Daimler-Chef Dieter Zetsche hat allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken: „Mit rund 40 Prozent Marktanteil sind wir Marktführer bei Batteriefahrzeugen in Deutschland“ sagt er im Interview mit dem Handelsblatt. Diese Vormachtstellung beruhe vor allem auf den hohen Verkaufszahlen des smart fortwo electric drive. Wem der smart zu klein ist, kann ab dem kommenden Jahr trotzdem elektrisch Daimler fahren: Dann hat der Hersteller eine elektrische B-Klasse im Angebot, in der auch Technik des US-Kooperationspartners Tesla Motors eingesetzt wird.
Den Vorstoß des Münchener Herstellers BMW, mit der eigens geschaffenen i-Serie spezielle Elektrofahrzeuge zu entwickeln, hält Zetsche für mutig, aber auch viel zu teuer: „Wir sehen nicht, dass Aufwand und Nutzen in Einklang zu bringen sind.“
Zetsche fühlt sich auch in der Pflicht, die Berufung von Staatsminister Eckhart von Klaeden zum Daimler-Cheflobbyisten zu verteidigen: „Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass unser Mann vor Ort in Berlin und Brüssel über ein gutes Netzwerk verfügen muss.“ Die Debatte um den umstrittenen Wechsel findet Zetsche unverständlich.
In dem Interview wies Zetsche auch die Kritik an Parteispenden zurück. „Wir sehen dies als staatsbürgerliche Pflicht und unseren Beitrag zur Entwicklung unserer parlamentarischen Demokratie an“, sagte der Daimler-Chef. Diese regelmäßigen Spenden an politische Parteien würden stets pflichtgemäß öffentlich gemacht, so Zetsche: „Im Jahr 2013 erhielten CDU und SPD je 100.000 Euro von uns, FDP, Grüne und CSU je 40.000 Euro.“