Beim deutschen Elektroauto-Start-up e.GO Mobile wird von einem neuen Investor und mit neuer Führung die Expansion vorangetrieben. Das Unternehmen gab nun bekannt, in Bulgarien eine Vereinbarung zum Bau einer weiteren „Mikrofabrik“ geschlossen zu haben.
Mit einer Kapazität von bis zu 30.000 Fahrzeugen pro Jahr sei der Start der Produktion für das erste Quartal 2024 geplant. Die Fabrik solle bis zu 1000 neue Arbeitsplätze in der Region schaffen. Die neue Anlage werde ein „cyber-physikalischer“ Zwilling der bestehenden Fabrik in Aachen sein und die erste voll vernetzte Mikrofabrik in der Batterie-Elektroauto-Industrie, die das auf Industrie 4.0 basierende Produktionskonzept „Internet of Production“ nutzt.
„Diese strategische Vereinbarung ist ein weiterer Meilenstein im internationalen Wachstum von Next.e.GO Mobile. Mit unserem Konzept einer Mikrofabrik und unserer Produktarchitektur wollen wir die globale urbane Mobilität transformieren. Unsere Technologie, unsere nachhaltige Produktionsweise und das gesamte Ökosystem, das wir schaffen, heben uns von der Masse ab. Wir leisten damit unseren ökologischen und ökonomischen Beitrag – auch über unsere Fabriken hinaus, in den Ländern und Gemeinden vor Ort“, so der Verwaltungsratsvorsitzende des Start-ups Ali Vezvaei.
e.GO Mobile hat kürzlich die Produktion des Elektroautos Life am Hauptstandort Aachen wiederaufgenommen. Der Kleinwagen war zwischenzeitlich pausiert, da dem Unternehmen im letzten Jahr die Insolvenz drohte. Frisches Kapital des neuen Investors nd.Group aus den Niederlanden rettete das Geschäft. e.GO-Mobile-Gründer Günther Schuh ist für die Nachfolgefirma Next e.GO Mobile nur noch beratend tätig.
Neben der Fabrik in Aachen und der geplanten Anlage in Bulgarien hat e.GO Mobile bereits angekündigt, Mikrofabriken in Griechenland und Mexiko zu bauen. Für 2022 ist die Einführung der nächsten Generation des e.GO Life sowie des e.GO Life Cross geplant. Unternehmensangaben nach werden zudem neue Elektroautos entwickelt, die größer als der Life und „signifikant weiterentwickelt“ seien.
Swissli meint
Wieso fusionieren e.go und Sono Motors eigentlich nicht? Dann könnte man die zwei grossen Marketingabteilungen zusammenlegen. Mehr als Marketing ist bei beiden Unternehmen sowieso nicht dahinter, man schaue sich nur die Personalschwerpunkte an.
Thomas Claus meint
Fairerweise wollen wir aber erwähnen, dass e. Go zumindest schon Autos baut, wenn auch nicht viele. Bei Sono ist man davon noch weit entfernt.
Swissli meint
Ja, das stimmt. Die wenigen Produktionsmitarbeiter bei e.go schrauben von Hand ein paar Autos zusammen. Meiner Meinung aber eher für die Bühne, was den Börsengang und den Zugang zu Subventionen erleichtern soll.
Q1 2024… dann kann man wohl auch den VW Elektro Kleinwagen bestellen…
Egon Meier meint
soso … Mexiko, Aachen und jetzt Bulgarien
vielleicht bauen und verkaufen sie die Wagen irgendwann man irgendwo tatsächlich.
Bislang kommt kaum was beim Kunden an – bzw nichts.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das Verzetteln in Träumereien geht weiter, leider. Aber vielleicht kann man so einige schlecht informierte Investoren abkassieren.
Swissli meint
Wie schon erwähnt: das eigentliche Ziel ist nur noch ein Börsengang. Wie auch bei Sono Motors. Dann können die ursprünglichen bzw. Hauptinvestoren in relativ kurzer Zeit Kasse machen, egal ob daraus ein Erfolg oder Misserfolg wird.
PS: in Bulgarien gibts anscheinend am meisten Subventionen, u.a. EU Subventionen (wovon ein grosser Teil durch D finanziert).
EdgarW meint
@Swissli Bulgarien hat Arbeitsplätze sehr viel mehr nötig als D und D profitiert als Exportnation sehr durch den EU-Binnenmarkt. Sehr viel mehr, als es durch Netto-Zahlungen kostet. Den EU-Wirtschaftsraum möglichst insgesamt auf ein gewisses Niveau zu heben bedeutet auch, Finanz-Katastrophen wie einst in Griechenland von vornherein zu vermeiden. Diese kommen auch durch hohe Wohlstandsgefälle im Wirtschaftsraum zustande, und dadurch das Länder wie Bulgarien auf Import angewisen sind, u.a. aus Deutschland. Wovon D wiederum profitiert.
Das Ganze ist ein komplexes Thema und man kann sicher auch meine kurzgeratene Ausführung kritisieren, aber es schlicht auf das immer gleiche Lament „und wir bezahlen dafür“ zu verkürzen, trifft es nun wirklich überhaupt nicht. Vor allem auch deutsche Kreditgeber haben sich übrigens an den griechischen Schuldenzinsen dumm und dusslig verdient – und tun es immernoch. Alles zu Gunsten unserer Arbeitsplätze und Steuern. Und auch das ist natürlich arg verkürzt.
Christian Baumgartner meint
Danke für die Klarstellung EdgarW! Ich kann die Plattitüden auch nicht mehr hören…
Swissli meint
@EdgarW: Es geht mir nicht darum, was D oder die EU wo verteilt. Als Schweizer kann mir das egal sein. Es wird vermutlich Geld vom Corona Aufbaufonds sein, die ja explizit teilweise in Klimaprojekte investiert werden müssen.
Aber fragst du dich nicht, wieso genau Bulgarien? Ausgerechnet in einem der korruptesten Länder der EU? Und wo neues (EU-) Geld, da wird in Bulgarien auch die Korruption ganz sicher mit dabei sein. Ob das wirklich ein idealer Produktionsstandsort ist, abgesehen von den Subventionen?
Christian meint
Die beste Fabrik nützt ja nix wenn das Produkt nix taugt.
Friedrich S. meint
Lebe in Sofia das größte Problem was die Firmen in und rum Lovech haben ist der MANGEL an Personal.