„E-Rennen sind spannender als die Formel 1. Denn die Zuschauer sehen viele Positionskämpfe, bis zur letzten Runde kann alles passieren“, sagt Rennfahrer Nick Heidfeld – und spricht aus Erfahrung: Vom ersten Rennen an ist der Deutsche bei der elektrischen Formelserie beteiligt, leider allerdings bisher mit mäßigem Erfolg. In der Gesamtwertung liegt er nach sieben Rennen abgeschlagen auf Rang 20.
Hoffnung auf den ersten Formel-E-Titel haben vor allem zwei Brasilianer: Lucas di Grassi führt vor dem Rennen in Berlin die Fahrerwertung mit 93 Punkten an, nur vier Punkte dahinter lauert Nelson Piquet junior. Aber auch der Schweizer Sébastien Buemi (83 Punkte) und der Franzose Nicolas Prost (77 Punkte) dürften die Hoffnung auf den WM-Sieg noch nicht aufgegeben haben. Immerhin gibt es für ein gewonnenes Rennen 25 Punkte, der Zweitplatzierte darf sich 18 Punkte gutschreiben, der Dritte erhält 15 Punkte. Bei drei noch ausstehenden Rennen ist in der Tat noch alles offen, zumal alle vier genannten Titelaspiranten „Stammgäste“ auf dem Treppchen sind.
An diesem Samstag nun startet die Elektroauto-Rennserie zum ersten Mal auch in Deutschland. Die 20 Piloten aus den zehn Teams werden auf dem Tempelhofer Feld ihre Runden drehen: Insgesamt 33 mal werden sie den knapp 2500 Meter langen Rundkurs absolvieren und ihren Einheitswagen, den Spark-Renault SRT 01 mit 200 kW / 272 PS, ans Limit bringen – welches, zumindest was die Höchstgeschwindigkeit betrifft, bei 225 km/h erreicht ist.
30.000 Zuschauer (Tickets 8 bis 59 Euro) können den e-Prix auf dem ehemaligen Flughafen verfolgen. Das freie Training beginnt um 8.15 Uhr, Qualifying ist ab 12 Uhr. Das Rennen startet um 16.00 Uhr und dauert knapp eine Stunde. Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Website zum Formel-E-Event in Berlin.
Elektrofahrzeug-Parade will neuen Weltrekord aufstellen
Am Tag des Rennens ist zudem eine e-Weltrekord-Parade geplant. „Das Ziel, den bisherigen Rekord der längsten Parade von Elektrofahrzeugen zu brechen, scheint in greifbare Nähe zu rücken“, kommentiert GoingElectric den Stand der Dinge.
Der aktuelle Rekord liegt bei 507 Elektrofahrzeugen, aufgestellt am 20. September 2014 im kalifornischen Cupertino. Stand 21. Mai zur Mittagszeit haben sich laut dem Blog bereits 571 Fahrzeuge angemeldet, „wenn alles glatt läuft, sollte der Rekord am Samstag also fallen“. Wollen wir nur hoffen, dass auch alle angemeldeten Fahrer aufkreuzen. Und vielleicht kommen ja auch noch ein paar mehr, damit sogar die 600er-Marke geknackt wird.