 400 km Reichweite käme man rechnerisch auf einen Verbrauch von 15,75 kWh pro 100 km. Als Verbrauch wird aber im Artikel 17,4 angegeben.
Wem soll ich glauben? Den 400km oder den 17,4 kWh?
„An Schnellladestationen lässt sich das Akkupaket in 27 Minuten von 30 auf 80 Prozent aufladen“.
Das sind durchschnittlich exakt 70kW Ladeleistung.
Der Preis klingt nicht schlecht.
Petzi meint
Der angegebene Verbrauch ist inklusive Ladeverluste.
MaxMe meint
„Der angegebene Verbrauch ist inklusive Ladeverluste.“
Wo steht das? Hast du eine Quelle?
Petzi meint
Ich weiß keine offizielle Quelle, aber das ist bei WLTP und NEFZ Standard. Es ist bei allen E-Autos so, dass der angegebene Verbrauch höher ist als der aus Batteriekapazität und Reichweite berechnete, meist um die 15%.
NIKB meint
Das ist ein WLTP-Verbrauch, der beinhaltet den Ladeverlust. D.h. der Verbrauch laut Bordcomputer, den Du hast, wenn der Strom mal in der Batterie drin ist, ist niedriger.