Wenige Tage nach General Motors hat auch der US-Autokonzern Ford die Aufstockung seiner Investitionen in elektrische und autonome Fahrzeuge bekannt gegeben. Man werde bis 2025 mindestens 22 Milliarden Dollar (ca. 17 Mrd. Euro) in die Elektrifizierung der Produktpalette investieren – fast doppelt so viel wie zuvor geplant, teilte Ford mit. Auch in autonomes Fahren soll mit sieben Milliarden Dollar (ca. 6 Mrd. Euro) in den kommenden Jahren viel Geld fließen.
„Wir beschleunigen alle unsere Pläne“, sagte Ford-Präsident Jim Farley. Das Unternehmen werde sich von Zwängen befreien, die Batteriekapazität erhöhen, die Preise optimieren und mehr Elektroautos in die Produktplanung aufnehmen. Ford sei „voll dabei“ und werde das Geschäft mit modernen elektrischen Autos nicht den anderen überlassen. Der Fokus liege dabei auf dem Kerngeschäft des Unternehmens, also Pickup-Trucks, Kleintransportern und SUV.
Das seit Ende 2020 in den USA angekündigte neue Elektroauto-Flaggschiff der Marke Mustang Mach-E komme bei Kunden und Experten bereits gut an, sagte Farley. Als Nächstes werde ab Ende dieses Jahres der Kleintransporter Ford Transit erstmals in einer rein batteriebetriebenen Version angeboten. Mitte 2022 folge dann eine vollelektrische Variante des Pickup-Trucks F-150. Der Ford-Chef merkte an, dass Elektroautos künftig eine „wesentliche“ Bedeutung für die Transit-Palette haben werden, das gelte auch für die Edel-Marke Lincoln.
Auf dem Weg zu einem vorrangig elektrischen Angebot werde die dafür bereitgestellte Produktionskapazität weltweit erweitert. „Die Transformation von Ford findet statt und das gilt auch für unsere Führung bei der E-Auto-Revolution und der Entwicklung von autonomem Fahren“, so Farley. Teil von Fords Strategie für die Zukunft der Autoindustrie ist eine kürzlich verkündete Kooperation mit Google. Die beiden Unternehmen wollen in einem neu gegründeten Team vernetzte Fahrzeuge vorantreiben.
Bereits Ende 2020 hatte Farley mitgeteilt, sich für die Zukunft auch eine eigene Batterie-Produktion von Ford vorstellen zu können. Sein Vorgänger Jim Hackett hatte noch im Sommer erklärt, dass er keinen Vorteil in der Herstellung von Akkus sehe. Ford will auch sein Programm in Europa sukzessive elektrifizieren. Dazu wird demnächst der Mach-E an Kunden in den hiesigen Ländern übergeben. Ab 2023 soll auf Basis von Volkswagens E-Auto-Baukasten MEB ein Kleinwagen speziell für Europa starten, ein weiterer Stromer mit Technik des Wolfsburger Wettbewerbers wird bereits verhandelt.
Andi EE meint
Wenn die Volumenmodelle F-150 und der Mustang gut verkauft werden, dann kann das auch mit den vergleichsweise geringen Investition noch aufgehen. Es ist halt stark abhängig, ob das Design gefällt. Das ist kaum ein Thema, ist aber unglaublich wichtig.
Und jetzt bei den beiden Modellen könnte ich mir gut vorstellen, dass die in den Staaten in der Elektroversion sehr gut laufen werden. Der Mustang ist kein Tesla bei der Technik, aber nicht so weit weg, dass man als Ford-Käufer nein sagen müsste. Und beim Pick-Up glaub ich sowieso, dass Musk daneben gelangt hat. Der F-150 wird sich in einer elektrischen Variante viel besser verkaufen, weil das Design den typischen Pick-Up-Käufer viel mehr ansprechen wird.
Overall ist die Investitionssumme pro Jahr nur 4 Mrd. €, für so einen Konzern ja nicht so viel. Gut sie klammern das FSD mit 6 Mrd. € aus, kommt noch was dazu. Aber wie schon erwähnt, wichtig ist nicht die Anzahl Modelle, man braucht 2 richtige Cashcows, dann kann man die, Zukunft in Ruhe angehen.