Die vermutete Preisüberraschung der vergangenen Woche zu Toyotas Brennstoffzellenauto FCV hat sich mehr als bewahrheitet: Statt der mutmaßlichen acht Millionen Yen kostet das Auto in Japan nur sieben Millionen Yen und damit umgerechnet knapp 50.000 Euro. Toyota gab zudem bekannt, dass der FCV ab April 2015 in Japan und ab Sommer 2015 in den USA und Europa verkauft werden soll.
In Deutschland gehe Toyota mit einer limitierten Serienproduktion von einigen hundert Fahrzeugen an den Start, erläuterte ein Sprecher von Toyota Deutschland, machte aber leider keine Angaben zum Verkaufspreis hierzulande. Spiegel Online vermutet nach Aufschlag durch Mehrwertsteuer und Transportkosten einen Preis von etwa 65.000 Euro – etwa so viel wie eine gut ausgestattete Business-Limousine von Audi, BMW und Mercedes oder die Basisversion des Premiumstromers Tesla Model S.
Die Japaner hoffen auf einen durchdringenden Markterfolg und eine Produktion in Großserie – mittelfristig soll dadurch auch der Preis auf weniger als die Hälfte sinken. Mit den angepeilten 3 Millionen Yen um das Jahr 2020 – nur noch knapp 21.600 Euro – könnte der FCV durchaus zu einem ähnlichen Verkaufserfolg werden wie Toyotas erstes Hybridauto Prius, das seit der Markteinführung 1997 mehr als sechs Millionen mal abgesetzt wurde.
Finale Daten sowie Bilder des Innenraums zum Brennstoffauto FCV hat Toyota leider immer noch nicht veröffentlicht – auch der Name FCV dürfte sich noch ändern. Interessenten können eine Leistung von etwa 100 kW / 136 PS, etwa 500 bis 600 Kilometer Reichweite und tanken in weniger als drei Minuten erwarten. Allein die Suche nach einer Wasserstofftankstelle dürfte etwas dauern, bisher gibt es in Deutschland nur knapp 20 davon. Doch ein flächendeckendes Netz ist bereits in Planung.
Hinten raus nur Wasserdampf
Der große Vorteil der Brennstoffzellen-Technologie ist, dass während der Fahrt lediglich Wasserdampf ausgestoßen wird. Kritiker bemängeln jedoch, dass Wasserstoff heute noch nicht umweltfreundlich und energieeffizient hergestellt werden kann. Doch auch daran arbeiten Konzerne mit Hochdruck.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten forscht Toyota an der Brennstoffzellentechnik. Das Antriebssystem besteht aus Hochdruck-Wasserstofftanks und Brennstoffzellen-Stacks, die in einer chemischen Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Elektrizität produzieren, die in eine Batterie gespeist wird. Vom Prinzip her funktioniert das Wasserstoffauto also ähnlich wie der Opel Ampera, bei dem der zusätzliche Benziner an Bord hauptsächlich zum Laden der Batterie gedacht ist.
Was halten Sie von Optik, Preis und Technik des Toyota FCV?
Woody meint
Servus!
Der neue Toyota FCV soll den Namen Mirai bekommen, was „ZUKUNFT“ bedeutet!
https://www.google.de/search?q=toyota+fcv+mirai&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=6o_nU5PPNqbB7Aa3_IHYDQ&ved=0CCIQsAQ&biw=1366&bih=607
Tesla Fan meint
Der Wirkungsgrad des Wasserstoff-Range-Extenders (und nichts anderes ist das im Toyota) von der Wasserstoff-Erzeugung durch Elektrolyse über Komprimierung, Speicherung bis zur Rückumwandlung in Strom in der Brennstoffzelle zum Betrieb des e-Motors ist im Vergleich zum reinen Batterie-Auto (Strom direkt in den Akku) UNTERIRDISCH!
Link von 2006 – kann also niemand sagen, er hätte es nicht besser gewußt :
https://www.tatup-journal.de/tatup061_boss06a.php
oder hier :
http://www.interpatent.de/vergleich_voll-elektroauto_brennstoffzellen-antrieb.html
Ist schade um die Steuergelder, die „verforscht“ werden.
Woody meint
Guten Tag!
Ihre Aussage: „Vom Prinzip her funktioniert das Wasserstoffauto also ähnlich wie der Opel Ampera, bei dem der zusätzliche Benziner an Bord hauptsächlich zum Laden der Batterie gedacht ist.“ ist etwas daneben… ;-(
Beim Opel Ampera dient der Benziner hauptsächlich zum fahren, wenn die Akkus leer sind und auch ab einer bestimmten Geschwindigkeit im EV-Modus.
Zum Design:
Man gewöhnt sich an ungewöhnliches, siehe Smart…
ecomento.de meint
Hallo!
Möglicherweise etwas missverständlich formuliert, die Technologien arbeiten im Detail natürlich ganz unterschiedlich. Hier aber ein Zitat von der Opel-Homepage:
„Sollte die Fahrt mal weiter gehen, muss man sich keine Sorgen machen: Wenn das hochentwickelte Batterie-Managementsystem einen niedrigen Ladestand erkennt, springt automatisch der im günstigsten Drehzahlbereich arbeitende Benzinmotor an und treibt den Stromgenerator an. Der Generator versorgt den Elektromotor weiter mit Strom und hält gleichzeitig den Ladezustand der Batterie auf ausreichendem Niveau.“
Der Benzinmotor lädt demnach über den Stromgenerator die Batterie, sobald diese leer ist und ermöglicht parallel das Weiterfahren…?
Wir freuen uns aber gerade beim Ampera immer über neuen Input, da dessen Technik ja oftmals für etwas Verwirrung sorgt.
VG
TL | ecomento.de
Woody meint
Zitat:
„Der Benzinmotor lädt demnach über den Stromgenerator die Batterie, sobald diese leer ist und ermöglicht parallel das Weiterfahren…“
Das glauben Sie wirklich?
Die Gesetze der Physik hat noch keiner abgeschafft!
Wie kann ein kleines Motörchen aus dem Corsa so ein großes Auto bewegen und gleichzeitig die Akkus laden?
Das soll mir einer erklären, ich kann es nicht glauben!
ecomento.de meint
Der Ampera verfügt über einen recht komplexen Antrieb, dieses Video erklärt, wie dieser funktioniert: http://youtu.be/Ue8icrMvEhw
Gefahren sind wir den Ampera bisher aber nicht, wie genau das in der Praxis aussieht, können wir daher leider nicht beurteilen..
VG
TL | ecomento.de
Paul meint
@Woody: „Die Gesetze der Physik hat noch keiner abgeschafft!“ Genau. Ich erkläre es Ihnen gerne: Nach den Gesetzen der Physik ist die angegebene PS-Leistung immer die MAXIMALE Leistung, die der Motor freisetzen KANN. Das sparsamste Auto der Welt, der VW XL1 braucht laut Volkswagen „asketische 6,2 kW / 8,4 PS, um mit einer konstanten Geschwindigkeit von 100 km/h über die Ebene zu gleiten.“ So erklärt sich dann auch, warum der Ampera mit dem Corsa Motörchen ausreichend ausgestattet ist – wenn Sie ihn nicht zu sehr treten, gleiten sie mit vielleicht 20 – 30 PS dahin und der Rest der Verbrenner-Energie fliesst in die Batterie.
Woody meint
Danke an Paul für einfache Erklärung! :-))
Markus meint
Das stimmt so nicht. Der Benziner beim Ampera ist zuallererst Range Extender, d.h. er produziert Strom, um mit leerer Batterie weiterfahren zu können. Darüber hinaus hält er jeden gewünschten Batterieladestand („Halten-Modus“) oder lädt die Batterie sogar in begrenztem Maße auf, wenn sie leer ist und starke Steigungen zu erwarten sind („Gebirge-Modus“).
Die einzige Situation, in der der Verbrenner nicht nur Strom nachproduziert, sondern seine Kraft auch teilweise direkt an die Räder gibt, ist bei leerer Batterie (oder im Halten-Modus) und gleichmäßiger, schnellerer Fahrt. Das erhöht die Effiezienz des Gesamtsystems um 10-15 Prozent (der RE im BMW i3 kann das z.B. nicht). Sobald jedoch hohe Leistung abgefordert wird, wird diese Verzweigung gelöst und der elektrische Hauptmotor „boostet“.
Alle Details dazu finden sich im Ampera-Forum:
http://www.opel-ampera-forum.de/viewforum.php?f=33
Paul meint
Das heißt also, wenn ich vernünftig – also vorausschauend und entspannt, nebenbei: Ressourcenschonend ; ) , fahre – wird der Benziner nie direkt in den Antriebsstrang gekoppelt? Aber wenn ich ihn brauchen sollte, kann er das? Genial!
Elektroautor meint
Ähhmm, räusper, hüstel… also – ehrlich gesagt, ich finde das Auto echt sehr hässlich. Diese riesigen Ohrwascheln vorne, das verbastelte Heck und auch die Linienführung seitlich finde ich sehr klobig.
Davon abgesehen verstehe ich nicht, warum so viele die Brennstoffzelle so als Heilsbringer sehen. Was sind die häufigsten Gegenargumente und Vorurteile bei Elektroautos?
• zu wenig Reichweite!
• wo kann man aufladen?
• zu teuer!
• der Strom muss ja auch wo her kommen
Jetzt haben wir Elektroautos am Markt, die bei ca. 21.000,- € losgehen, es gibt zig Tausende E-Tankstellen in Deutschland und Österreich und zu 80% laden die meisten das E-Auto zu Hause auf. Auch die Reichweiten werden immer besser und die Akkupreise fallen.
Und mit H2-Autos will man den ganzen Prozess jetzt noch mal von GANZ VORNE anfangen. Das mit utopischen Preisen, 20 Tankstellen in Deutschland und einer Technologie, die wirklich absolut neu ist. Beim Elektroauto gibt es ja bereits über 100 Jahre Erfahrung.
Davon abgesehen, auch wenn das H2-Auto auch sicher sein wird, denn schließlich ist ja Benzin-Luft auch ein hoch explosives Gas, wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, mit einem der explosivsten Gase spazieren zu fahren und dieses selbst zu betanken.
Auch bin ich mir nicht sicher, ob man das schon ganz im Griff hat, da sich ja H2 selbst in extrem dichten Tanks mit der Zeit verflüchtigt (längere Stehzeiten).
Und last but not least – wieder Abhängigkeit von großen Herstellern, die dann mit Diesel-LkWs Wasserstoff zu den Tankstellen fahren und ihre Preise nach gut Glück festlegen. :-(
Warum sollte ich mir das antun, wenn ich jeden Tag auf meinem Parkplatz einen voll aufgeladenen Renault ZOE stehen habe?
Für mich – ganz klar, ist NUR das 100% reine Elektroauto das Auto der Zukunft.
emobile Grüße,
Volker
http://www.elektroautor.com
ecomento.de meint
Die Prototypen sahen besser aus – die Serienversion wirkt ein bisschen wie aus einem Science-Fiction-Film aus den 80er Jahren :-) Im Video erscheint der FCV zwar etwas ansehnlicher, er soll aber wohl ohnehin möglichst stark auffallen und auf die Technik aufmerksam machen…
So richtig erschließt sich mir das Festhalten am Wasserstoffantrieb auch nicht, Toyota ist aber nicht der einzige Hersteller, der weiter daran arbeitet…
VG
TL | ecomento.de
Ad van der Meer meint
Die Reichweite dieses Auto soll 430 Mi sein oder fast 700 km sein … aber dies nach der Japanischen JC08 Testzyklus. Nach dieser Testzyklus soll man 230 km mit einem Nissan Leaf fahren können wo doch 130 km realistischer ist. 400 km ist damit eine realistische Erwartung der Reichweite für den Toyota.
Nicht nur hier wird der Tesla Model S zum Vergleich heran gezogen, wo der Tesla doch eine Klasse grösser ist und zwei Klassen mehr Leistung hat. 136 PS ist für Normalgebrauch völlig ausreichend aber im Vergleich mit 306 PS des Tesla Model S erheblich weniger. Ein BMW 535i ist erheblich teuerer als ein BMW 316i, aber diesen Unterschied sehe ich nicht zwischen der Toyota und der Tesla.
ecomento.de meint
Der Toyota FCV mag später interessanter werden, wenn der Grundpreis in Richtung 25.000 Euro sinkt, dann werden wohl aber auch „reine“ Elektroautos weitaus günstiger zu haben sein.
Wir sind gespannt, wie der FCV bei den Autokäufern ankommt – möglicherweise besser in Asien als in Europa…
VG
TL | ecomento.de