Obwohl Elektroauto-Pionier Tesla im zweiten Quartal 2014 den Umsatz – und das übertraf die Erwartungen von Branchenexperten deutlich – um satte 90 Prozent auf 858 Millionen Dollar steigern konnte, verdoppelte sich der Verlust im Jahresvergleich auf 62 Millionen Dollar (knapp 46 Millionen Euro). Den Ausschlag für den Umsatzsprung gab vor allem der Markteintritt in China sowie die Expansion in Europa. Grund für das dicke Minus in der Bilanz sind hohe Entwicklungskosten für die nächsten Modelle wie das SUV Model X und das Einsteiger-Elektroauto Model 3 sowie der stetige Ausbau des Vertriebsnetzes und des Supercharger-Netzwerkes.
Und Tesla will noch mehr Geld in die Hand nehmen, um zu wachsen: Das Unternehmen plant zusammen mit dem Elektronikriesen Panasonic eine riesige Batteriefabrik für bis zu 5 Milliarden Dollar. „Im Juni haben wir mit der Erschließung eines Geländes außerhalb von Reno, Nevada, begonnen, das möglicherweise der Standort für die ‚Gigafactory‘ wird“, schrieb Firmenchef Elon Musk seinen Aktionären und bestätigte damit eine Vermutung von vor wenigen Tagen. Tesla will in diesem Jahr weitere 750 bis 950 Millionen Dollar investieren, die Spanne wurde um 100 Millionen Dollar ausgeweitet.
Tesla will neue und günstigere Elektroautos herausbringen und muss dafür vor allem die Batteriekosten senken – deshalb die eigene Akkufabrik. Der einzige aktuelle Fahrzeugtyp, das Model S, wurde im vergangenen Quartal knapp 7600 ausgeliefert, macht knapp 15.000 im Halbjahr. Das erklärte Ziel für 2014 bleibt aber weiterhin die Auslieferung von 35.000 Autos. Bis Ende 2015 soll der Absatz auf knapp 25.000 Fahrzeuge pro Quartal steigen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2013 produzierte Tesla nur etwa 20.000 Model S.