Das Audi-Werk Ingolstadt werde ab 1. Januar 2024 bilanziell CO2-neutral produzieren, teilte das Unternehmen mit. Das Stammwerk baut ab dem kommenden Jahr die neue elektrische SUV-Baureihe Q6 e-tron. Es wird nach Brüssel (Belgien, 2018) und Győr (Ungarn, 2020) das dritte Werk der Premiummarke sein, das bilanziell CO2-neutral arbeitet.
Hinzu kommt die Fertigung der Audi Modelle R8 und e-tron GT quattro in den Böllinger Höfen, die Unternehmensangaben nach seit 2020 ebenfalls bilanziell CO2-neutral ist. Audi will bis 2025 an allen Standorten weltweit bilanzielle CO2-Neutralität erreichen. Bis dahin sollen auch in Neckarsulm und San José Chiapa (Mexiko) die letzten nötigen Schritte dafür erfolgen.
„Die Umwelt bestmöglich zu schützen, ist bei Audi fest in der Unternehmensstrategie verankert. Mit der Umstellung des Standorts Ingolstadt auf erneuerbare Energien kommen wir unserem Ziel deutlich näher, weltweit bilanziell CO2-neutral zu produzieren“, so Produktionsvorstand Gerd Walker. Audi setze dabei auf ein vierstufiges Konzept.
Im ersten Schritt steigere Audi die Energieeffizienz der Standorte und vermeide so bereits große Mengen an CO2-Emissionen. Zusätzlich produziere man regenerativen Strom selbst. Diese Eigenerzeugung bilde die zweite Stufe des Konzepts. Den Energieeinkauf als drittes Standbein des Konzepts richte man ebenfalls auf bilanzielle CO2-Neutralität aus. Im vierten und letzten Schritt gleiche man Emissionen, die sich bislang nicht vermeiden lassen, über den Kauf von Kompensationszertifikaten „nach höchsten Qualitätsstandards“ aus.
„Die Audi Produktion nutzt den Umstieg auf E-Mobilität für eine umfangreiche Transformation des weltweiten Produktionsnetzwerkes und hat mit der 360factory eine klare Vision für die Fertigung der Zukunft“, heißt es weiter. Das Unternehmen verfolge dabei einen ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz und modernisiere, digitalisiere und transformiere seine bestehenden Werke für die Zukunft. So erreiche man eine höhere Flexibilität und Effizienz in der Fertigung, ohne für Neubauten weitere Flächen zu versiegeln.
Frank meint
Substanzloses Greenwashing.
1. wieviel CO2 pro produziertem Auto wurde eingespart?
2. Wieviel regenerativer Strom wird auf den Audiwerken (oder in direkter Nähe) pro Jahr produziert und wieviel Prozent der Gesamtenergiemenge entspricht das.
3. Norddeutschen Windstrom zu kaufen würde dem Klima nicht helfen, da zu wenige Leitungskapazitäten nach Süden führen (selbst mit südlink) das muß dann mit Kohle ausgeglichen werden, wenn der gekaufte Grünstrom nicht durchpasst.
4. Wenn der kompensatorisch aufgeforstete Wald abfackelt ist das Klima selbst Schuld wenn die Kompensation der letzten Jahre ganz plötzlich futsch ist
Mäx meint
Statt rumzumeckern könnte man sich ja informieren.
Audi ist ja ein Aktienunternehmen und wenn die verlautbaren Sie würden Net-Zero haben, kannst du davon ausgehen, dass das in irgendeinem Report festgehalten wird.
Bei Audi z.B. im Jahresreport.
Dem entnehmen kann man:
2022: 2,74 MWh pro Fahrzeug (Energieverbrauch durch hergestellte Fahrzeuge)
> 12 Prozent weniger als 2021
Energieverbrauch waren 2.510.672 MWh, davon waren 1.732.655 aus erneuerbaren Quellen (69%), das sind 5% mehr als 2021.
Frischwasserverbrauch sind 3,12m³/Fahrzeug, was 14% weniger sind als 2021.
Wie gesagt, kannst dir gerne mehr durchlesen im 2022 Jahresreport von Audi.
Djebasch meint
Das ändert aber nichts dran das Audi noch 88% Verbrenner baut…
Frank meint
Danke für die Zahlen.(die zwar nicht alle meine Fragen beantworten – aber immerhin).
Einige dieser Zahlen und ein paar mehr hätte ich in dem Text von ecomento erwartet. Da braucht Tesla aber sicher viel mehr pro Auto (da die den Akku ja selbst fertigen und nicht von einem Zulieferer beziehen).
Irgendwo hatte ich vor 25 Jahren mal gehört, dass insgesamt ca. 40MWh (also 40.000kWh) graue Energie in einem PKW stecken.
Je mehr man von Zulieferern machen lässt, desto geringer der „eigene“ Anteil.
alupo meint
Wenn das nicht über Kompensationszertifikate funktioniert dann ist es schön.
Aber es funktioniert offensichtlich leider nur so. Nette Werbung, vermutlich sogar kostenlos?
Audi baut noch sehr, sehr viele Auspuffautos. Da ist nichts grün dabei, alles ist ziemlich schwarz. Man muss sich nur einen Auspuff anschauen.
Tesla-Fan meint
Norwegens Stromerzeuger verkaufen Audi gerne Zertifikate!
In Norwegen wird bei der Stromerzeugung (nach wie vor) nichts emittiert.
In Ingolstadt qualmt es (wie eh und je).
Es fliesst Geld für Zertifikate von Ingolstadt nach Norwegen.
An der globalen Gesamtbilanz ändert sich genau nichts.
Audi ist auf einmal „sauber“. Das Marketing trommelt ganz laut.
Verrückte Welt, oder?
René H. meint
Eine Angabe, wie viel CO2 im letzten Jahr durch die Werke emittiert wurde und wie sich das über die Jahre entwickelt hat, wäre viel wertvoller als dieses Greenwashing mit „bilanziell CO2-neutral“ unter Nutzung von „Kompensations“-Zertifikaten.
Gasbremse meint
👍 !!!