Kia setzt in Europa auf Elektroautos, um die von der EU ab 2020/2021 vorgegebenen strengeren CO2-Ziele zu erreichen. Für den Fall, dass die Verkäufe der alternativen Antriebsart nicht wie erhofft anziehen, will der koreanische Hersteller unter anderem in seiner eigenen Flotte massiv auf Elektroautos setzen sowie seine Händler kurzfristig stärker auf E-Mobilität ausrichten.
„Die Ziele nicht zu erreichen, ist keine Option. Die Zentrale in Korea würde das nicht akzeptieren“, erklärte Europa-Chef Emilio Herrera im Gespräch mit Automotive News Europe. Mehrere Maßnahmen für das Ankurbeln der E-Auto-Verkäufe und weniger CO2-Emissionen stünden im Raum: Kia könnte bei den Dienstwagen seiner Mitarbeiter komplett auf Elektroautos umstellen, das Gleiche gelte für Vorführwagen bei den Händlern sowie Servicefahrzeuge. Zu den weiteren Optionen gehörten effizienzoptimierte Reifen auf allen Fahrzeugen und die Komplett-Elektrifzierung des Carsharing-Angebots in Spanien.
Kia wird die CO2-Vorgaben der EU für die angebotene Neuwagenflotte laut Automotive News nach aktuellem Stand wohl verfehlen. Auf das Unternehmen kämen dann Strafzahlungen zu, was die Führungsetage vermeiden will. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, allem voran eine umfassende Elektrifizierung und hohe Verkaufszahlen alternativ angetriebener Fahrzeuge. Dafür müssten hierzulande deutlich mehr Elektroautos als bisher eingeführt werden.
Alternativ könnte Kia seinen Absatz in Europa reduzieren, dies sei jedoch keine Option, sagte Herrera. Genauso wenig komme infrage, Strafzahlungen zu leisten – das würde in Korea als großes Versagen aufgefasst.
Stromer-Absatz soll deutlich steigen
Kia muss im nächsten Jahr in Europa 40.000 vollelektrische Autos verkaufen, um die dann geltenden CO2-Gesetze zu erfüllen, so Herrera. In diesem Jahr rechne der Autobauer damit, dass von insgesamt 500.000 Fahrzeugen um die 75.000 als voll- oder teilelektrische Stromer auf die Straßen rollen – 15 Prozent des Gesamtabsatzes. Bei reinen Elektroautos erwartete Kia 2019 einen Absatz von 16.000 Einheiten, davon 12.000 in Form des neuen e-Niro sowie 4000 e-Soul.
Die beiden Batterie-Crossover „werden so gut laufen, dass wir nicht genügend liefern können“, sagte Herrera. „In den meisten Ländern haben wir die jeweils zur Verfügung stehenden Mengen für 2019 bereits verkauft, diese Länder vertreiben daher schon die Produktion von 2020.“ Wer in Europa ein neues Elektroauto von Kia will, muss ein Jahr oder länger warten. Herrera hofft, dass im nächsten Jahr dank steigender Produktionsmengen von Batterien schneller geliefert werden kann.
Neben exklusiv batteriebetriebenen Pkw sieht Kia mehr Modelle und Verkäufe von Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Autos vor. Diverse Baureihen wie etwa der Kompaktwagen Ceed oder das SUV Sorento sollen bald teilelektrisch erhältlich sein und das E-Mobilitäts-Angebot ergänzen.
Benzi meint
Ich freue mich auf 2025, VDA-Europa ist dank den EU-Strafen pleite, VDA-China flutet Europa mit Elektroautos, in Europa zerstören Arbeitslose E-Auto’s wo sie sie unbeaufsichtigt finden und die CEO’s, die für alles verantwortlich sind, geniessen ihre Abfindungen.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Howbie meint
Die Auslieferungen für Bestellungen aus 2019 sind nicht umsonst für 2020 „vorgesehen (geplant)“.
Somit ist 2020 schonmal vor Strafzahlungen gerettet.
Sobald das Kontingent für 2020 ausreicht, werden weitere Auslieferungen auf das folgende Jahr „verschoben/geplant“.
Dann wird wieder behauptet, man sei so von der Nachfrage überrascht worden und die Akkus sind nicht in ausreichender Stückzahl lieferbar und was weiß ich nicht alles wieder an Ausreden kommen wird…
Ich kann diese Leier nicht mehr hören.
Skeptiker meint
????????????????????
1+
Super Kommentar.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Aber dann müssen die Hersteller zahlen!
Und ein Jahr später werden sie versuchen, uns die E-Auto aufzuschwatzen. Aber da muss man halt was am Preis machen. Und vielleicht auch die Konditionen der Auto-Verkäufer ändern.
Jörg2 meint
Wenn Strafzahlungen drohen, bleibt ja immer noch ein kostengünstigerer Deal mit einem BEV-Hersteller.
Remo meint
Ein Ceed Elektro wäre vielleicht eine Maßnahme um den Massenmarkt zu erreichen…
Jörg2 meint
„…
„Die Ziele nicht zu erreichen, ist keine Option. Die Zentrale in Korea würde das nicht akzeptieren“, erklärte Europa-Chef Emilio Herrera
…“
Von einer Führungskraft würde der Satz lauten:
„ICH werde das nicht akzeptieren und deshalb folgende Maßnahmen ergreifen …“
Swissli meint
Statt eigene BEV Flotte aufstocken, würde Kia besser mal ihre potentiellen BEV Kunden mit anständigen Lieferzeiten beglücken….
EdgarW meint
+1
1000 Ionen immer weiter... meint
Sehe ich auch so. Das Problem ist doch nicht die mangelnde Nachfrage. Sie haben zu spät vermarktet, um sich die Margen bei den Konventionellen Fahrzeugen mitzunehmen. Erst war es Für und dann schlechtes Timing und falsche Beurteilung des Rohstoffmarktes. Nun ist es zu eng um Strafen abzuwenden und man versucht den geringsten wirtschaftlichen Schäden herbeizuführen. Was für ein großkapitalistischen Mist. Business vor Zukunft. Hoffentlich gehen die genauso pleite wie Dreiviertel der deutschen Verpenner-Wirtschaft.
CaptainPicard meint
Und wieder mal zeigt sich was alles möglich ist wenn die Politik nur möchte. Jahrelang hat man es mit Freiwilligkeit und Anreizen probiert und die Industrie hat, wenn überhaupt, mit Alibi-Elektrofahrzeugen in winzigen Stückzahlen reagiert.
Kaum gibt es aber echte finanzielle Konsequenzen für die Konzerne strengen sie sich plötzlich alle an.
Landmark meint
Ich finde es zeigt auch den Charakter der Firmen. Kia und die anderen Autobauer machen es nicht weil es richtig und wichtig für unseren Lebensraum wäre, sondern nur weil man ihnen ihr Geld wegnehmen will. Na ja, wenn diese Gewissenlosen ihr Geld so lieben, dann nutzen wir deren Gier um die Dinge positiv zu verändern.
E meint
Das ist ein Unternehmen kein Sozial Amt es geht um Gewinn mehr nicht
Alex meint
Richtig, aber es geht auch um das Gewissen und Nachhaltigkeit.
Egal welches Unternehmen, jeder Mensch lebt auf dem selben Planeten!
Und wenn die eigene Gier über dem Wohlergehen des Planeten steht, dann ist das sehr traurig!
Kia hat mit dem e-Niro und dem Soul sehr gute Autos, die sie aber leider nur verkaufen müssen, anstatt sich mit Herzblut ein zu setzten und aus Nachhaltigkeit zu agieren.
Am Anfang dachte ich noch, geil, hyundai und Kia zeigen den deutschen OEM‘s wo der Hammer hängt…
Nein, sie sind genau so geld gierig.
Es ist wohl aktuell nur Tesla welche wirklich weiter denken. Und dafür werden sie noch von alle. Seiten bepöbelt, tot geredet und kaputt geshortet.
Was ne kranke Welt!
Stocki meint
@Alex
+1
Landmark meint
Habe ich geschrieben das die Autofirmen keine Gewinne machen dürfen? Jede Firma der Erde hat eine sozial Verantwortung.
MiguelS NL meint
@Alex
+1
Sledge Hammer meint
@ Alex
+++1+++
Jeru meint
@Alex
Tesla ist auch kein „echtes“ Unternehmen und hat aus meiner Sicht immer noch den Status eines StartUp‘s mit Milliarden einer Privatperson im Rücken. Sicher nicht ganz richtig aber Tesla ist ganz sicher nicht mit Kia oder VW zu vergleichen und wenn es die Firma in fünf Jahren nicht mehr gibt, dann ist das eben so.
Ich persönlich kann im Vergleich zu anderen Unternehmen auch keinen Unterschied zwischen den kapitalistisch getriebenen Aussagen/Handlungen von Elon erkennen. Der von ihm prominent verwendete und dann von seinen Fans nachgeplapperte Begriff „fool cell“ schädigt auch massiv unsere Gesellschaft und sorgt für eine langsamere Minderung von Emissionen. Und warum? Weil er seine Produkte verkaufen und alles dafür tun muss.
Landmark meint
@ Alex Danke, Du hast genau den Punkt getroffen um den es mir ging….
E meint
Nein Unternehmen müssen schauen das Sie Möglichst viel Gewinn machen und die Politik muss sie mit Rahmenbedingungen dazu Zwingen das Richtige Zumachen den nur so machen Sie Produkte entwickeln für allgemein wohl
EdgarW meint
+1 für CaptainPicard und Landmark
Es ist schon traurig. Grade Kia hat mit dem e-Niro eines der ggw. wenigen für breitere Kundenschichten tauglichen E-Autos im Angebot: Inkl 64kW-Aku ab 34.000€ Straßenpreis (Ludego) nach Förderung, gute Reichweite, ordentliche Laderaten, kein Rapidgate (lahmt nur im Winter mitunter ein wenig), anständig großer Kompaktklssse-Innenraum, zwar ein SUV, aber nicht übertrieben (könnte man auch nen geSUVten Minivan nennen), breitentaugliches unaufdringliches Design, einigermaßen Kofferraum.
Allein, sie liefern ihn bisher nur in homöopathischen Mengen. Und wie man der Meldung entnehmen kann, wollen sie auch nur so viel liefern, wie sie unbedingt müssen.
Skeptiker meint
Richtig so. Kia soll für seine Unfähigkeit ruhig richtig bluten.
Haben Sie doch im Januar 2019 den E-Niro in Deutschland bereits fast 1000 mal verkauft und fleißig Kaufverträge ausgestellt mit Lieferung Anfang und Mitte 2019.
Es war mit 20.000 Fahrzeugen weltweit geplant worden.
Dann hat man die Produktion auf nur noch 10.000 weltweit reduziert und die Händler wie die Kunden im Regen stehen lassen.
In Deutschland sind nur gut 300 Fahrzeuge als Vorführer an die Händler geliefert worden.Kein einziges echtes Kundenfahrzeug.
Alle Bestseller wurden auf 2020 vertröstet.Auch die „Vorbesteller“ von Januar.
In Norwegen werden zwar fast 2000 geliefert, aber es liegen schon über 8000 Bestellungen vor.
Übrig bleiben frustrierte Kunden, massenhaft Stornierungen, verzweifelte und genervte Händler und in Kürze dann ordentlich hohe Strafen – zu Recht.
Kia hat mit diesem Verhalten sehr viel Porzellan zerschlagen und sich selbst sowie dem Weltmarkt damit einen Bärendienst erwiesen.
Simon meint
Mich würde halt mal interessieren wie viel jeder Hersteller bei seinen Elektroautos draufzahlt. Das was Kia oder PSA machen kann sich ja nie lohnen. Eine BEV Plattform muss her und keine solche Multiplattformen.
Die Vorreiter (BMWi/Nissan/GM/Renault) können oder wollen auch keine neuen Elektroautos bauen.
Mal schauen ob sich das mit den Strafzahlungen nun ändert, schade das man die nicht noch viel härter gemacht hat.
Betrogener Kunde meint
+1 Kann ich nur unterstreichen.
Kia behandelt Kunden wie den letzten Dr…
Seit einem halben Jahr bleiben vertragliche Liefertermine gestrichen. Die Verantwortlichen ducken sich weg wo sie können.
@ Steffen Cost und Co: Sie sind feige und bringen unserer Gesellschaft nichts, aber auch gar nichts. Solches Geschäftsgebaren sollte von uns Verbrauchern in Zukunft viel deutlicher abgestraft werden.
Egal ob PKW aus D oder sonst wo.