Alle zukünftigen Porsche-Baureihen sollen Unternehmensangaben nach auch über eine Plug-in-Hybrid-Variante verfügen. Ein Sprecher des Zuffenhausener Sportwagenherstellers gab dies kürzlich bei einem Technik-Seminar zum neuen Panamera S E-Hybrid bekannt.
Porsche hat demnach ein neues Hybrid-Modul entwickelt, das Elektromotor und Kupplung vereint und in alle neu entwickelten Modelle passen soll – einschließlich dem traditionsreichen 911er. Ob dieses Modul bereits im diesjährigen Porsche S E-Hybrid verbaut wird, ging nicht aus den Äußerungen des Porsche-Sprechers hervor.
Flottenverbrauch soll drastisch gesenkt werden
Porsche plant, den Kraftstoffverbrauch seiner Modellpalette im Alltagsbetrieb durch den Einsatz der Hybrid-Technologie in mehreren Phasen drastisch zu senken. Die Porsche-Entwickler konzentrieren sich dabei auf die Reduzierung der „Drehzahlen pro Kilometer“. Der neue Plug-in-Panamera kann hierbei beispielhaft für die erste Phase dieses Optimierungs-Vorhabens gesehen werden: Die pro gefahrenem Kilometer anfallenden Drehzahlen des Benzinmotors werden hier durch den Einsatz einer Start-Stopp-Automatik, der Möglichkeit zum Segelbetrieb sowie dem Fahren im Plug-in-Modus reduziert.
In einer 2016/2017 beginnenden Phase sollen Porsche-PKW dann intelligenter mit ihrer Umgebung agieren und z.B. Informationen von äußerst detailreichen Straßenkarten in die Optimierung des Fahrbetriebs einfließen lassen. Zu diesen Daten sollen u.a. akkurat berechnete Steigungen sowie Gefälle und sogar der Radius unmittelbar bevorstehender Kurven gehören. Darauf basierend sollen die Fahrzeuge von Porsche dann automatisch den richtigen Fahrmodus (Elektro-, Hybrid-, Rekuperations– & Sport-Modus) für die jeweilige Straßensituation auswählen können.
Nächste Plug-in-Hybrid-Generation bereits in Arbeit
Obwohl der neue Panamera S E-Hybrid erst im Sommer dieses Jahres auf den Markt kommt, haben die Porsche-Entwickler schon jetzt die Pläne für die nächste Generation des Plug-in-Hybrid-Antriebs skizziert. Dieser wird voraussichtlich im übernächsten Panamera Ende 2016 sein Debüt feiern und in eine neue Heck-/Allrad-Antriebs-Plattform mit Namen MSB integriert werden. Diese Plattform wird auch bei neuen Bentley-Modellen zum Einsatz kommen – 2017 kann demnach mit dem ersten Bentley-Hybrid gerechnet werden, höchstwahrscheinlich in Form des komplett neu entwickelten Nachfolgers des Flying Spur.
Die in knapp drei Jahren zu erwartende neue Generation des Porsche Plug-in-Hybrid-Antriebs soll sowohl wasser- als auch luftgekühlt werden und über deutlich mehr Leistung als die 95 PS des 2013er Panamera S E-Hybrid sowie ein optimiertes Batterie-Packet verfügen.
Induktions-Ladesystem geplant
Weiterhin arbeitet Porsche an einem Induktions-Ladesystem, das in der heimischen Garage installiert werden kann. Mittels Induktion können Batterien ohne direkte Verbindung zu einem Ladegerät aufgeladen werden, z.B. durch Abstellen des Fahrzeugs oberhalb eines induktionsfähigen Untergrunds.
Bei aller Konzentration auf die Optimierung des Kraftstoffverbrauchs der Porsche-Flotte lässt man in Zuffenhausen aber keineswegs die Leistungsausbeute der neuen Technologie aus dem Auge: So ermöglicht der kombinierte Einsatz eines 3-Liter-V6-Benzinmotor mit einem Elektromotor schon jetzt der diesen Sommer auf den Markt kommenden Version des Panamera S E-Hybrid bei Vollast eine Beschleunigung in 5,5 Sekunden von 0 – 100 km/h.