Der Nutzfahrzeughersteller Scania und das schwedische Akku-Start-up Northvolt haben eine gemeinsam entwickelte Batteriezelle für schwere elektrische Lkw präsentiert. Laut Validierungstests hat die prismatische Lithium-Ionen-Zelle mit einer Kapazität von 157 Ah eine Lebensdauer von 1,5 Millionen Kilometern.
Entwickelt wurde die Zelle im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft der beiden Unternehmen, die im Januar 2018 vereinbart wurde. Als Ziel wurden damals von der Traton-Tochter Scania robustere, kosteneffizientere und nachhaltigere Batteriezellen für den Durchbruch schwerer Lkw und Busse mit Batterieantrieb genannt.
Hergestellt werden soll der neue Akku in der Northvolt-Fabrik Ett im schwedischen Skellefteå. Scania will zudem noch 2023 sein Batterie-Montagewerk im schwedischen Södertälje einweihen, in dem Zellen zu Akkupacks für die Produktion von schweren E-Lkw zusammengesetzt werden.
Die Fertigung in Nordschweden erfolgt mit fossilfreiem Strom, Northvolt achtet in seiner Lieferkette auf die Herkunft und die dort verursachten Emissionen der Rohstoffe. So sollen die Zellen einen CO2-Fußabdruck „von etwa einem Drittel im Vergleich zu einer Referenz aus der Industrie“ aufweisen. Neben dem prismatischen Zellformat, der Kapazität von 157 Ah und der Nennspannung von 3,6 Volt werden keine näheren Angabe zu der neuen E-Lkw-Zelle gemacht.
„Zu Beginn dieser Partnerschaft vereinbarten Northvolt und Scania einen ehrgeizigen Zeitplan für die Entwicklung einer Hochleistungsbatteriezelle, die ihre Pläne für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs ermöglichen sollte“, erklärte Northvolt-Chef Peter Carlsson. „Die umfangreichen Entwicklungs- und Validierungsphasen durchlaufen zu haben und nun Zellen von Northvolt Ett auszuliefern, die unsere ursprünglichen Erwartungen in Bezug auf die Leistung übertreffen, ist eine enorme Leistung für alle Beteiligten.“
„Als wir mit der Entwicklung der Batteriezelle begannen, zielten wir auf hohe Leistung, niedrige Betriebskosten und lange Lebensdauer ab“, ergänzte Scania-CEO Christian Levin. „Wir haben uns für eine Zelle entschieden, die eine Lebensdauer von 1,5 Millionen Kilometern für ein schweres Scania-Fahrzeug ermöglichen soll. Die Tests zeigen, dass diese Anforderung nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen werden kann.“
stoner meint
Schöne Zelle, wird in meinen Citystromer 2 von 1994 eingebaut.
Kann ich da die 1,5mio km am Stück fahren?
(mit Pausen natürlich)
Thomas meint
„Laut Validierungstests hat die (…) Zelle eine Lebensdauer von 1,5 Millionen Kilometern.“
Super sinnvolle Angabe *augenroll*
Mäx meint
Mit so einer Angabe bekommst du Skeptiker aber viel eher auf deine Seite als 10.000 Zyklen oder ähnliches zu nennen.
Weil dann muss man das noch selber umrechnen usw.
M. meint
Ist es. Das ist es nämlich, was dieser LKW in seinem Leben leisten muss.
Daher ist das der Wert, der interessiert.
Die Details kann man den Technikern und Ingenieuren überlassen, dafür interessieren sich die Fuhrparkmanager nicht.
Tesla-Fan meint
Dann nehm ich mal eine Zelle davon, und wehe der Scania fährt damit nicht 1,5 Mio km. (völlig sinnlos diese Angabe solange man nicht die Akku-Kapazität dazuschreibt)
CaptainPicard meint
Wieso nutzt man nicht die VW-Einheitszelle?
Kasch meint
Die labrigen, längst überholten NMC-Pouchzellen im mieserabel temperierbarem Modulkästchen ? 🤣👏Der war gut !!!
alter_Schwede meint
LKW-Zellen brauchen höhere maximale entladerate als PKW-Zellen, vereinfacht gesagt: Autobatterie C-rate 5-10, LKW 10-20 (mit Sicherheitsfaktor noch höher).
Dazu noch höhere Laufzeit/km-Zahl als Minimum Anforderung:
PKW 200-300 k km
LKW 1+ M km
.. und ja, währen PKW Hersteller Plastikstecker usw „so billig wie möglich aber noch mit ausreichend Haltbarkeit“ wollen, sagt der LKW Hersteller „da muss ich mit nem Hammer draufhauen können und mit dem Truck rüberfahren können, mit Plastik geht dat nicht“
Matthias meint
So ein Quatsch mit den C-Raten, die ist bei LKW geringer, nicht größer. Bereits bei Verbrennern haben einige PKW mehr PS als die stärksten LKW (max. 700), und das aus viel kleineren Motoren, die allerdings in der Öffentlichkeit nur kurzzeitig (Sekunden) hohe Leistungen erbringen können/dürfen weil das Auto dann sehr schnell sehr schnell wird. LKW dagegen müssen minutenlang die Berge hoch schnaufen, und bergab auch wieder 40 Tonnen bremsen, und das ggf. stundenlang bis der Fahrer Pause machen muss. Bei Tesla bringen Plaid und Semi um die 1000 PS oder 700 kW, die Zugmaschine aber aus einem 5x so großen Akku mit 500 kWh, C-Rate weit unter 2, die Aussage ist um Faktor 10 falsch!
Kasch meint
So, so, dann lassen wir uns bis in 5 Jahren mal überraschen von dem Wunderpäckchen im Premium-LkW, der irgendwo in Deutschland per CCS maximal 500kW, oder gar über Nacht nur 22kW an der AC-Wallbox, superteuren, französischen Atomstrom nukelt.😊 Bitte einsteigen, Jeder darf teilnehmen an der rasanten, wirtschaftlichen EU-Thalfahrt !👏
Kasch meint
Unregulierte, korruptionsarme, möglichst freie Marktwirtschaft ? Wir wollen doch nicht enden wie Tesla ! Zeitenwende – wir zeigens mal den bösen autokratischen Ländern, wie man sich mit Bürokratie und Planwirtschaft wirklich effizient zu Grunde richtet !🤕
Für noch erforderliche Gremien, Verordnungen, Genehmigungen, Zertifizierungen, Fördergelder und wenn möglich Sanktionen dürften die 5 Jahre schon hinkommen, bis man sich über das Thema wieder unterhalten kann, (oder auch nicht mehr muss).
Thomas meint
Kasch, ich verstehe den Pessimismus nicht. Die europäischen Hersteller sind im eLKW-Bereich allesamt Vorreiter.
Und Frankreich steigt absolut betrachtet schneller aus der Atomenergie aus als Deutschland. Letztes Jahr -80 TWh.
M. meint
Zweifelhaft, dass die Franzosen mittelfristig so viel Atomstrom herstellen können, um ihn in großen Mengen zu exportieren.
Daher wird sich nicht viel daran ändern, dass Frankreich bilanziell in der Hauptsache importiert.