Dass BMW und Toyota einen gemeinsamen Supersportwagen mit Plug-in-Hybridantrieb planen, ist beschlossene Sache – das war’s bisher aber auch schon mit den verfügbaren Informationen zu dem ehrgeizigen Projekt.
Autocar will nun aus guter Quelle erfahren haben, dass der Zweisitzer stark von Toyotas Erfahrungen beim Langstreckenrennen in Le Mans beeinflusst sein wird. Weiterhin soll das heckgetriebene Coupé von einem Benzin-Direkteinspritzer und gleich mehreren Elektromotoren angetrieben werden. Um die Leistung zu optimieren und Gewicht zu sparen, sollen bei dem Hybrid-Supersportler zudem Superkondensatoren anstatt Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden.
Möglicherweise wurde der Hybridantrieb bereits im letzten Jahr inoffiziell vorgestellt: Das knapp 400 PS starke Toyota Yaris R Concept feierte auf der IAA Frankfurt 2013 Premiere und verfügte nicht nur über eine äußerst kompakte Antriebstechnologie, sondern auch über Superkondensatoren als Stromspeicher.
Die Entscheidung für den Einsatz fortschrittlicher Superkondensatoren-Technik zeigt, dass das Fahrzeug trotz sparsamen Plug-in-Hybridantrieb vorrangig auf eindrucksvolle Fahrleistungen ausgelegt sein wird. Denn im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Batterien können Superkondensatoren extrem schnell geladen werden – z.B. beim Regenerativen Abbremsen aus hohen Geschwindigkeiten heraus – und die gewonnene Energie ebenso schnell wieder zurück an den Elektromotor geben.
Die im Yaris R Concept verbauten Superkondensatoren konnten im „Race“-Modus für bis zu fünf Sekunden einen zusätzlichen Schub von knapp 120 PS bereitstellen, im „Road“-Modus immerhin noch knapp 40 PS für zehn Sekunden. Der Abruf dieser zusätzlichen Leistung wird voraussichtlich mittels eines Knopfs im Cockpit erfolgen und damit an Straßenrenner wie den McLaren P1 oder auch die Formel 1 erinnern.
Da Superkondensatoren über eine relativ niedrige Energiedichte verfügen, wird BMWs und Toyotas neuer Plug-in-Hybridsportwagen wohl allerdings nur über eine überschaubare rein elektrische Reichweite verfügen – schätzungsweise 2 bis 4 Kilometer. Das Design wird aller Voraussicht nach auf dem 2013 auf der Detroit Auto Show vorgestellten Toyota FT-1 Concept basieren.
Autocar hat sich bereits an einer Computerzeichnung versucht und einen sehr aggressiven Entwurf mit großem Heckspoiler sowie der bekannten BMW-Niere an der Front veröffentlicht. Die lange Motorhaube dürfte dabei eher der Ästhetik als der Technik dienen, denn der vermutlich zum Einsatz kommende BMW-Verbrennungsmotor dürfte über nicht mehr als 2 Liter Hubraum verfügen.
Es wird erwartet, dass BMWs neu gewonnene Expertise im Carbonfaserbau – beim Elektroauto BMW i3 und auch beim Plug-in-Hybriden i8 werden teils großflächig Carbonfaserteile verwendet – eine wichtige Rolle bei der Fertigung des kommenden teilelektrischen Supersportwagen spielen wird. Zwar werden beide Fahrzeuge dann auch technisch identisch sein, der Vertrieb wird aber separat erfolgen: Während der Toyota wohl der Nachfolger des legendären Supra werden wird, könnte der BMW als Hochleistungsversion des neuen Z4 vermarktet werden.
Georg Schneider meint
Das Ergebnis des Projekts kann sich jetzt schon sehen lassen! Ich bin dann mal auf das Z4 Modell gespannt ;-)