Die Versicherung Axa hat im August von Crashtests mit Elektroautos berichtet. Ihre Schweizer Tochter setzte zur Dramatisierung der Ergebnisse ein auf dem Dach liegendes Tesla Model S in Brand. Dass die Szene komplett gestellt und das Feuer künstlich gelegt wurde, begründete das Unternehmen zunächst mit der Sicherheit der anwesenden Zuschauer. Da das trotzdem von vielen kritisiert wurde, veröffentlichte Axa eine längere Stellungnahme.
„Crashtest nicht bestanden – Axa bittet um Entschuldigung“, so der Titel der Mitteilung. Darin heißt es gleich zu Beginn: „Wir bedauern, wenn wir mit der diesjährigen Ausgabe der Crashtests einen falschen Eindruck vermittelt oder Missverständnisse über Elektromobilität verursacht haben. Wir sind überzeugt, dass der Elektrifizierung eine zentrale Rolle in der Zukunft des Automobilverkehrs zukommt. Deshalb erachten wir es für wichtig, sich vertieft mit Elektromobilität und ihrer Sicherheit zu beschäftigen.“
Axa Schweiz setze sich seit über 40 Jahren für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein. Die Crashtests seien Teil der Präventionsarbeit, um eine breite Öffentlichkeit für Risiken im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Die Crashtests hätten das Ziel, im Sinne der Prävention auf Gefahren hinzuweisen, die sich aus den Schadenstatistiken als größter Schweizer Motorfahrzeugversicherer ableiten würden, sowie neue Trends und mögliche Risiken zu antizipieren und thematisieren. „Sie dienen unabhängig von Marke und Modell der Fahrzeuge zur Anschauung genereller möglicher Unfallgefahren und sind nicht zu vergleichen mit standardisierten Crashtests nach Euro NCAP“, betont die Versicherung.
Die Statistiken der Axa Schweiz zeigen laut dem Unternehmen, dass Lenker von Elektroautos 50 Prozent mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen Fahrzeug verursachen als jene von herkömmlichen Verbrennern. Aus den Statistiken gehe zudem hervor, dass Fahrer von leistungsfähigeren Elektrofahrzeugen öfter Schäden am eigenen Fahrzeug oder an Fremdfahrzeugen verursachen. Auf diese statistischen Erkenntnisse habe man mit den diesjährigen Crashtests aufmerksam machen und gleichzeitig auch für Gefahren sensibilisieren wollen, die bei Unfällen mit Batterie-Autos unter Umständen entstehen können.
„Irreführende Kommunikation“
„Leider mussten wir im Nachhinein feststellen, dass der Test und die Kommunikation dazu irreführend sein konnten, insbesondere für Interessierte, die bei den Crashtests nicht vor Ort waren, wo die Abläufe entsprechend kommentiert und eingeordnet wurden“, so Axa.
Bei der Simulation des Unfallszenarios, bei dem ein batteriebetriebenes Auto in Brand gerät, habe es verschiedene Vorkehrungen gegeben, um die Sicherheit des anwesenden Publikums zu gewährleisten. So seien im Testauto keine Batteriezellen eingesetzt gewesen und der entstandene Brand kontrolliert ausgelöst worden. Auch habe der Crashtest mit dem Tesla am Unterboden des Autos keine derartigen Schäden verursacht, dass ein Batteriebrand wahrscheinlich gewesen wäre, wie es die Bilder suggerierten, erklärt die Versicherung. Der durchgeführte Test habe damit die Hypothese für dieses Unfallszenario nicht bestätigt. Auf diesen Umstand hätte man in der Kommunikation nach dem Test deutlich hinweisen sollen.
„Rückblickend hätte der Test, der zur Illustration eines angenommenen Risikoszenarios dienen sollte, anders aufgesetzt werden sollen“, räumt Axa ein. Zwar habe man in der Medienmitteilung festgehalten, dass gemäß Statistik von Axa Schweiz Elektroautos nicht öfter brennen als Verbrenner, müsse aber eingestehen, dass das veröffentlichte Bildmaterial ohne diesen Kontext einen anderen Eindruck vermittelt. „Wir bedauern die entstandenen Missverständnisse sehr und entschuldigen uns dafür. Wir werden die Crashtests 2022 nochmals genau analysieren, unsere Lehren daraus ziehen und für unser zukünftiges Engagement für mehr Sicherheit im Strassenverkehr nutzen“, so der Versicherer abschließend.
Akos Simon meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
xordinary meint
„Mist, man hat unseren Schwachsinn aufgedeckt. Lasst uns schnell ganz zerknirscht tun!“
Nicht nötig, ich habe heute meine letzte Bestellung bei der AXA gekündigt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„… Wir werden die Crashtests 2022 nochmals genau analysieren, unsere Lehren daraus ziehen und für unser zukünftiges Engagement für mehr Sicherheit im Strassenverkehr nutzen“,
Nur keine Umstände, wegen mir braucht ihr das nicht zu tun. Ich fahre seit 7 Jahre BEV, bin sehr zufrieden und brauche keine korrigierten Fake-News.
Schlumpf7 meint
Werbung hätte wohl durch ein mögliches Schadensszenario den Wunsch bzw. das
Verlangen nach einer guten Versicherung auslösen sollen. Psyschologische
Beeinflussung für den Konsumenten. Gar nicht nett, und ist voll in die Hose gegangen.
Come in and find out …!
alupo meint
Ein Unternehmen welches wissentlich mit Fakes arbeitet sollte man meiden.
Es gibt genügend Alternativen auf dem Markt.
2019 war ich auch für ein Jahr bei AXA HP&VK versichert, aber nach einem Jahr versuchten sie eine ungebührliche Prämienerhöhung durchzusetzen. Es war leicht eine deutlich günstigere Alternative für mein BEV zu finden. Aber es macht keinen Spass seine Zeit für das Suchen eines anderen Versicherers zu opfern und genau darauf zählt AXA. Ich habe noch nie eine Rechnung bei einem KFZ-Versicherer eingereicht, also Pech für AXA daß ich gekündigt habe.
Weil der neue Versicherer sich bisher fair mir gegenüber verhielt, bin ich bis heute dort geblieben. Nur eines weiß ich seit damals genau, nie mehr AXA. Und jetzt erst recht.
atamani meint
@alupo
„Ein Unternehmen welches wissentlich mit Fakes arbeitet sollte man meiden“
Da haben Sie natürlich total recht.
Sie meinen so Fakes wie:
Ein ein Batteriewechselsystem 2013 anzukündigen, obwohl man weiß, dass es technisch nicht geht. Aber dafür kann man erhöhte ZEV Credits einnehmen. Die erlogenen Millionen sind dringend nötig!
Zu behaupten man nimmt die Firma von der Börse, obwohl das gar nicht stimmt. Naja, der Aktienkurs geht hoch, und die nächste Kapitalerhöhung ist gesichert!
Zu behaupten man schickt 2017 ein Auto autonom von West nach Ost, obwohl das Auto selbst 3 Jahre später noch nicht mal Verkehrszeichen lesen kann, und stattdessen lieber aktiv in Anhänger fährt…aber gut für den Aktienkurs…sie wissen Kapitalerhöhung
Zu behaupten man baut eine Gigafactory, die mit 100% Erneuerbaren betrieben wird, und selbst 2022 noch ein Foto auf der Homepage zu haben, wo 100% Solardach und tolle Windräder am Rand stehen, obwohl weder das Solardach stimmen, und schon gar nicht die Märchenwindräder…naja, 100% EE Strom sind auch Fake, aber macht sich gut fürs Image…Kapitalerhöhung
Zu behaupten (2015 und 2017) dass man 2019 einen unglaublichen Sportwagen auf den Markt bringt, und auch noch einen Lastwagen, die 2022 aber immer noch nicht auf dem Markt sind…aber gut für den Aktienkurs…ja genau, Kapitalerhöhung…
Ich bewundere Menschen, die so sehr Ihre eigenen Prinzipien einhalten, und glaubhaft und seriös sind…Danke dass es so etwas noch gibt!
Ben meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
FahrradSchieber meint
Bilder wirken deutlich stärker als Worte, sprich:
Der durch das Video angerichtete Schaden dürfte durch die Entschuldigung nur leicht geringer geworden sein.
Man kann ja mal die Reichweite des Videos in den sozialen Medien mit der der Entschuldigung vergleichen…
stromschüssel meint
Die „Entschuldigung“ könnt ihr euch sonstw… äh, sparen.
Simon meint
Zum Entschuldigen ist es eh schon zu spät. Immerhin weiß man wo man als ElektroautofahrerIn bei der Axa ist. Ich würde wechseln.