Gäbe es einen Titel für das elektromobilste Land der Welt, Norwegen wäre weit vorne mit dabei. Knapp 17.000 Elektroautos sind in dem Land zugelassen. Das ist zwar nur etwa ein Prozent aller Fahrzeuge, doch verglichen mit Deutschland, wo der Anteil gerade einmal 0,02 Prozent beträgt, liegen Welten dazwischen. „Mit anderen Worten: In Norwegen sind Elektroautos fünfzig mal so häufig wie in Deutschland“, schreibt die FAZ und versucht, den Erfolg von Elektroautos in Norwegen zu ergründen – mit spannenden Einblicken in den dortigen Elektroautomarkt.
Demnach ist kürzlich wegen den Vorbestellungen für den VW e-up! die Internetseite des größten Importeurs im Land zusammengebrochen. „Es ist wie im Märchen“, schwärmt deshalb Snorre Sletvold, der Generalsekretär des norwegischen Elektroautoverbands, wie die FAZ berichtet.
Der Erfolg von Elektroautos liegt auch an den großzügigen Subventionen und Steuererleichterungen, wodurch der Gesamtpreis um etwa ein Drittel sinkt. Den e-up! beispielsweise gibt es ab etwa 23.300 Euro. Und eigentlich sind die Norweger bei Benzinern das Gegenteil gewohnt, für die sie hohe Aufschläge zahlen müssen, so die Zeitung: „Der Golf VII, den es in Deutschland ab knapp 17.000 Euro gibt, kostet für sie mindestens 29.000 Euro.“
Der Preisvorteil für Elektroautos kommt unter anderem durch den Wegfall der Mehrwertsteuer von 25 Prozent zustande. Und auch die Sondersteuer für Autokäufer, deren Höhe sich nach Motorisierung und Abgaswerten richtet, müssen Käufer von Stromern nicht bezahlen.
Den inoffiziellen Titel als Welthauptstadt der Elektromobilität trägt Norwegens Hauptstadt: „Nirgendwo sonst werden die Fahrer von Elektroautos vermutlich so verwöhnt wie in Oslo“, schreibt die FAZ und führt aus:
„Sie dürfen nicht nur die Busspuren mitbenutzen, was im Berufsverkehr ein Segen ist. Für sie sind über das Stadtgebiet verteilt Parkplätze mit Ladepunkten reserviert, an denen sie gratis ihre Batterien füllen können – den kleinen grünen Schlüssel dafür bekommt jeder Käufer umsonst. Weil Strom nur rund 5 Cent je Kilowattstunde kostet, heißt es aus dem Rathaus, wären individuelle Abrechnungen teurer als dieses Geschenk.“