„Wir werden in jedem Fall beide Pferde im Rennen behalten“, sagte Daimler-Vorstand und Mercedes-Marketing-Chef Ola Källenius den Stuttgarter Nachrichten angesichts der Frage, ob reine Elektroautos oder Wasserstoffautos die sinnvollste Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor seien. Da bisher noch nicht absehbar sei, welche Technologie sich durchsetzen werde, und trotz der absehbaren technischen Fortschritte bei Elektroauto-Akkus wolle Daimler an der Brennstoffzelle festhalten und deren Entwicklung vorantreiben.
Für urbane Mobilität sieht Källenius batterieelektrische Autos zwar klar im Vorteil. Aber: „Um auf der Langstrecke so weit zu sein, muss noch viel passieren“, warf der Daimler-Vorstand ein. Für die Brennstoffzelle sprächen die höhere Reichweite sowie die wesentlich kürzere Zeit fürs Volltanken – innerhalb von knapp drei Minuten sind die Tanks eines Wasserstoffautos gefüllt. Das Ziel, spätestens 2017 ein Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle auf den Markt zu bringen, bleibe daher bestehen.
Wilhelm Herbi meint
Für den Bürger mit Pkw wird Wasserstoff und Brennstoffzelle schon aus dem Grund nicht wirtschaftlich sein, weil er Wasserstoff vielleicht selbst erzeugen, aber nicht auf 700 bar verdichten und speichern kann.
Wasserstoff und Brennstoffzelle sind für Schwertransporter interessant.
Was ist zur Zeit einfacher und billiger für ein Null-Schadstoff-Fahrzeug, als wie der kostenlose Strom von den Sonnenfängern auf dem Hausdach oder dem sogenannten Car-Port.
Die Photovoltaik-Module werden noch günstiger werden und der Speicher-Akku für die Nacht wird auch bald bezahlbar sein.
Wenn Ford dann noch den C-Max Plug-in-Hybrid mit Solardach unter den Linsen herausbringt, ist alles weitere nicht mehr sinnvoll. Das solare Perpetuum-Mobile ist da.
Tom meint
“Um (mit reinen Elektroautos) auf der Langstrecke so weit zu sein, muss noch viel passieren”.
Aha – was genau wäre das denn? Ich kann mir da nur vorstellen: Mehr Akkukapazität, ein flächendeckendes SCHNELLladenetzwerk, und das ganze auch für „Normalbürger“ bezahlbar. Die Punkte eins und zwei sind schon heute umgesetzt (Tesla), am letzten Punkt wird gearbeitet (die Gigafactory in der Wüste Nevadas nimmt schon Formen an). Das alles übrigens ohne jedwede Steuer-Milliarden. Sollte demgegenüber Daimler et al. die Wasserstoff-Brennstoffzelle weiter forcieren, muss man kein Prophet sein, um zu ahnen, dass die notwendige Tank-Infrastruktur größtenteils vom Steuerzahler finanziert wird, der dann vom Regen (Benzin/Diesel-Tankstellen) in die Traufe (Wasserstoff-Tankstellen) kommt, sowohl finanziell als auch vom Komfort.
Sobald ein Elektroauto eine reale Reichweite von über 300 km besitzt (ca. 2017 der Fall), werden nur noch relativ wenige Schnellladepunkte für die insgesamt seltenen Langstreckenfahrten nötig sein. Ob für diese Tankgelegenheiten 5 Minuten oder 20-30 Minuten alle 300 km einzuplanen sind, wird nur von einer extremen Minderheit von Bedeutung sein, die es toll finden, möglichst ohne Pause 1000 km zu fahren (und dabei die eigene und die Gesundheit anderer aufs Spiel zu setzen).
TeslaDriver meint
Daimler sollte den Wasserstoff besser für die LKWs einsetzen und das Feld der privaten Mobilität den BEVs überlassen. Für Schiffe und Flugzeuge muss langfristig auch eine Lösung her, da bietet sich das ebenfalls an.
Ich zumindest habe keine Lust mehr auf den Rückschritt zu Tankstellen und dem Wegfall der Möglichkeit, eigenen Solarstrom zuhause zu laden!