Der Renault-Verwaltungsrat hat die Ernennung von Luca de Meo zum künftigen Chairman und CEO von Ampere genehmigt. Der CEO der Renault Group wird damit zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben auch das Führungsteam der Tochtergesellschaft für Elektrofahrzeuge und Software leiten. Nach der für das zweite Halbjahr 2023 geplanten Ausgliederung von Ampere will de Meo mit seinem Team die operative Arbeit aufnehmen, um die Ampere-Strategie und den geplanten Börsengang umzusetzen.
„Dank der Arbeit der vergangenen zwei Jahre steht Ampere kurz vor dem Start und kann sich vom ersten Tag an auf einzigartige Ressourcen stützen: eine der am stärksten integrierten EV-Wertschöpfungsketten der Branche, ein bahnbrechender Ansatz für Software Defined Vehicles und hochmoderne Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten“, so de Meo. „Die Kombination aus einem agilen Pure Player und den Stärken eines etablierten Automobilherstellers macht Ampere einzigartig. Jetzt gehen wir in den Ausführungsmodus über.“
„Je mehr wir uns darauf konzentrieren, desto offensichtlicher werden die Möglichkeiten für Ampere, den Wandel zu Elektrofahrzeugen und Software anzuführen. Eine Kostenreduzierung von 40 Prozent bei der nächsten Fahrzeuggeneration anzustreben, Technik und Innovation in den Mittelpunkt der Ampere-Organisation zu stellen und ansprechende Produkte zum besten Preis zu liefern: All dies steht im Einklang mit unserer Tradition, Technologie zu demokratisieren und Werte für unsere Stakeholder zu schaffen“, so der Manager weiter.
Ampere strebt bis 2030 eine durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate (CAGR) von 30 Prozent an. „Da 80 Prozent der Investitionen bereits getätigt sind, sollen der Betriebsgewinn und der freie Cashflow bereits 2025 den Break-even erreichen. Für 2030 ist eine zweistellige Marge angepeilt“, heißt es.
De Meo hatte 2022 verkündet, Renault in eine Elektro- und eine Verbrenner-Einheit aufzuteilen, um den französischen Autohersteller fit für die kommenden Jahre zu machen. Man schaffte neue Einheiten, um besser für die Zukunft des Automobils gewappnet zu sein, erklärte der Italiener. Mit der Aufspaltung entstehen unter anderem die Elektro-Einheit „Ampere“ und die Motorensparte „Horse“. Die Neuaufstellung ist laut dem Konzernchef unter anderem nötig, um es mit Neueinsteigern in den Automarkt aufnehmen können.
Mit rund 10.000 hochqualifizierten Mitarbeitern, davon ein Drittel Ingenieure, sei Ampere bereit, mit den besten Elektroauto- und Softwareanbietern zu konkurrieren, sagt Renault. Ziele seien:
- 40 Prozent weniger Kosten pro Fahrzeug in der nächsten Fahrzeuggeneration bis 2027+.
- Erforschung aktueller und künftiger Batterietechnologien, von Natriumionen- bis hin zu Festkörperbatterien.
- 90 Prozent Wirkungsgrad des E-Antriebsstrangs zwischen Batterie und Rad.
- 30 Prozent weniger Teile.
- Höhere Fertigungsproduktivität und weniger als zehn Stunden Produktionszeit pro Fahrzeug.
- Entwicklung einer „innovativen, kosteneffizienten und offenen Software-Defined-Vehicle-Architektur“.
- „Sorgenfreies Kundenerlebnis: ein reibungsloses Ladeerlebnis mit einem dichten europäischen Netz, ein höherer Wiederverkaufswert des Fahrzeugs dank des vollständigen Lebenszyklusmanagements und der Aufrüstbarkeit des Software Defined Vehicles“.