„Sie ist erfolgreich, mächtig und immer noch verdammt träge: Die deutsche Autoindustrie erinnert an die Energieversorger in ihren besten Jahren“, schreibt das manager magazin. Das „zaghafte Vorgehen bei Elektroautos“ sei ein Beweis dafür, dass es ihr an „Mut und Enthusiasmus“ fehle.
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn etwa sagte bereits vor zwei Jahren, ein Auto wie das Tesla Model S hätte er sich von seinen Leuten gewünscht. Audi hechle „dem eigenen Anspruch hinterher, ‚Vorsprung durch Technik‘ zu bieten“. Eine gewisse Ausnahme stelle BMW dar: „Den Münchenern ist es – mit hohem Marketingaufwand – gelungen, in Form des i3 und des i8 zwei Auto-Ikonen zu erschaffen, die den Weg in die Zukunft weisen.“ Insgesamt aber fahre die deutsche „Elektrooffensive mit angezogener Handbremse“, das sei „riskant“, und langfristig könne das „das überragende Image der deutschen Autobauer ankratzen“.
Es gäbe auch Abseits des Automobilbaus noch viel zu tun, so das manager magazin: „Wie kann es sein, dass die einschlägigen Ladesäulen-Finder an der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin bis heute keine einzige Schnellladesäule ausweisen? Wie kann es sein, dass Autofahrer bis heute längst nicht an jeder Säule ohne bürokratische Vorplanung ihren Wagen aufladen können?“
Tom meint
„Wie kann es sein, dass die einschlägigen Ladesäulen-Finder an der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin bis heute keine einzige Schnellladesäule ausweisen?“
Nicht nur dort. Ich vermisse Schnelladesäulen mit CCS, Chademo, gerne auch Typ 2 44kW AC an so ziemlich allen deutschen Autobahnen. Derweil versorgt Tesla im Alleingang innerhalb eines Jahres nicht nur Deutschland, sondern halb Europa flächendeckend mit Superchargern.
„Wie kann es sein, dass Autofahrer bis heute längst nicht an jeder Säule ohne bürokratische Vorplanung ihren Wagen aufladen können?”
Damit wurden die zwei Knackpunkte griffig formuliert! Wohin sind die geflossenen Subventions-Millionen nur versickert? Jedenfalls nicht dahin, wo es der Elektromoblität weiterhilft. Wenn irgendwann der große Durchbruch auch bei uns kommt, dann nicht wegen, sondern trotz der Politik.