Der Durchbruch der Elektromobilität in diesem Jahrzehnt wird das Stromgeschäft mit Elektroautos nach einer Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) schnell wachsen lassen.
„Es entsteht ein Milliardenmarkt mit attraktiven Wachstumschancen“, sagte BCG-Partner Christian Wagener zu der im April veröffentlichten Studie. Derzeit belaufe sich der Energieverbrauch der Elektroautos auf deutschen Straßen auf eine Terawattstunde. Damit werde ein Umsatz von rund 300 bis 500 Millionen Euro gemacht. Bis Ende des Jahrzehnts werde der Bedarf auf 18 Terawattstunden steigen mit einem Umsatzpotenzial von sieben Milliarden Euro.
Die Berater erwarten einen Anstieg des Absatzanteils neuer Elektroautos bis 2030 in Deutschland und Europa auf bis zu 50 Prozent. Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte müsse sich dafür in Deutschland mehr als verzehnfachen auf 400.000, und in Europa fast so stark wachsen auf 1,8 Millionen. Die Bundesregierung will erreichen, dass die Zahl der Elektroautos von derzeit mehr als einer halben Million bis 2030 auf zehn Millionen Fahrzeuge steigt. Dafür werden eine Million öffentliche Ladepunkte angestrebt.
Das Geschäft mit der Ladeinfrastruktur wird laut BCG für verschiedene Anbieter interessant: für Hersteller, Installateure und Wartungsfirmen, Ladestationen-Betreiber und -Investoren oder auch für Software-Entwickler von Apps zum Finden der Ladepunkte und um Strom zu bezahlen. Neben Großunternehmen wie den Mineralöl- und Energiekonzernen sowie den Autoherstellern selbst werden auch viele kleine Firmen versuchen, im Markt Fuß zu fassen. Diese Wertschöpfungskette entstehe gerade erst, heißt es in der Studie. „Im Moment ist das wie ein Ameisenhaufen, auf dem es von Marktteilnehmern wimmelt, die ihre Geschäftsmöglichkeiten testen.“ Doch ihre Aktivitäten seien wegen der geringen Zahl an Kunden noch unprofitabel.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Leider zuviel Phantasie
MichaelEV meint
Sie haben leider zu wenig Phantasie
Kasch meint
aktueller Stand: fürs Aufstellen von Ladesäulen kann man Fördergelder abgreifen, nicht aber für den Betrieb. Da der bereitgestellte Strom mit allen Abgaben behaftet ist (kein Industriestrom) rechnet sich der Betrieb samt Wartung und Verwaltungskosten für Roaminganbieter, etc. an HPC-Lader keinesfalls. Um Betriebskosten zu reduzieren, wird die Abgabeleistung massiv reduziert, oder die Säulen von Zeit zu Zeit als defekt deklariert. Wenn Kunden z.B. Allego-Lader meiden, ist das für Allego nur günstig. Tesla kann es sich leisten, nichts an seinen SuC zu verdienen, nicht aber Ladeanbieter, die nicht am Fz-Absatz der Hersteller partizipieren. Milliardenmarkt in Deutschland ? Schaut derzeit keinesfalls danach aus !
Kasch meint
Nachtrag: Hut ab vor EnBw, hab z.b. eine Hyundai-Ladekarte von EnBw – Hyundai beteiligt sich an den Betriebskosten und vielleicht werden es noch mehrere Hersteller. Um solche Entwicklungen, nach wie vor, auszubremsen, wird von der Verbrennerlobby jährlich eine Änderung der Ladesäulenverordnung veranlasst. Discounter mit riesigen Parkplätzen und Solarflächen auf ihren Dächern wurden so schon erfolgreich ausgebootet und mit aktueller Änderung gehts evtl. EnBw an den Kragen. Da sich kein anderer Bürger auf der Welt derart leicht mit Doppelzüngigkeit hinters Licht führen lässt, als ein deutscher, muss man halt akzeptieren wie die Welt an Deutschland und Europa vorbeizieht.
Leotronik meint
Strom ist heimische Energie. Rohöl muss für viel Geld importiert werden. Wenn das Geld in der Wirtschaft bleibt gibt es einen grossen Mehrwert und jeder hat was davon. Leider können keine Skipisten mehr in der Wüste gebaut werden. Dafür könne hier sinnvollere Sachen gebaut werden. Ausserden werden wir beim EV keine Waffen finanzieren die uns bedrohen. Elektromobilität stärkt Europa.
Peter W meint
Es ist doch erstaunlich, dass man jetzt schon erkennt welcher Markt sich da auftut. Ich dachte schon dass das Gewerbe das erst bemerkt, wenn die ersten Tankstellen Pleite machen.
Immerhin hat die EnBW recht früh die Marktchancen erkannt und wichtige Positionen bereits besetzt. Es schlafen doch nicht alle.
Oswaldo meint
Na dann möchte ich auch mal berichten;
Ich hatte die Absicht bei mir eine Private Wallbox installieren zu lassen
Im Umkreis von rund 15 km gibt es 17 Elektrobetriebe, nicht einer hatte Interesse an dem Auftrag!!
…soweit zu neue Geschäftsfelder auftun !
MiguelS NL meint
Ja, ist weit bei den Autohändlern wenn es um einen e-Auto Angebot geht.
Übrigens bieten Wallbox Anbieter zumeist auch Komplettpakete an. Ist auch besser wegen Garantie usw.
Z.B.
Komplettlösung Basis: Wallbox mit Installation
Komplettlösung mit attraktivem Preis
KfW-förderfähig mit 900,00 €
Ausführung durch qualifizierte Fachpartner
IHR PREIS:
1.899,00 €
STAWAG
MiguelS NL meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf werbliche Links. Danke, die Redaktion.
Kona64 meint
Ist doch ganz klar. Ein privater Haushalt braucht heute z. B. 4000kWh pro Jahr. Mit einem oder gar zwei BEV kommen dann noch einmal 4000 kWh dazu. Zumindest bei den Eigenheimbesitzern läuft das meiste über den Hausstrom. Wer da wie EnBW eine sehr hohe Marktmacht hat, kann attraktive Bundels, z. B. mit günstigen Preisen an Ladesäule, schnüren und so wesentlich mehr verkaufen. Andere Anbieter die nur Hausstrom liefern können haben dann einen Nachteil. Es ist der Kampf um die Kunden.
MiguelS NL meint
Gut. Wollte nur sagen gibt es auch 27 Euro im Monat inkl. Installation Deutshlandweit, bei z.B 6 Jahren abzüglich Förderung (900,-) umgerechnet Euro 14,50
Einfach Googlen
Bernhard meint
Ich verdiene mein Geld auch in der Baubranche, bin aber kein Elektriker. Wir erleben zur Zeit einen irrwitzigen Bauboom. Und für die Elektrobetriebe gilt das genauso. Die brauchen keine neuen Geschäftsfelder. So hart das für dich klingt, aber die Wissen im Moment nicht wo ihnen der Kopf steht vor lauter Aufträge. Da ist die Installation einer Wallbox einfach zu unbedeutend, um sich damit abzugeben. Die Installation ist für die eine Kleinigkeit.
Ich musste auch meinem Elektriker wöchentlich Druck machen, damit er mir nach drei Monaten endlich die Wallbox angeschlossen hat. Und das wo wir noch regelmäßige Geschäftbeziehungen haben. So sind die Zeiten halt im Moment. Leider.
Ich nehme in meinem Bereich auch keine Aufträge mehr an, bei denen ich nicht mindestens 5 Monate Vorlaufzeit habe. Es geht einfach nicht vorher.
MichaelEV meint
Ich erhöhe: Strom allgemein wird in Verbindung mit Akkuspeichern und Elektromobilität zu einem Billionengeschäft.
MiguelS NL meint
Billionengeschäft ist realistischer ;-)
MichaelEV meint
Und ich glaube wir haben beide eine Vorstellung davon, wer die wichtigsten Spieler in diesem Markt sein werden;-)
TwizyundZoefahrer meint
Ich denke es wird die Aldi Flat kommen 100kwh zu 5,99 Flat. Eigentlich nicht so schwer zu begreifen. Wer da kein Geschäftsmodell findet. Pro LADESTECKER sind momentan schon an guten Standorten Minimum 200k Umsatz drin, pro Stecker, nicht pro Säule. EnBW hat das längst begriffen und auch Tesla.
MichaelEV meint
Das ist das Milliardengeschäft.
Beim Billionengeschäft geht es um eine Plattform, die den Marketmaker zwischen EE-Erzeugern, Speichern (stationäre Akkus, Akkus in Fahrzeugen, andere Speicherformen), Netzkapazitäten und Nachfrage stellt und mit Angebots- und Nachfrageprognosen die Energie optimal allokiert.
SantoDomingo meint
Das ist wie mit den Girokonten, die waren auch solange kostenlos bis jeder eins hatte und vor allem auch brauchte in der Zeit nach den Lohntüten. Vielleicht sehnen wir uns ja irgendwann wieder zurück nach den alten Zeiten in denen Benzin so wahnsinnig preiswert war….
MichaelEV meint
Die Geldeinlage auf ihrem Girokonto kostet die Bank Geld (Negativzinsen). Wundert sie also, dass das Produkt etwas kostet?
Man wird an die alten Zeiten zurückdenken, aber nur mit anderen Assoziationen. Der Ladestrom wird in Zukunft weitaus günstiger als fossiler Kraftstoff sein bzw. können die Kosten sogar negativ sein, weil das Elektroauto aktiv im Sinne des Stromnetzes arbeitet.
SantoDomingo meint
Die Banken verdienen nach wie vor hervorragend an der Differenz von Negativzins und Überziehungszins fürs Girokonto. Und das ist nur ein Geschäftsfeld von vielen um der Kundschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das perfideste ist der Verkauf von “ Bankeigenen Anlageprodukten“.
MichaelEV meint
Hervorragend? So einige Banken gehen eher ihrem Ende entgegen.
Wambo13 meint
Mhhh
Wer zahlt denn im Moment für sein Girokonto?
Der ist im Moment doch selbst schuld.
In halben Jahr ++ könnte es anders aussehen, aber heute doch nicht.
SantoDomingo meint
Wer auf Filialbanken angewiesen ist, bzw. noch Bargeld am Schalter abhebt, einzahlt, überweist, Schecks einreicht, DER ist der Dumme. Leider sind das noch sehr viele, vor allem ältere Mitbürger. Auch Direktbanken und Fintechs führen neue Gebührenstrukturen ein, besonders bitter gerade für Geringverdiener, Rentner. Die zahlen für ihre Konten.
Andreas meint
Umso erstaunlicher ist es, wie träge und uninteressiert viele Stadtwerke agieren. Dabei wäre es so einfach und die Kunden wollen doch gerne alles aus einer gewohnten Hand.
-> Viele Stadtwerke sind eher eine Verwaltung und kein aktiver Marktteilnehmer.
AndreasK meint
In der Tat wird in unserer 80.000 Einwohner zählenden Stadt auch nicht wirklich agiert: In Rheine existieren gerade mal 3 innerstädtische Ladestationen. Ich nenne das Tiefschlafverhalten!
MiguelS NL meint
Es ist und sollte aber, so finde ich, nicht die Aufgabe der Stadt sein. Wenn es für etwas einen Markt gibt, kommen die Anbieter von alleine. Die Stadt sollte lediglich maximal unterstützen (Umsetzung Genehmigungen, mitdenken…)
Andreas.d meint
Es geht nicht um die Stadt sondern die Stadtwerke. Wenn die sich abhängen lassen, geht denen ein wichtiges Geschäftsmodel der Zukunft flöten. Bei weiterm Ausbau der EE wird die elektrische Arbeit immer billiger und damit schwinden auch die Margen der regionalen Versorger. Das Problem hat dann tatsächlich die Stadt, die mit den Gewinnausschüttungen ihrer Stadtwerke die Bücherei, das Schwimmbad, den ÖPNV, etc. quersubventioniert.
Wenn man die margenträchtigen Aufgaben den Anbietern von ausserhalb überläßt, gehn die Renditen auch nach Ausserhalb…
AndreasK meint
@MiguelS NL
Oh, dann habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt: Ich meinte unsere Stadtwerke hier in Rheine. Die sollten sehr wohl ein Interesse daran haben Strom zu verkaufen gerade wenn ich sehe was hier zur Zeit an privaten PV Anlagen neugebaut wird…
MiguelS NL meint
Ja, das stimmt.
Ob jetzt Stadtwerke oder Private Unternehmen, beide sollten ein Interesse daran haben. PV steigt jetzt sehr schnell an Bei Heimspeicher werden wir das gleich sehen.
MiguelS NL meint
Ich meinte :
„Ob jetzt Stadtwerke oder private Stromanbieter… “
Jürgen V meint
Im Bereich Gemeinschaftswerk Kamen Bergkamen Böden gibt es in den 3 Städten i sgesamt nur 3 Ladesäulen din von der GSW betrieben werden. Das ist doch lächerlich
TwizyundZoefahrer meint
@Andreas, habe meine Stadtwerke beim Aufbau unterstützt. Aber die wollen als Dank dafür 20 Cent mehr vom Bestandskunden als ich an ihrer Säule mit Enbw bezahle. Na gut, Kunde verloren, trotz Diskussionen. Jetzt lädt dort der Chef der Stadtwerke seinen Tycan. Ob das clever ist.????