Dank gefälliger Optik, Leistung auf Sportwagen-Niveau und High-Tech-Innenausstattung hat die Elektroauto-Limousine Tesla Model S gewöhnlich keine Probleme damit, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dennoch lässt der XchangE – ein auf dem Model S basierendes Konzeptfahrzeug des Schweizer Autobauers Rinspeed – die reguläre Version von Tesla beinahe gewöhnlich aussehen.
Rinspeed ist bekannt für seine teils aberwitzigen Visionen von zukünftiger Automobilität, und jedes Jahr stellen die Schweizer auf dem Auto-Salon in Genf eine neue Kreation vor – dieses Jahr hat man sich also für den Umbau eines Tesla Model S entschieden.
Im Mittelpunkt steht dabei jedoch nicht der Antrieb des ohnehin schon sehr innovativen Elektroautos, sondern autonomes Fahren. Denn während der XchangE von Außen wie ein reguläres Model S mit etwas fragwürdigem Karosseriedesign aussieht, feiert im Inneren eine so bisher nicht dagewesene Innenraumnutzung Premiere: Eher Lounge als Cockpit lassen sich mehr als 20 Sitzanordnungen realisieren.
Die Designer von Rinspeed glauben fest daran, dass die Zukunft autonom fahrenden Automobilen gehört, die aufgrund modernster Technik keinerlei menschlicher Kontrolle mehr bedürfen. Die dadurch entstehende Bewegungsfreiheit für den Fahrer soll eine deutlich flexiblere Innenraumnutzung ermöglichen. So wird das Lenkrad nach Aktivierung des Autopilots in die Fahrzeugmitte verschoben und die Sitze können wie im Flugzeug in einer komfortablen Lounge-Stellung ausgerichtet werden.
Da das Auto selbstständig lenkt, beschleunigt und bremst kann der Fahrer sich anderen Dingen widmen, unter anderem stehen ihm im XchangE vier Displays zur Verfügung, mit denen sich von der Navigation bis zum Entertainment-System so gut wie alles ansteuern lässt. Zudem erlaubt ein im hinteren Teil der Fahrzeugkabine montierter 32-Zoll-Monitor den Passagieren bei voller Fahrt Filme in Kinoqualität zu genießen. Kontrolliert wird all dies über Gestensteuerung.
Die für den reibungslosen Betrieb des XchangE erforderlichen Daten werden innerhalb des Fahrzeugs mit Hilfe eines Hochgeschwindigkeits-LTE-Netzwerks sowie eines eigens entwickelten Kommunikations-Systems ausgetauscht. Für die Technik im Inneren des innovativen Elektroauto-Umbaus ist hauptsächlich Infotainment-Profi Harman verantwortlich. Sogar gegen Hacker soll der XchangE geschützt sein – durchaus beruhigend bei einem selbstfahrenden Automobil ohne jegliche manuelle Kontrolle.
Gut möglich, dass autonomen Fahrzeugen mit Wohnzimmer- oder Bürocharakter die Zukunft gehört, der Rinspeed XchangE wird jedoch nicht in Serienproduktion gehen. Nichtsdestotrotz wird er sicherlich bei vielen Besuchern des 84. Auto-Salon in Genf für Aufsehen sorgen.