Der US-Elektroautobauer Lucid Motors beschleunigt die Investitionen in seine Produktionskapazitäten. Ausschlaggebend dafür sei die Nachfrage nach dem ersten angebotenen Modell, so das Start-up in einer Mitteilung. Der schnellere Aufbau der Fertigungskapazitäten für die Edel-Limousine Air soll auch dem zweiten geplanten Modell der Marke zugutekommen.
Vom Air habe man im Juni die letzten Vorserienfahrzeuge aufgebaut, erklärte Lucid Motors. Nun würden Exemplare für die Qualitätsvalidierung erstellt, der Start der Serienproduktion sei in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres vorgesehen. Das Unternehmen erwartet eine „starke Nachfrage“ für den Air und seine weiteren Produkte. Lucid Motors hat den internationalen Markt im Visier, Angaben zum Kaufinteresse in Europa machte das Unternehmen nicht.
Der Air ist eine Premium-Sportlimousine, für die der Hersteller insbesondere hohe Effizienz und Leistung sowie branchenführende Reichweite und schnelle Ladezeiten verspricht. Angeboten wird das Elektroauto in mehreren Ausführungen mit unterschiedlicher Antriebsleistung und Reichweite. Zuerst werden hochpreisige Fahrzeuge für deutlich über 100.000 Dollar vor Steuern ausgeliefert, darunter das reichweitenstärkste Modell für gemäß US-Norm EPA über 800 Kilometer mit einer Ladung. Für den Air liegen laut Lucid Motors bereits über 10.000 Reservierungen mit Anzahlung vor, je nach Version werden 300 bis 1000 Dollar vorab verlangt.
Das Kapital für das erhöhte Tempo beim Aufbau der Produktionskapazitäten liefert der Aktienmarkt: Lucid Motors hat eine Vereinbarung zur Fusion mit der bereits börsennotierten Firma Churchill Capital Corp IV (CCIV) getroffen und spart sich damit den eigentlich für einen Börsengang nötigen langwierigen Prozess. Die Abmachung bewertet Lucid Motors mit etwa 24 Milliarden Dollar, knapp 20 Milliarden Euro. Durch den Gang an die Börse sollen etwa 4,4 Milliarden Dollar (ca. 3,7 Mrd. Euro) an Barmitteln generiert werden.
Konkret will Lucid Motors mit dem frischen Kapital den Aufbau zusätzlicher Fertigungskapazitäten für den Air vorziehen, um die erwartete Nachfrage bedienen zu können. Flankierend soll eine eigene Linie für die Montage der zweiten Baureihe – ein großes Edel-SUV namens Gravity – errichtet werden. Die geplanten nächsten beiden Phasen für die Expansion der im US-Bundesstaat Arizona neu gebauten Fabrik werden in eine beschleunigte Phase zusammengelegt. Ab 2023 sollen so pro Jahr um die 53.000 Einheiten des Air hergestellt werden können.
Außerdem werde die Flexibilität in der Produktion des Air und des ab Mitte 2023 vorgesehenen Gravity sowie der jeweiligen Varianten der Baureihen erhöht, so das Start-up. Darüber hinaus sei geplant, das Design und die Leistung des Gravity zu optimieren und bestimmte Aspekte der Elektroauto-Produktion intern anzusiedeln. Letzteres soll zu höherer Qualität und niedrigen Kosten führen. Für 2023/2024 sieht Lucid Motors eine weitere Ausweitung der Produktionsmenge des Air vor. Die Barmittel sollen nach dem Börsengang noch mindestens für das kommende Jahr reichen.
„Die heute von Lucid Motors veröffentlichten Updates bekräftigen das starke Interesse und die Nachfrage der Verbraucher nach Elektroautos, die neue Industriestandards für Effizienz und Reichweite setzen, was es uns ermöglicht, unsere Pläne für Entwicklung und Produktion zu beschleunigen und zu verbessern“, sagte Lucid-Motors-Chef Peter Rawlinson. Der früher bei Tesla für die Batterie-Limousine Model S verantwortliche Ingenieur will später auch ein Elektroauto für unter 30.000 Dollar (ca. 25.000 Euro) verkaufen.
Chris meint
Tesla hat verloren? Wo denn? Und wobei? Und war gewinnen überhaupt das Ziel?
David meint
Die Optik finde ich jetzt nicht problematisch. Auch technisch klingt alles gut.
Die Frage ist nur, wer ist der Kundenkreis? Die Premium-Marken haben ja indessen sehr überzeugende Entwürfe im Bereich der sportlichen Limousine geliefert. Porsche, Audi, Mercedes. Alle drei kann man gut fahren und sie ersetzen eigentlich schon einen klassischen Verbrenner. Zudem wird es attraktive Leasingkonditionen geben, so dass man als Besteller von Premiumfahrzeugen seine gewohnte Umgebung nicht verlassen muss.
Warum soll man also einen Lucid kaufen? Dafür, dass Tesla sonst so gnadenlos übertreibt, sind die avisierten Planzahlen für das Model S Plaid einigermaßen bescheiden ausgefallen. Das deutet an, sie ahnen schon, der Verkauf wird zäh. Das Model X wird kaum erwähnt, es ist der Ford Edsel von Tesla. Im Oberklassebereich möchte der Käufer neben Fakten Design, Wertigkeit, individuelle Ausstattung und Prestige.
Alupo meint
Oh, Sie kennen die MS Plaid Zahlen schon heute, am 01.07.21?
Dann her damit. Am besten auch die vom MY und M3.
Aber bitte schnell. Am 02.07.(und der beginnt bald) werden vorläufige Zahlen von Tesla selbst genannt.
Oder ist es nur der schon bekannte Kommentar: „Tesla ist morgen pleite?“ lol.
EMfan meint
Interessiert sich denn noch jemand für Tesla? Die Musik spielt doch inzwischen woanders.
Andreas_Nün meint
Tesla wird auch 2021 der mit Abstand größte BEV Hersteller weltweit bleiben.
Sebastian meint
Andreas
In Musk we trust ????????
David meint
Nun, du hörst deinem Hohepriester nicht zu? Die bei der Vorstellung genannte Ziel-Tagesproduktionszahl der Plaid sind 140/Tag. Da es Tesla Zahlen sind und man das gegen vorher kolportierte Zahlen bei vergleichbaren Serienanläufen halten kann, werden es damit vermutlich 10k/Jahr. Da ist man also wenig zuversichtlich. Das halte ich für realistisch, also die geringe Zuversicht, die auch die Abmoderation der besseren Version zeigt. Für den Rumpler Tropfenwagen von Tesla, das Model X, wurde nichts genannt. Auch das halte ich für realistisch.
andi_nün meint
Model S + Model S Plaid werden dieses Jahr bei 15.000 liegen, das Model X ählnich. Für 2022 wird man bei jeweils 2020 liegen.
Alexander K meint
Ich habe die Churchill Capital Corp IV (CCIV) in meiner trading App nicht finden können.
Habt ihr eine Kennziffer zur Aktie?
andi_nün meint
WKN: A2QAMY / ISIN: US1714391026 / Symbol: CCIV
ist aber schon ein sehr risikoreiches investment;-)
Sean Wagner meint
Eher ein divestment, meiner Meinung nach. Was nicht heissen soll, dass Lucid einmal auf fuenfstellige Produktionszahlen kommen koennte – allein wird es nicht reichen, die verwendeten Mittel mit Profit wieder einzuspielen.
Andrea May meint
A2QAMY
Merkwürdigliebe meint
Lucid möchte das bessere Tesla sein und mit richtigen Premium Autos zu Premium Preisen überzeugen.
Mal schauen ob sich Lucid gegen den EQS behaupten kann – wahrscheinlich das einzige Konkurrenzfähige Auto, wenn Lucid überhaupt Europa zeitnah bedienen kann.
OT: @ecomento Warum ist hier nichts von der EQS Autobahnfahrt von München nach Berlin zu sehen?
Sebastian Besch meint
es gab nie eine Autobahnfahrt von München nach Berlin!!!!
Bloch ist ein paar KM Autobahn gefahren und hat 14 bis 17 kWh verbraucht… und das hochgerechnet. Und schon erzählen alle Abschreiber Medien was von non-stopp Fahrt.
Keine Frage, der EQS wird absolut verbrauchsfreundlich… aber 17 kWh schafft meine alte Model S Gurke auch… über fast 100.000 KM liegt mein Verbrauch bei 19 kWh! beim cruisen mit 110 km/h sind immer 16 kWh drin..
Allstar meint
Auf AMS wird die Fahrt von München nach Berlin detailliert beschrieben. Bei Ankunft in Berlin zeigte die Restreichweite noch 48km!
Der Antrieb des EQS ist extrem effizient, dabei so kompakt wie die des Lucid, aber technisch fortschrittlicher ua durch den Wasserlanzen gekühlten Rotor. Fazit war dann auch: Das beste BEV der Welt!
Sebastian meint
Ja? Ich kenne nur das eine Video von Bloch. Wenn es die Fahrt wirklich gab, nehme ich mein Posting zurück. Werde später mal nach dem Test im youtube stöbern. Danke für deine Info.
Bin auf den Preis gespannt. Alles um 115.000 Euro wäre ok und ersetzt meine alte Tesla Gurke.
DerÄlbler meint
EQS ab 93000 Euro
EQS meint
Oh Mann immer nur einen auf dicke Hose machen und keine Ahnung haben. Es gab die Fahrt, kam bei VOX und Bloch hat darüber sogar in Ihrem Video gesprochen….
Redaktion meint
Der Test ist auf Fall interessant, wir berichten in der Regel aber nicht über Einzeltests oder Meinungen.
VG | ecomento.de
Djebasch meint
Tja ob sich Tesla nicht langsam ärgert das man Ihn verloren hat…
Alupo meint
Was man so hört eher nicht…
JH meint
Hässliche Kiste, innen und außen. Aber klar, Geschmäcker sind verschieden.
THeRacer meint
Schönes Auto, innen und außen. … s.ob. …
Sebastian meint
Der VW Golf, egal welcher, war nie wirklich schön, hat sich dennoch irre gut verkauft.