Erst Mitte November hatte der Volkswagen-Konzern die erneute Erhöhung der Investitionen in seine Zukunft bekanntgegeben. Von den knapp 60 Milliarden Euro seien allein rund 33 Milliarden für die E-Mobilität vorgesehen, hieß es. Die Wolfsburger stocken ihr Aufwendungen für E-Autos nun abermals auf.
Wie aus einer Präsentation für Kapitalanleger hervorgehe, will die Hauptmarke VW zwischen 2020 bis 2024 rund 11 Milliarden Euro ausgeben. Das Ziel sei, zum führenden Anbieter von Fahrzeugen mit Batterie-Antrieb zu werden. In der vorherigen Fünf-Jahres-Planung für die Zeit zwischen 2019 bis 2023 waren Ausgaben von 9 Milliarden Euro eingeplant gewesen, berichtet unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Laut einem Konzernsprecher umfasse die Investitionsplanung Kosten für die Forschung und Entwicklung sowie Aufwendungen für Produktionsanlagen.
„Wir erhöhen in den folgenden Jahren mit unseren Investitionen noch einmal das Tempo. Die Hybridisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung unserer Flotte bilden dabei einen immer wichtiger werdenden Schwerpunkt“, hatte Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess im November erklärt. Der Konzern wolle seine Skalenvorteile nutzen und „größtmögliche Synergien“ heben.
Bis 2029 will die Volkswagen-Gruppe bis zu 75 rein elektrische Modelle auf den Markt bringen und dazu etwa 60 Hybridfahrzeuge. Die Zahl der projektierten Elektrofahrzeuge bis 2029 liegt mittlerweile bei rund 26 Millionen Stück. Im Fokus steht die neue Elektroauto-Familie ID., deren erstes Modell – der Kompaktwagen ID.3 – ab Mitte nächsten Jahres zu den Kunden kommt. Neben Voll-Stromern will Volkswagen über seine diversen Marken bis 2029 fast sechs Millionen Hybridfahrzeuge absetzen.
Nach der in dieser Woche im Internet veröffentlichten Kapitalanleger-Präsentation bekräftigt die Marke VW trotz der immer umfangreicheren E-Mobilitäts-Offensive ihre Renditeziele für das laufende Geschäftsjahr 2019: 4 bis 5 Prozent sollen es werden. Im nächsten Jahr soll die Marge etwa gleich bleiben, für 2022 werden mindestens 6 Prozent anvisiert.
Skodafahrer meint
Tesla verkaufte sein Model 3 Longrange RWD mit 225km/h Höchstgeschwindigkeit und 5,3s Beschleunigung von 0-100km/h.
Der VW ID.3 wird mit der größten Batterie mit 180km/h und 7,5s von 0-100km/h angegeben.
Wenn es mehr Leistung gäbe und der ID.3 schneller als der GTI (der bei 6,4s liegt) beschleunigen würde, dann würden sich mehr Poweruser für den ID.3 interessieren.
Also Leute die besonders verbrauchsstarke Fahrzeuge fahren.
Ebi meint
Die angegebenen Tesla-Daten schafft deren Einstiegsmodell M3 SR+ für 44 k€, die anderen Varianten LR AWD und Performance gehen noch besser ab. VW wird meiner Meinung nach in 2020 und 2021 eine Punktlandung in Sachen CO2 Flottenverbrauch hinlegen und nicht übererfüllen wollen, erst danach wird die Handbremse gelöst. Bis dahin werden die margenträchtigen Verbrenner nicht kannibalisiert, es sei denn, diese will niemand mehr ;-).
Peter W meint
Und was hat jetzt ein pseudo-Rennwagen mit einem vernünftigen Auto zu tun? Wenn das die wichtigsten Kaufkriterien wären, würden wir alle Ferrari fahren.
Andreas_Nün meint
Schön zu hören, VW drückt richtig an. Top!
Gibt ja immernoch sehr viele Skeptiker, aber wenn schon der größte Auto Konzern der Welt so anzieht, wirds den einen oder anderen wohl auch überzeugen.
Magnifico Neunelf meint
Die sollten brauchbare Autos produzieren, mit einer ordentlichen Reichweite.
Und die Ladeinfrastruktur ausbauen.
Also kurz: Sie sollten sich ein Beispiel an Tesla nehmen.
Bei Tesla ist nur noch das Design diskutierbar, alles andere funktioniert offensichtlich!
Leotronik meint
Habe heute eine Mail von Tesla bekommen. Bei meinem TM3 LR AWD gibt es ein Feature Power Boost. Beschleunigung von standardmässig 4,6 auf 4,1 Sekunden. Na ja, ich brauche es nicht aber cool was Tesla noch OTA liefern kann. 1800 EUR ist aber auch viel Kohle.
Magnifico Neunelf meint
Ja, klar!
Der Servicegedanke, das Auto mit der Zeit besser zu machen, zB. über Updates ist bei uns noch sehr fremd… Mir hat man noch nie von VW oder anderen angeboten, dass sich durch ein Update die Performance verbessert!
Peter W meint
Ein großer Teil der Investitionen wird wohl auch in die Werbung gehen. Nachdem man den Kunden jahrelang erzählt hat, dass dem Diesel die Zukunft gehört, und Tesla mit ihren untauglichen Laptopzellenautos bald pleite geht, muss man nun eine 180 Grad Wende hinbekommen.
Die Werbeagenturen sehen bestimmt schon goldene Zeiten auf sich zu kommen. Schließlich muss man ein ganzes Volk von Dieselgläubigen bekehren.
elbflorenz meint
Ganze Völker! Wenn man ehrlich ist, muss man feststellen, dass z.B. die Franzosen oder Spanier genauso „diesel-festgefahren“ sind wie die Deutschen oder Österreicher. Die Osteuropäer ebenso. Und der Rest der Welt steht auf Benzin. Wird noch ein weiter Weg.
Jürgen Vonhoff meint
So ist es. Leider wird immer nur über Deutschland geredet. Und ja, es wird ein großer Teil in die Werbung gehen. Außerdem hat Herr Diess schon vor einiger Zeit den Hut vor Elon Musk bezüglich Tesla gezogen. Er War derjenige,der zuerst im eigenen Konzern und dann gegen die anderen CEOs wie gegen Windmühlen gekämpft hat und es zum Teil immer noch tut. Ich jedenfalls drücke VW die Daumen.
alupo meint
Ich drücke Diess auch die Daumen dass er Erfolg haben wird. Als Teslafahrer, der aber selbst nie mehr einen VW kaufen wird.
Und ich bin inzwischen optimistisch dass er es schaffen wird. Ich habe ja auch an Tesla geglaubt, beim Autokauf Ende 2016 und insbesondere im Mai/Juni 2019 ;-).
Peter W meint
Ja, vor allem Richtung Osten wird das sehr schwierig. Spanier und Italiener könnten sich auch mit billigem, eigenem PV-Strom überzeugen lassen.
Ecoment meint
In Polen und Tschechien mit 80 Prozent Kohle und neuen Schächten für 2 Milliarden Euro in Polen bringt es nichts