Am Hamburger Hafen hat eine Demonstrationsphase mit den ersten drei Batterie-Sattelzugmaschinen des US-Start-ups Nikola Motor in Europa begonnen. In einer zweiten Phase des Projekts sollen im nächsten Jahr die vollständige Integration der Fahrzeuge in den Hafenbetrieb und die Installation der Ladeinfrastruktur erfolgen.
Anfang 2020 hatten Iveco und Nikola die Produktion von E-Lkw am Iveco-Standort in Ulm angekündigt, die Kleinserienfertigung des Nikola Tre BEV läuft inzwischen. Für das E-Lkw-Modell liefert das Start-up unter anderem den elektrischen Antriebsstrang, Iveco seine S-Way-Plattform samt Führerhaus. In dieses Chassis wurden die von Nikola entwickelten Antriebe, Steuersysteme und das Infotainment integriert. Der Beginn der Serienproduktion in Ulm für den europäischen Markt ist im Juni 2023 geplant.
Im Hamburger Hafen ist im Rahmen einer Kooperation von Iveco und Nikola mit der Hamburg Port Authority (HPA) ein zweiphasiger Testlauf und die Lieferung von bis zu 25 Nikola-Tre-BEV-Sattelzugmaschinen an Spediteure des Hamburger Hafens geplant. Im Zuge der nun begonnenen Demonstrationsphase mit den ersten drei E-Sattelzugmaschinen von Nikola in Europa steht die Erprobung unterschiedlicher Lademöglichkeiten auf dem Programm. In der zweiten Phase ab 2023 soll die neue europäische 4×2-Modellvariante des Nikola Tre BEV erprobt werden.
Am Hafen werden die Fahrzeuge in der zweiten Probephase „vollständig in den Hafenbetrieb integriert“, heißt es. Außerdem sollen die Installation der Ladeinfrastruktur und die damit verbundenen Servicedienstleistungen unter Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten angegangen werden.
„Die erste Phase dient zur Demonstration eines Zero-Emission-Containertransports im Hamburger Hafen auf öffentlichen Straßen, zur Akquise der ersten Kunden und zur Erprobung von Ladeinfrastruktur und -abläufen sowie zur Generierung von weiterführenden Projektinhalten und -ideen für den weiteren Projektverlauf“, erklärt Christian Sulser, Vorstand Vertrieb & Marketing bei der Iveco Magirus AG. „Zum Projektstart nutzen wir mobile Ladegeräte, prüfen aber auch schon geeignete Standorte für eine Schnellladeinfrastruktur.“
„Ich freue mich, dass wir heute mit den ersten drei Batterie-elektrischen Nikola Tre BEV Sattelzugmaschinen den Schritt zur Realisierung unserer bereits vor zwei Jahren begonnenen gemeinsamen Pläne machen“, so Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority. „Häfen spielen eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung und Luftreinhaltung. Deshalb ist es uns wichtig, alles dafür zu tun, unseren Beitrag zu leisten sowie eine Vorreiter- und Vorbildrolle einzunehmen.“
Die Sattelzugmaschine Nikola Tre verfügt über zwei an der Antriebsachse angeflanschte Elektromotoren mit 480 kW/653 PS. Das maximale Raddrehmoment liegt bei 38.000 Nm. „Starke Partner wie der Hamburger Hafen sind ein weiterer Beweis dafür, dass der Nikola Tre BEV der richtige Lkw für Unternehmen ist, die mehr tun wollen, als nur über den Klimawandel zu reden“, sagt Michael Lohscheller, seit August Präsident der Nikola Corporation. „Diese Demofahrzeuge sind der Beleg, dass Unternehmen durch den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge in ihren Flotten wirklich etwas für unseren Planeten tun können.“