Volkswagen Nutzfahrzeuge konnte sich einen Großauftrag für den Ende 2018 eingeführten e-Crafter sichern. Die Wolfsburger teilten mit, in den kommenden zwei Jahren insgesamt 420 der Elektro-Transporter an das französische Citylogistik-Unternehmen Chronopost zu liefern.
„Das ist der bislang größte e-Crafter-Einzelauftrag eines Flottenkunden und ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Transportlösungen für urbane Zentren. Wir danken Chronopost für das Vertrauen, unsere Fahrzeuge auf der letzten Meile zum Kunden einzusetzen“, so Heinz-Jürgen Löw, Mitglied des Markenvorstands für Vertrieb und Marketing. Mit dem e-Crafter sei ein großflächiger Umstieg auf emissionsfreie Transporter „keine Utopie mehr“. Mit dem Großauftrag werde sich der e-Crafter auch im rauen Alltag der Citylogistik bewähren.
Chronopost beliefert seit September 2019 die Stadt Paris exklusiv mit einer Flotte von alternativ betriebenen Fahrzeugen. Ab Mitte dieses Jahres sollen es mehr als 18 Städte in Frankreich sein. „Die Einführung einer Flotte von 100% sauberen Fahrzeugen, die den Stadtbereich beliefern, ist eine Verpflichtung und eine starke Investition in die Zukunft“, sagte Chronopost-Präsident Martin Piechowski. „Elektrofahrzeuge, wie der von uns gewählte e-Crafter, verfügen nun über eine ausreichende Autonomie, um in großem Maßstab in ganz Frankreich eingesetzt zu werden und die Zustellung der letzten Meile sicherzustellen, indem die Logistikleistung ohne störende Umweltbelastungen für die Anwohner in die Städte gebracht wird.“
Der maximal 90 km/h schnelle, auf Zuladungen bis 998 Kilogramm oder 10,7 m³ Laderaumvolumen ausgelegte VW e-Crafter ist 100 kW (136 PS) stark. Die Reichweite liegt kombiniert bei bis zu 115 Kilometern, im Stadtverkehr bei 159 Kilometern gemäß WLTP. Die 35,8-kWh-Batterie lässt sich an einer Schnellladestation via CCS mit 40 kW in 45 Minuten zu 80 Prozent füllen. Volkswagen zielt mit dem e-Crafter auf im innerstädtischen Bereich aktive Unternehmen ab, vor allem Zusteller des Kurier- und Logistiksektors, Handwerksbetriebe, Einzelhändler und Energieversorger.
alupo meint
Gut.
Beim Überfliegen dachte ich zuerst dass die 420 für die WLTP Reichweite stünden.
Naja, man darf doch noch träumen ;-).
ze4you meint
Hut ab, vor Renault! Bringen die doch in einem 4,08 m – Auto eine 52 kWh-Batterie unter. Oder bei Hyundai sind es in 4,18m-Konas gar 64 kWh. Die übertreiben aber auch ein bisschen, so viel Reichweite für E-Mobil-Ökos, muss das wirklich sein? Das spricht sich womöglich herum und was dann?
Das macht VW mit dem E-Crafter viel besser, keine 36 kWh für einen Transporter, da kommt bei der Reichweite auch keiner auf dumme Gedanken. Mal eben von München nach Nürnberg, nein wirklich, sowas will doch eh keiner. Sicher, mit der doppelten Batteriegröße und einem vernünftigen CCS-Charger wäre das keine große Sache, aber dann würde sich doch jeder Handwerker dafür interessieren. Nein, das geht gar nicht!
Jörg2 meint
Und die schon seit 2018 dort fahrenden VOLTIA (aktuell ca. 400 Stk) haben 40kWh (200km).
Simon meint
Dafür schaffen sie es nicht mal die ältere Technik in kleine bezahlbare Autos zu stecken.
hu.ms meint
Vieleicht sollte man einfach den artikel aufmerksam lesen und dabei feststellen, dass die gebotene reichweite für das anforderungsprofil des käufers ausreichend ist.
Ist wie bei den PKW: weshalb sollte man schwere und teure akkukapazität spazierenfahren die man nie braucht.
Peugeot 106 Electrique Fahrer meint
Und weshalb kann man nicht mal die Option unterschiedlicher Akkugrößen bieten?
Geht beim ID3 doch auch!
hu.ms meint
Das fahrzeug ist eine verbrennerkarosserie in der man die relativ alte technik des e-golf eingebaut hat.
Wem die reichweite nicht ausreicht, der kauft ganz einfach ein modell eines anderen anbieters.
Diese fahrzeuge sind ein nieschenmarkt.
VW muss die EU-co2-vorgaben erfüllen und konzentriert sich auf bauformen wo grosse stückzahlen verkauft werden können = kompakter- und SUV-PKW auf MEB-plattform.
Immer wieder zum schmunzeln, welche erwartungshaltung die leute hier haben und welche ahnung von strategie, fertigungsaufwand und -tiefe.
Daniel S meint
Meinen 6 Liter V8 fahre ich doch auch spazieren…
andi_nün meint
Der ganze Citylogistik Bereich wird in den nächsten Jahren voll auf Elektro umsteigen. Wer in dem Bereich 2025 noch Verbrenner fährt, ist praktisch bankrott.
Jensen meint
„Mit dem Großauftrag werde sich der e-Crafter auch im rauen Alltag der Citylogistik bewähren.“
Das Fahrzeug wird/kann sich nicht durch/mit einem Großauftrag bewähren, sondern nur dann, wenn es eben im Zustellungsalltag vollumfänglich funktioniert.
Interessant wäre auch im Zusammenhang mit diesem Auftrag, ob die Fahrzeuge gekauft oder im Leasing genutzt werden und welche Euro-Zahl letztendlich unter dem Strich steht.
Gibt es dazu Erkenntnisse ? Meine Vermutung ist, dass sich VW beim Preis bis an den äußersten Rand begeben hat – schließlich gibt es diese Art Transporter ja auch in Frankreich vor Ort – was natürlich auch für den französischen E-Transporter bei uns gilt.
StugiLife meint
der e crafter wurde in zusammenarbeit mit 25 logistikunternehmen speziell für die last-mile zustellung entwickelt: 9h schicht, 70km pro schicht, 100 stops. die reichweite ist daher mehr als ausreichend, er kann nachts bequem im depot aufgeladen werden. für chronopost ist die 4,25t version mit 1700 kg zuladung besonders inter., das bietet keiner der wettbewerber. chronopost möchte den e crafter in 18 weiteren franz. städten einsetzen, die haben ihn im vorfeld intensiv getestet.
Herbs meint
Danke für die vielen sachlichen Infos.
Jörg2 meint
@StugiLife
Vielen Dank für den Hintergrund!!!
Hast Du auch Informationen, wie die Nachverwendung geplant ist?
SO speziell wird es als Gebrauchter vielleicht nicht leicht (?).
ze4you meint
Marktsegmente passgenau zu bedienen ist sicherlich keine schlechte Sache, wenn jetzt noch Produktdifferenzierung dazu kommt, also z.B. verschiedene Batteriegrößen, ne zweite und höhere KW-Leistung etc.etc. dann würden wir uns dem bisherigen Normalzustand der Verbrennerwelt wieder annähern. Dann könnte man doch tatsächlich unterschiedliche Marktsegmente bedienen und nicht nur Logistikdienstleister.
Uwe meint
Haha…
Die Akku-Konfiguration geht genauso ins Leere, wie die von Streetscooter.
150 km Reichweite sind einfach zu wenig.
UPS und andere arbeiten schon mit 250 und bestellen gleich 10.000 Autos (nach erfolgreichem Test).
So kann man Arbeitszeiten und Fahrzeug-Nutzung sinnvoll koordinieren.
Mit 150 km (Optimismus) ist das nur in seltenen Einzelfällen möglich. Darauf kann man keine Vertriebsstrategie aufbauen und deshalb auch keine rentable NF-Produktion.
Das ist wieder eine Angebots-Nebelkerze.
Botschaft: „Wir können doch. Der Kunde will nicht.“
Simon meint
Die fahren ja eh nicht viel und dann können sie nach jeder Tour beim Einladen wieder laden.
Herbs meint
Warum hat chronopost 420 Fahrzeuge, wenn die Reichweite zu gering ist?
Hat nicht der Kunde eher recht, als Kommentatoren in Blogs?
Freddy K meint
Nein. Der geneigte Forist ist neben den ganzen Doktortiteln die er innehat auch Logistikspezislist und weiß das diese Firmen untergehen werden. Denn nur mit 1000km Reichweite kommt man innerhalb der Stadt die tägliche 70km Tour gebacken.
Herbs meint
Und Produktion kann er normalerweise auch.
Wännä meint
???????????? Genial! Danke, das passte!
Harry Schulze meint
Eine erfreuliche Nachricht , speziell natürlich für VW, die sich nun offensichtlich sehr der E-moblität zuwenden .