Volvo montiert in seinem schwedischen Motorenwerk in Skövde neben Verbrennungs- künftig auch Elektromotoren. Die Schweden kündigten zudem an, bis Mitte des Jahrzehnts eine komplette hauseigene E-Motoren-Fertigung aufzubauen. Dazu investiere man in den kommenden Jahren umgerechnet fast 70 Millionen Euro.
Skövde ist ein traditionsreicher Standort, seit der Volvo-Gründung im Jahr 1927 werden dort Motoren hergestellt. Mit der Entscheidung, im Werk künftig auch Elektromotoren zu produzieren, werde sichergestellt, dass der Standort auch zur Zukunft des Unternehmens gehört. Vor kurzem hatte Volvo bereits bekannt gegeben, in die Eigenentwicklung von Elektromotoren für die nächste Generation seiner Fahrzeuge zu investieren. Die geplanten Investitionen in Skövde seien die ersten Schritte hin zur hauseigenen Montage und Fertigung von Elektromotoren.
E-Motoren übernehmen in der Fahrzeugentwicklung zunehmend die Rolle des Verbrennungsmotors, zusammen mit der Batterie und der Leistungselektronik seien sie ein wesentlicher Baustein von Elektrofahrzeugen, so Volvo. Das Zusammenspiel der drei Komponenten sei in der Entwicklung von Premium-Stromern ein entscheidender Faktor. Mit der hauseigenen E-Motoren-Entwicklung versetze man die Ingenieure in die Lage, die Motoren und den gesamten elektrischen Antriebsstrang in neuen Modellen weiter zu optimieren. Das ermögliche Fortschritte bei der Energieeffizienz und Gesamtleistung.
Die Motorenentwicklung von Volvo erfolgt im schwedischen Göteborg und in einem kürzlich neu eröffneten Labor in Shanghai, China. Darüber hinaus betreibt das seit 2010 zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Unternehmen Batterielabore in China und Schweden. Die in Skövde verbleibende Produktion von Verbrennungsmotoren wird in eine separate Tochtergesellschaft von Volvo Cars namens Powertrain Engineering Sweden (PES) übertragen. PES soll anschließend mit dem Bereich Verbrennungsmotoren von Geely zusammengelegt werden.
Volvo hat angekündigt, 2025 die Hälfte seines globalen Absatzes mit vollelektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu realisieren, den Rest mit Hybriden. Das erste Elektroauto der Marke läuft seit Oktober vom Band.
ModU meint
Schön, dass die zu einem chinesischen Konzern gehörenden Schweden die Fertigungstiefe bei Elektroautos auch in Europa erhöhen und nicht ausschließlich in China fertigen lassen. Wertschöpfung ist bei Elektroautos halt ein entscheidender Faktor, da die vom Verbrennungsmotor halt fehlt und bei der Batterie nicht viel abfällt für die Integrationsleistung von der Zelle zur Gesamtbatterie. Es hat schon seine Gründe, dass dies auch bei den Deutschen OEMs zu sehen ist (hier war ausnahmsweise Volvoal hinten dran).
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
So sieht man, dass durch die Angst, Neues anzugehen, Europa, insbesondere aber auch Deutschland, die verlängerte Werkbank von China wird; vor 20 Jahren war das genau umgekehrt.