Ungewöhnlich schlechte Geschäftszahlen hat US-Elektroautopionier Tesla zu vermelden. Statt eines erwarteten Gewinns verbuchte das Unternehmen im vierten Quartel 2014 einen hohen Verlust von 108 Millionen US-Dollar. Im gesamten Jahr 2014 muss Tesla nun einen Verlust von 294 Millionen Dollar hinnehmen, verglichen zu nur knapp 74 Millionen im Jahr zuvor. Zwar sei der Umsatz im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 55 Prozent auf 957 Millionen Dollar (847 Millionen Euro) gestiegen. Analysten hatten jedoch mit etwa 1,2 Milliarden Dollar gerechnet. Wegen der schlechten Nachricht fiel die Aktie nachbörslich um fast vier Prozent.
Grund für die tiefroten Zahlen seien neben den hohen Entwicklungskosten für neue Modelle (der SUV Model X und der Kompaktstromer Model 3) und den Expansionskosten für neue Stores, Werkstätten und die eigene Batteriefabrik „Gigafactory“ ein unerwartet schlechter Absatz: Vermutlich wegen schlechtem Wetter, Ferien sowie Verzögerungen bei der Produktion einer neuen Modellvariante seien 1000 gebaute Model S (noch) nicht verkauft worden.
Tesla-Chef Elon Musk zeigt sich – wie könnte es anders sein? – dennoch selbstbewusst: In zehn Jahren werde Tesla mit 700 Milliarden Dollar so schwer sein wie Apple momentan. Wohlgemerkt: Apple ist derzeit eines der wertvollsten Unternehmen überhaupt und glänzt seit einigen Jahren mit der Top-Position im weltweiten Markenranking. Der Zukunftsmarkt Elektroautos verspreche, so Musk, auch Tesla ein rasantes Umsatzwachstum. Schon im Jahr 2015 soll sich Teslas Umsatz auf sechs Milliarden Dollar nahezu verdoppeln. Bis Tesla profitabel ist, sollen Musk zufolge allerdings noch ein paar Jahre vergehen: spätestens 2020 soll es aber soweit sein.
Um die ehrgeizigen Ziele auch wirklich zu erreichen, soll die bereits mehrfach verschobene Auslieferung des nächsten Tesla Elektroautos Model X wie zuletzt angekündigt Ende 2015 erfolgen. Auch der Bau der Tesla-„Gigafactory“ verlaufe nach Plan, in Kooperation mit Elektronikkonzern Panasonic sollen die ersten Batteriepakete demnach im Jahr 2016 vom Band laufen.
Tom meint
„…seien 1000 gebaute Model S nicht verkauft worden“ ist vielleicht etwas unglücklich formuliert, das klingt als ob die keiner mehr haben wollte. Ist natürlich Unsinn, sie wurden einfach noch nicht ausgeliefert.
Ich kann jedem nur empfehlen, den veröffentlichen Shareholder Letter Q4 2014 zu lesen, dastehen sehr interessante Dinge drin, auch zum Ausblick 2015. Das wichtigste vielleicht: Gigafactory Bau verläuft nach Plan, Ende des Jahres wird mit Einbau der Anlagen begonnen, Start der Batterieproduktion mit Panasonic also weiterhin im Plan für Jahr 2016.
Redaktion meint
Danke für den Hinweis! Wir haben den Artikel entsprechend angepasst und zum vollständigen Shareholder Letter verlinkt.
VG
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