Die neue Bundesregierung hat nach ihrem Antritt Ende 2021 die bestehenden Kaufprämien für E-Fahrzeuge bis Ende dieses Jahres verlängert. Von 2023 an wollen SPD, Grüne und FDP den „Umweltbonus“ neu ausrichten. Der ADAC setzt sich angesichts langer Lieferfristen dafür ein, die Antragsmodalitäten für die Förderung zu verändern.
„Wer sich in diesem Jahr dazu entscheidet, auf Elektromobilität umzusteigen, sollte sicher sein können, dass er auch die für dieses Jahr zugesagte staatliche Förderung von bis zu 6000 Euro erhält“, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand der Deutschen Presse-Agentur.
Der Erwerb von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen wird in diesem Jahr noch mit bis zu 9000 Euro gefördert. Zwei Drittel davon überweist der Staat, den Rest gewähren die teilnehmenden Hersteller als Netto-Rabatt. Plug-in-Hybride werden mit maximal 6750 Euro bezuschusst, ebenfalls zum größten Teil durch den Bund.
Wegen des weltweiten Mangels an Computerchips und anderer Probleme müssen Käufer eines neuen E-Autos derzeit von einigen Monaten bis über ein Jahr lang auf die Auslieferung warten. Die neue Bundesregierung hat nur noch für das laufende Jahr fest zugesagt, den bislang bestehenden Zuschuss zu gewähren. Das vom ADAC angesprochene Problem: Für den Förderantrag beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) muss das Fahrzeug in diesem Jahr ausgeliefert und zugelassen werden. Bei späteren Lieferterminen könnte es eng werden – und genau die gibt es derzeit wegen der Pandemie bei vielen Modellen.
Lieferschwierigkeiten der Autohersteller dürften nicht zum finanziellen Nachteil für Verbraucher werden, forderte Hillebrand. Der ADAC sei dafür, dass bei Abschluss eines Kauf- oder Leasingvertrags eine Möglichkeit zur Reservierung der Fördersumme eingeräumt wird. Diese Zusage solle für mindestens ein Jahr gelten. Die Auszahlung sollte weiterhin erst bei Zulassung des Fahrzeugs erfolgen. Nur so werde Verunsicherung bei Elektroauto-Interessenten vermieden und notwendiges Vertrauen geschaffen, sagte Hillebrand.
Der Umweltbonus wurde im Jahr 2016 mit einer Summe von 4000 Euro eingeführt, jeweils zur Hälfte vom Bund und der Industrie finanziert. Anfang 2020 wurde die Fördersumme auf 6000 Euro aufgestockt. Wenige Monate später verdoppelte dann der Staat im Rahmen des Coronavirus-Konjunkturpakets seinen Anteil mit der sogenannten Innovationsprämie, der maximale Umweltbonus stieg so auf 9000 Euro.
Mit der geplanten Novellierung will die Ampel-Koalition den Umweltbonus stärker auf Klimaschutz ausrichten. Dazu hieß es im letzten Jahr: „Wir wollen die Förderung für elektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride degressiv und grundsätzlich so reformieren, dass sie ab 1. Januar 2023 nur für Kfz ausgegeben wird, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben, der nur über einen elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert wird.“ Genaueres ist noch nicht bekannt.
Daniel S meint
Es gibt keinen Grund für Rücksichtnahmen. Die Hersteller hatten genug Zeit. Die Käufer auch.
Jetzt muss ein besseres System her mit klarem Start 1.1.2023.
Powerwall Thorsten meint
So jetzt haben die üblichen Verdächtigen wieder ein bisschen Fear Uncertainty & Doubt gestreut – also bei meinem Model Y aus Shanghai stimmen die Spaltmaße, es fallen keine Teile ab, es sind nach 6000km auch alle Querlenker heil – alles Top – die Batterien liefern auch noch die 506 Km – alles super
Haters gonna hate – aber eigentlich……. ????
Flo meint
…und Tesla kann auch zeitnah (< 4-5 Monate) liefern.
Peter W meint
Mir alles egal! Ich hab vor über 2 Jahren ein BEV gekauft und nur 3000 Euro vom Staat bekommen. Das hat auch gereicht.
Hartwig meint
Lange Lieferzeiten gibt es derzeit auch bei den Verbrennern und die werden nicht gefördert.
Elektrogeräte können zur Zeit oft auch nicht sofort geliefert werden.
Also ich denke die Förderung ist nicht der alleinige Grund für Lieferengpässe bei E-Autos.
Hartwig meint
Wann ist denn Technik ausgereift? Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kauf? Und wenn alle warten bis die Technik ausgereift und billig ist, dann gibt’s keine Technik.
Werner Mauss meint
Es gibt doch genug Hersteller die liefern können und ausgereifte Modelle im Angebot haben. Tesla, Renault, Polstar, Opel usw., da ist für jeden was dabei und die Prämie gibts noch obendrauf. Wenn jetzt VW und andere deutsche Firmen nicht lieferbar sind, ist es eben deren Problem und sollte nicht unterstützt werden. Zeit hatten die jetzt genug.????????
Gunarr meint
Wenn das Angebot begrenzt ist, macht es keinen Sinn, die Nachfrage anzuheizen. Das führt nur zu Preissteigerungen. Wartet mit dem Neukauf lieber, bis die Technik ausgereift und billig ist.
GrußausSachsen meint
lol
Würde das bedeuten, dass die Hersteller ihre Kostenvorteile an Kunden weitergeben?
freiwillig? Netter Gedanke, aber auch nicht mehr.
Preise für Autos kennen hier fast nur eine Richtung – und die ist selten abwärts.
Die Innovationskunst besteht dann darin immer neue Argumente zu finden und über das Marketing zu verschwurbeln, warum diese Preise gerechtfertigt und notwendig sind.
MichaelEV meint
Sollte die Nachfrage mal gesättigt sein (das wird noch lange dauern), führt Konkurrenz automatisch zu sinkenden Preisen.
Die Kosten sinken immer weiter, die Preise stagnieren oder steigen sogar noch => die Marge geht immer weiter auf. So etwas gibt es nicht ewig, nur bei sehr speziellen Gütern (z.B. Luxus).
GrußausSachsen meint
soviel Kenntnisse in BWL-Theorien habe ich auch noch.
das stimmt oft bei Handys oder Fernsehern
die Realität bei höherpreisigen Gütern (z.B. Autos) sieht aus meiner subjektiven Wahrnehmung eher anders aus.
Gier (Verzeihung: Optimierung der Erträge) frisst oft Anstand
Aber in diesem Fall täusche ich mich gern.
Allstar meint
Die Märchen von den sinkenden Preisen sind anscheinend nicht auszurotten, dabei weiß doch Jeder, das Gegenteil ist der Fall.
MichaelEV meint
Bei Autos ist das nur so gelaufen, weil Autos bzgl. der Herstellungskosten tatsächlich immer teurer geworden sind. Wenn die Kosten aber immer weiter sinken, spielt der Preis des Gutes da kaum eine Rolle. Wenn es adäquate Konkurrenz gibt, sinken die Preise. Da gibt es dann keine „Optimierung der Erträge“, weil der Kunde dann beim Konkurrenten landet.
Es wird aber langsam laufen, da würde ich ihnen Recht geben. Das notwendige Angebot zu schaffen (inkl. aller Abhängigkeiten) ist ein viel langsamerer und unflexiblerer Prozess als bei Handys & Co.
Die nächsten 10-15 Jahren wird die Nachfrage nicht gesättigt und die sinkenden Kosten kommen max. nur in geringem Maß beim Kunden an.
Peter meint
Je mehr Fertigungslinien auf eAuto-Produktion umgerüstet und explizit darauf zugeschnitten werden, desto stärker wir auch der Druck werden, diese Linien auch mit entsprechend Absatz auszulasten. Zwickau ist umgestellt, weitere Werke (nicht nur von VW) werden folgen, Tesla baut nur Elektro und hat offenbar massiven Spielraum bei der Marge.
Insofern wird sich da sicherlich in ein paar Jahren etwas tun, wenn sich das Verhältnis von Lieferbarkeit und Bestellmenge wieder etwas normalisiert hat. Denn hohe Preise im Prospekt nützen nix, wenn die Auslastung der Produktionslinien nicht passt. Derzeit gibt es aber noch einen Enthusiasten-Markt, der hohe Preise akzeptiert. Sobald es aber ernsthaft an die Brot- und Butter-Klassen geht, muss man sich sicherlich etwas einfallen lassen.
Hartwig meint
Wann ist denn Technik ausgereift? Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kauf?
MichaelEV meint
Preise haben interessante Allokationseffekte: Wer viel fährt und dabei möglichst hohe Anteile an erneuerbaren Energien verwendet, für den kommt der richtige Zeitpunkt sehr früh. Wer dagegen sehr wenig fährt, für den kommt der richtige Zeitpunkt sehr spät.
Genau mit dieser Reihenfolge wäre auch Umwelt und Klima am meisten geholfen. Und die massiven Förderungen bringen diese Reihenfolge vollkommen durcheinander!
Flo meint
Stimme zu! Man sollte sich dann ein neues Auto kaufen wenn man ein neues benötigt und nicht dann wenn es eine Förderung gibt. Aber das ist natürlich naiv gedacht.
GrußausSachsen meint
ja leider.
in unserer Nachbarschaft haben sehr viele eine Wallbox installieren lassen.
Kein BEV im Haushalt, auch keines geplant – aber es gab Geld dazu und erhöht den Wert der Immobilie (hahaha: um 1500 bis 2500 Euro)
und machte den Fördertopf schnell leer
Gunarr meint
Natürlich muss jeder für sich selbst bestimmen, was er haben will und was er bereit ist, dafür auszugeben. Für meine Zwecke würde z.B. ein Model 3 ausreichen. Das kostet aber doppelt so viel, wie es in meinen Augen wert ist. Dass ich zur Zeit einen Teil der Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen kann, macht es in meinen Augen nicht besser.
Hartwig meint
Autofahren bedeutet immer Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen. Wenn wir Autofahrer alle Umweltschäden bezahlen müssten, die durch unser Verhalten entstehen, dann wäre Autofahren so teuer, dass nur die Allerwenigsten das bezahlen könnten.
Peter W meint
Nächsten Monat. Ganz sicher, ab Februar 22 sind E-Autos komplett ausgefeift.
Ernesto meint
Genau so! Ich bestelle jetzt kein Auto, wo ich nicht weis was ich nächstes Jahr dafür zahlen muss, bei den derzeitigen Lieferschwierigkeiten. Die EV´s sind eh schon teuer genug
GrußausSachsen meint
Wir haben schon bestellt. Yeah!
auch weil wir wissen dass der angekündigte Auslieferungstermin noch unterschritten werden wird. Augen auf bei der Herstellerwahl.
Trabirulez
Envision meint
Der Hersteller mit der fehlenden Notentriegelung der Türen(hinten) im Falle eines Unfalls, wo dann auch mal der eine oder andere Kunde verbrennt und auch den gerne brechenden Rad- Aufhängung die aber nur in Ländern mit politischen Einfluss korrigiert werden, fiel bei mir leider durch die persönliche Sicherheitsrevision, warte ich halt paar Monate länger.
Tim Schnabel meint
ach sie meinen den weltmarktführer der in der jeweiligen fahrzeugkategorie weltweit führend in Thema Sicherheit beim NCAP ist? ja stimmt .. durchgefallen.
verkauft man sich doch lieber eine so wo der Hersteller den guten Airbag Weg gespart hat
Envision meint
Ja, genau den, von dem jedes zehnte seiner Premium Limousine nach 3 Jahren schon beim TÜV durchgefallen ist und damit den letzten Platz in seiner Kategorie belegt hat, zum Teil mit eklatanten Achs/Aufhängungsmängeln.
GrußausSachsen meint
Hä? von wem schreiben die Herren(Envision ist ein Herr?) da?
da bitte ich um echte Quellen und konkretere Angaben mit Zahlen Daten Fakten, so wie beim Dieselthema.
ich ahne zwar was, aber da täusche ich mich sicher.
die „Verbrennen“ Phobie habe ich in anderen einschlägigen Foren gelesen.
wurde regelmäßig widerlegt genauso wie die Schädlichkeit von Abgasen und Feinstaub
so schlecht können die hiesigen Hersteller nicht sein,
denen ich mein Vertrauen geschenkt habe. (ja richtig: geschenkt)
DerMond meint
Wenn die Autos lange Lieferzeiten haben, dann braucht es keine Förderung. Die Förderung ist nicht nur dafür da den Leuten ein Auto zu verbilligen, sondern um schneller E-Autos auf die Straße zu bringen.
Die Förderung müsste eigentlich sofort gekürzt und zeitlich nach hinten verschoben werden.
Hartwig meint
Die Frage ist doch warum gibt es eine hohe Nachfrage nach E-Autos?
Vielleicht wegen der Förderung?
Also Zweck erfüllt – oder?
DerMond meint
Klar, aber lange Lieferzeiten weisen auch auf eine Überförderung hin.
Hartwig meint
@GrußausSachsen, Quellen? Hier geht es nicht um Verbrenner! Es geht um das Model S von Tesla und sein Abschneiden beim TÜV- Report. Fakten: hier auf der Webseite nachzulesen.
https://ecomento.de/2022/01/28/elektroautos-schneiden-beim-tuev-durchwachsen-ab-tesla-model-s-am-schlechtesten/
Peter W meint
… ausgereift