Mehr als nur heisse Luft: Der Druckluft-Hybridantrieb von Peugeot und Citroën soll ab 2016 frischen Wind in die Motorenpalette des PSA-Konzerns bringen. Gemeinsam mit Bosch forschen die Franzosen an der innovativen Technik, die Hybridantriebe um einiges erschwinglicher machen soll – da die aufwändige und vor allem teure Batterietechnologie entfällt.
Denn der Hybrid Air genannte alternative Antrieb zieht seine Energie aus einem Drucklufttank im Mitteltunnel, der zur Unterstützung des Verbrenners einen Zusatzmotor hydraulisch antreibt. Das ist nicht nur günstiger als batteriebetriebener Hybrid, auch das Spritsparpotenzial soll höher liegen als bei Teilzeitstromern.
„Der Hybrid wird damit auch für Kleinwagen attraktiv und bezahlbar“, bestätigte Projektleiter Karim Mokaddem auf einer Veranstaltung und sprach von einem Kostenvorteil von knapp 50 Prozent. Vor allem beim Stop-and-go des Stadtverkehrs kann der Hybrid Air seine Stärken voll ausspielen und den Verbrauch um bis zu 45 Prozent senken. Kleinwagen wie der Citroën C3 oder der Peugeot 208 sollen mit der Drucklufttechnologie mit weniger als drei Liter Benzin auf 100 Kilometer auskommen, so Mokaddem.
Und das, obwohl die Energie aus dem Druckspeicher nur für wenige hundert Meter reicht. Der Clou am Hybrid Air ist, dass er schon nach zehn Sekunden wieder voll geladen ist – eine Batterie braucht dafür wesentlich länger. Die beim Bremsen rekuperierte Energie komprimiert die Luft im Drucktank. Sobald dieser Druck freigesetzt wird, treibt er über Hydrauliköl den Hilfsmotor und so das ganze Fahrzeug an.
Wie diese innovative Technik genau funktioniert, ist in einem vor wenigen Monaten veröffentlichten Video zu sehen.