Ford hat vor wenigen Tagen die Aufstockung seiner Investitionen in elektrische und autonome Fahrzeuge bekannt gegeben. Bis 2025 sollen mindestens 22 Milliarden Dollar (ca. 18 Mrd. Euro) in die Elektrifizierung der Produktpalette investiert werden – fast doppelt so viel wie zuvor geplant. Nun teilte der US-Traditionskonzern mit, in Europa im Pkw-Segment komplett auf E-Fahrzeuge umzustellen. Flankierend sollen die angebotenen Nutzfahrzeuge elektrifiziert werden.
Bis Mitte 2026 sollen alle von Ford verkauften Pkw entweder Elektroautos oder Plug-in-Hybride sein. 2030 soll das Angebot dann nur noch rein elektrisch ausfallen. Die vertriebenen Nutzfahrzeuge der Marke sollen schon bis 2024 rein oder teilelektrisch sein. Bis 2030 sollen zwei Drittel der abgesetzten Nutzfahrzeuge Voll- oder Teilzeit-Stromer sein. „Wir streben mit aussagekräftigen neuen Fahrzeugen und einem vernetzten Kundenerlebnis auf Weltklasse-Niveau eine vollelektrische Zukunft in Europa an“, sagte Fords Europa-Präsident Stuart Rowley.
Für die umfassende Elektrifizierung des Portfolios will Ford am Standort Köln eine Milliarde Dollar (ca. 830 Mio. Euro) in die Modernisierung des dortigen Werks investieren. Die bestehende Automontage soll das erste auf Elektrofahrzeuge spezialisierte Produktionszentrum des Konzerns in Europa werden. Als erstes Elektroauto soll dort ein für 2023 angekündigtes Modell speziell für europäische Kunden entstehen, ein weiterer Batterie-Wagen wird derzeit geprüft. Die technische Basis dafür stellt der Modulare E-Antriebsbaukasten des Volkswagen-Konzerns, mit dem Ford zunehmend enger kooperiert.
Ford werde einzigartige elektrifizierte Fahrzeuge mit auf die Kunden zugeschnittenen digitalen Diensten anbieten, so Rowley. Zusammen mit dem Nutzfahrzeugprogramm stelle das die Basis für ein nachhaltiges und profitables Europageschäft von Ford. Weitere Details zu den Plänen sollen in den kommenden Monaten mitgeteilt werden.
Seine bereits zuvor beschleunigte Elektroauto-Offensive treibt Ford derzeit mit dem in den USA schon erhältlichen neuen Elektro-SUV Mustang Mach-e voran. Demnächst soll das Modell auch in Deutschland ausgeliefert werden. Als Nächstes ist ab Ende dieses Jahres der Verkauf des Kleintransporters Ford Transit in einer batteriebetriebenen Version vorgesehen. Mitte 2022 soll dann eine vollelektrische Variante des Pickup-Trucks F-150 folgen.
Peter W meint
Wieder mal eine Nachricht ohne Substanz. Kein Hersteller kann jetzt sagen was in 10 Jahren vom Band läuft.
Dazu passt auch:
Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen.
kritGeist meint
Es geht ja um Ideen & Vorschläge nach innen & außen, was man letztendlich daraus macht, entscheidet jeder Manager & MA im Konzern. Ich wünsche Ford auf jeden Fall Erfolg dabei & hoffentlich schaffen sie es auch in dem genannten Zeitraum. Je mehr Alternativen auf dem Markt desto besser für uns :-)
David meint
Spannende Zeiten. Mercedes hat zwar noch nichts gesagt, aber sie haben solide Konzepte, ihre Bestseller zeitnah als BEV zu bringen – und zwar mit bester Technik, z.B. 800V und richtig großen Akkus. Die machen also mit den Verbrennern auch dieses Jahrzehnt Schluss. Audi hat’s gesagt, die anderen Konzernmarken im Prinzip auch. Jaguar prescht sogar mit 2025 vor. Nur bei BMW weiß man es nicht.
Somit geht den Petrolheads demnächst wirklich die edle Neuware aus. Und vorher ziehen die Leasingraten böse an. Denn was macht die Leasingfirma 2028 mit nem drei Jahre alten Verbrenner? Abschreiben! Kommt nicht mehr in die Städte. Und wenn, verliert er an der Ampel gegen ne Oma im ID.3.
ShullBit meint
«Die machen also mit den Verbrennern auch dieses Jahrzehnt Schluss.»
Ich weiß nicht, von welchem Mercedes Sie sprechen. Den in Stuttgart ansässigen Konzern können Sie nicht meinen. Laut dem vor 3 Monaten vom Daimler-Vorstandschef offiziell neu verkündeten Businessplan will Mercedes auch 2030 noch die Mehrheit seiner Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkaufen.
kritGeist meint
„will Mercedes“ – Wollen und können sind 2 verschiedene Sachen, v.a. in diesem Sektor ;-P Mercedes wird sicherlich seinen Markt finden, dazu ist die Marke zu bekannt.
Egon Meier meint
Komisch .. da kündigt irgendein Konzern fürs nächte Jahrtausend irgendwas an und es wird bejubelt.
Die, die wirklich zeitnah produzieren und liefern werden angemeckert: falsch, zu klein, zu groß, zu flach, zu teuer, ..nörgel hier und nörgel da ..
Ford hat bisher NICHTS auf die Reihe gekriegt – außer fette Pickups mit Monster-Abgasen sowie fragwürdigen PlugIn-Hybride und war nahe davor, sich aus Europa zu verabschieden.
Die müssen 600.000 MEB-Plattformen gekauft werden und so ein Wunder-Mach-E wird herumgereicht. Der ist aber irgendwie nicht für das breitere Publikum zu gebrauchen – sonst würden sie ja nicht MEB kaufen.
Henry Gordino meint
Ford ist nun nicht „irgendein Konzern“, sondern durchaus eine Ikone mit einem Jahrhundert Erfahrung im Automobilbau. Und dies weltweit. Das gibt vielen Autointeressierten schon ein weit besseres Gefühl mit, als es mit einem Hersteller zu tun zu haben, der bspw. erst 15, 10 oder weniger Jahre am Markt ist. Aber klar: Für manch einen Kaufinteressenten zählt das als Argument mehr, für manch einen weniger. Das ist legitim.
Egon Meier meint
Meine Kritik an der öffentlichen Hype für solche Ankündigungen für die ferne Zukunft ohne relevante aktuelle Aktivität war nicht speziell auf Ford bezogen sondern gilt auch für solche Ikonen Toyota, Suzuki und viele andere.
Auch Renault und Nissan kündigen nur an und liefern aktuell Museumsstücke.
Selbst PS/Volvo und PSA schaffen nur Verbrenner-Umbauten.
Nur wenige Unternehmen sind aktuell am Puls der Technik.
Ford muss ich immerhin zu Gute halten, dass sie keine Insolvenz (wie die anderen local heroes) aufs Parkett gelegt haben.
Flo meint
Das wird die Roadmap von Daimler und BMW etwas durcheinanderbringen….
Egon Meier meint
warum? Ist ein Wagen im Fiesta/Polo/corsa-Segement für Luxuswagenbauer relevant?
Ford Fan meint
Das ist seit langem die beste Neuigkeit von Ford????
Sehr sehr schön und wirklich gute Nachrichten, die man gerne hört.
Egon Meier meint
überhaupt mal eine gute ..
Stocki meint
Das klingt jetzt sarkastisch, aber ich wäre ja schon froh, wenn Ford endlich mal anfangen würde überhaupt BEV in nennenswerter Stückzahl zu liefern. Das was da bisher reintröpfelt, sind ja eher homöopathische Dosen.
Gerald Zablens meint
Man muss freilich sehen: Im Augenblick wollen 75% (oder mehr?) der deutschen Autokäufer noch keinen BEV in Betracht ziehen. Aber das erscheint mir normal so in der Anlaufphase einer neuen Technologie. Der Prozess des Übergangs von dominierendem Verbrennerverkauf auf vorherrschenden BEV-Verkauf wird sich eben über Jahre hinziehen. Don‘t worry. Langer Atem ist gefragt. Der Weg ist das Ziel.
Topifun meint
nicht ganz, 59% würden sich noch kein BEV kaufen. Es wird sich aber ganz schnell ändern, wenn Benzin und Diesel immer teurer werden. Dies kommt durch die zum Januar 2021 CO2 Abgabe ganz automatisch.
Heinrich Zorawik meint
Was ist mit der Infrastruktur im Bezug auf die Lademöglichkeit der Fahrzeuge? Die können soviele Fahrzeuge anbieten wie sie wollen. Solange dieses Problem von der Politik nicht gelöst wird, ändert sich nichts.
Chris meint
Da geht es nicht um „wollen“ sondern vielmehr um das bekommen, oder wie kommen Lieferfristen von über einem Jahr zustande… Doch nur weil die vielen Ankündigungen nicht in Stückzahl wenn überhaupt zu bekommen sind.
Ja es gibt Ausnahmen(wo bev keine Möglichkeit sind), aber die wird es immer geben, aber die werden immer weniger.
Egon Meier meint
„Man muss freilich sehen: Im Augenblick wollen 75% (oder mehr?) der deutschen Autokäufer noch keinen BEV in Betracht ziehen“
Völlig normal und gut so. Mehr könnten die Hersteller auch gar nicht bedienen und die Ladeinfrastruktur ( sie ist gar nicht so schlecht) muss wachsen und es müssen Angebote für laternenparker kommen.
Außerdem bedienen sich Käufer vorwiegend am Gebrauchtwagenmarkt und der muss erst mal wachsen.
Wenn in 2-4 Jahre die ersten namhaften Stückzahlen aus den Leasingverträgen rauskommen gibt es einen völlig neuen Markt.
Vor allem zeigen diese Fahrzeuge dann, dass Akkus ziemlich lange halten.
Ich beobachten in allen Gesprächen einen fundamentalen Wandel: Das allgegenwärtige Misstrauen gegen BEV mit dem Hypen der h2-Versprechungen geht über in ein allgemeines Interesse. Immer mehr Leute kennen jemanden mit BEV-Praxis und von denen gibt es allgemein positive Rückmeldungen.
Der Rest kommt über die c02-Bepreisung von selbst. Und wenn erst mal die ersten Tankstellen dicht machen – dann gibt es einen Rutsch.
AK swiss meint
Was sind „aussagekräftige“ neue Fahrzeuge?
ShullBit meint
Es ist schon lustig: Noch vor 1-2 Jahren haben sich die Autohersteller empört gezeigt, wenn die Politik in verschiedenen Ländern ein Neuzulassungsverbot für Verbrenner ab 2035 oder 2040 ins Spiel brachte. Diejenigen, die z.B. bei Der Zeit geäußert haben, dass ein Ausstieg bis 2030 problemlos machbar ist, wurden als ahnungslose Schwätzer und Ideologen verunglimpft.
Mittlerweile übertreffen sich die Autohersteller im Wochenrythmus gegenseitig mit Ankündigungen, wer am frühesten komplett bei Verbrennern aussteigt. Natürlich weit vor 2035/2040 – was noch vor kurzem als völlig unmöglich dargestellt wurde. Man muss nicht hellsichtig sein, um die weitere Entwicklung voraus zu sagen: nach 2025 wird kaum noch ein Verbrenner verkäuflich sein. 95+% aller Neuzulassungen werden BEV sein. Gut so. Im Übrigen dringend nötig, wenn Deutschland seine Rolle in der Automobilproduktion behaupten will.
MacGyver meint
Schwarzer Peter mit Verbrennern
Stocki meint
An anderer Stelle wurde hier das Thema „Restwert-Problem“ bei Elektrofahrzeugen diskutiert. Bei solchen „Ankündigungen“ stelle ich mir bei Verbrennern und PlugIn-Hybriden ein solches „Problem“ als wesentlich gravierender vor. Selbst Schuld, wer da jetzt noch ein neues Fahrzeug mit Verbrennungsmotor kauft.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Das dürfte ja dann die Käufer von gebrauchten Verbrennern freuen oder nicht?
sethimus meint
ob die dann noch bereit sind die entsprechenden co2 steuer im sprit zu berappen?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Das liegt ganz am Umfang des Anteils am Spritpreis. Außerdem ist auch eher die Frage von bereit vs. müssen. Zumal ja eine entsprechende Besteuerung auch Bestandsbesitzer trifft. Wird man also bestraft, wenn man ein 20 Jahre alten Verbrenner nicht verschrottet, wo es doch heißt es ist besser für die Umwelt den weiter zufahren als sich einen neune zu kaufen?
Solange es allerdings keine gebrauchten E-Autos in ausreichenden Mengen und zu vernünftigen Preisen gibt, würde alles andere einer Bestrafung und Schröpfung der Geringverdiener gleichkommen, die kein Geld für ein E-Auto haben. Wird man sehen bei welchen Wählerklientel die bald aktuelle Regierung punkten möchte.
DerMond meint
„Selbst Schuld, wer da jetzt noch ein neues Fahrzeug mit Verbrennungsmotor kauft.“
Das Restwertrisiko ist bei allen Varianten derzeit sehr hoch. Auf der einen Seite möglicher relevanter Fortschritt, auf der anderen Seite mögliche Gängelei. Beides kann zu deutlichen Abstrichen beim Restwert führen. Nummer Sicher ist aktuell nicht drin.
Indiana meint
Selbst bei einen Preis von 2,00 Euro pro Liter Sprit ist ein billiger gebrauchter Verbrenner im Anschaffungswert von 5000,- bis 10.000 Euro bei entsprechender Fahrleistung noch günstiger bei den Gesamtkosten als ein neues BEV jenseits der 30.000 Euro. Bei einer Differenz von über 20.000 Euro kann man gut 10.000 Liter Sprit verbrauchen bis sich ein BEV rechnen würde. Bei den durchschnittlichen Verbräuchen und Laufleistungen können das 5-8 Jahre sein. Ich denke also der Wertverlust wird sicherlich steigen, aber nicht unermesslich.
Anders bei den aktuellen BEV, wenn die Akkuentwicklung wirklich einen großen Sprung in den nächsten 3-4 Jahren macht. Dann will keiner mehr alte Modelle mit über 2 Tonnen Gewicht und 300 km Reichweite, auch wenn das einige nicht wahr haben wollen.
Spannend wird es erst, wenn noch eine CO2-Maut in der Kostenrechnung dazukommt. Die soll ja ab 2027 im Gespräch sein. Bis dahin wird noch viel und oft gewählt… schauen wir mal.
Egon Meier meint
„Selbst bei einen Preis von 2,00 Euro pro Liter Sprit ist ein billiger gebrauchter Verbrenner im Anschaffungswert von 5000,- bis 10.000 Euro bei entsprechender Fahrleistung noch günstiger bei den Gesamtkosten als ein neues BEV jenseits der 30.000 Euro“
könnte .. könnte aber auch nicht.
Das hängt von vielen Rahmenbedingen wie Steuern, Tankmöglichkeiten (ja .. das könnte weniger werden !!), Fahrbeschränkungen und Wartungskosten ab.
Wenn ich bedenke, welche Wartungskosten ein Verbrenner hat – die beim BEV nicht auftreten können – relativiert das eine Anschaffungspreis ganz erheblich.
Eben mal Ölwechsel + Kat + Auspuff + zahnriemen + Einspritzpumpe + Luftmengenmesser…. incl. der schweineteuren Serviceintervallen ..
Das läppert sich selbst bei servicepreiswerten Modellen.
Hinzu kommen natürlich die eigenen ladekosten – öffentlich oder an der privaten PV-anlage? Heizöl in den Dieseltank zu packen ist strafbar – PV-Strom aus der PV-anlage (nach Förderungsende) quasi kostenlos ist gewünscht und legal. Das ist natürlich ein Extremfall aber da kommen plötzlich Nachbarschaftsgeschäfte wieder in Gange ..
Besser geht nicht.
Da muss erst mal ein verbrenner ran kommen.
Egon Meier meint
„Anders bei den aktuellen BEV, wenn die Akkuentwicklung wirklich einen großen Sprung in den nächsten 3-4 Jahren macht. Dann will keiner mehr alte Modelle mit über 2 Tonnen Gewicht und 300 km Reichweite, auch wenn das einige nicht wahr haben wollen.“
Wieso? Aauch für solche Fahrzeuge (gebraucht) gibt es zukünftig einen Riesenmarkt: Pendler und Mutti-Taxis werden es schätzen.
Wenn die nicht mehr zufrieden sind gehen die Fahrzeuge in den Hausspeicher. Der Bedarf ist auf unabsehbare Zeit gewaltig und kaum zu stillen.
Und viele Industriebetriebe werden die Notstromdiesel (für die Lastspitzen) rausschmeißen und Akku-Regale pflegen.
Die Nachfrage nach vermeintlich ausgelutschten Akkus ist heute schon erheblich höher als das Angebot.
kritGeist meint
“ nach 2025″, wenn man Corona mitberücksichtigt & die Finanzierung der Dividenten über Kurzarbeitsgeld & Steuerrettung, dann ist 2030 realistischer :-P
Bis dahin könnten auch eine echte Öko-Infrastruktur & zwar weltweit vorhanden sein. Und vielleicht sogar ab da der Beginn der kalten Fusion. 2030 ist genauso ein Marker, wie 2000 (ohhh wir sind noch da ;-), 2020 – Digitalisierung & Arbeitsplatz-„Modernisierung“. Die Entwicklung werden sich sicherlich weiter beschleunigen (in 5J. Schritten), egal in welchem Sektor. die 10er Grenze zeigt dann nur, wenn hat die eigenen Visionen & Ideen umgesetzt & wer ist untergegangen. Das betrifft dann sowohl Unternehmen, als auch ganze Länder!