Rein elektrisch von München nach Leipzig? Ab 2014 ist das jederzeit möglich: Entlang der Autobahn A9 von München über Nürnberg bis nach Leipzig werden im Abstand von jeweils etwa 90 Kilometern Schnellladesäulen installiert. Der Ausbau ist eines der ersten Projekte des Schaufensters „Elektromobilität verbindet“ der Bundesländer Bayern und Sachsen. Die Initiative wird von über 150 Unternehmen getragen, unter anderem von Siemens, E.ON, Audi und BMW. Vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird das Projekt, das in drei bis fünf deutschen Modellregionen eingerichtet werden soll, mit 180 Millionen Euro gefördert.
Im Laufe dieses Jahres werden zwischen München und Leipzig die Ladesäulen aufgebaut und getestet. Dabei werden zunächst Vorserienfahrzeuge von BMW, vermutlich der bald erhältliche BMW i3, die Strecke und die Ladesäulen für erste Praxistests nutzen. Ab Januar 2014 sollen die Schnelllader auch privaten Elektroautos zur Verfügung stehen. Danach erfolgt die Anbindung der Infrastruktur an das Ladesäulenmanagement und das Backend-System von E.ON. Im Vollbetrieb ab Mitte 2014 soll das System auch an den Marktplatz für Elektromobilitätsservices der Firma hubject angebunden sein.
Falls die Strecke bis nach Berlin verlängert werden sollte, kann auf der A9 eine vollständig elektrische Fahrt von München bis in die Hauptstadt durchgeführt werden. Auch mit dem Nachbarn Österreich ist für das Schaufenster Elektromobilität eine Kooperation geplant. Dort soll die Strecke von München über Salzburg bis nach Wien elektrifiziert werden. Durch die Kooperation zwischen den beiden Ländern Deutschland und Österreich erfolgt ein wichtiger Schritt, die europäischen Standards bezüglich der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität zu vereinheitlichen.