In der Europäischen Union zeichnen sich neue Regelungen zur Messung des Schadstoffausstoßes von Pkw ab, die der Abgasnorm Euro 6 unterliegen. Der dafür zuständige EU-Fachausschuss beschloss in Brüssel, dass der Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickstoffoxide künftig bei der Typgenehmigung nicht nur unter Laborbedingungen, sondern auch im realen Fahrbetrieb auf der Straße gemessen werden muss. Positiv auswirken werden sich die neuen Regelungen insbesondere auf die Schadstoffemissionen von Diesel-Pkw.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Das ist ein wichtiger erster Schritt, die Stickstoffoxid-Emissionen bei Pkws wirklich zu senken, insbesondere Diesel-Pkw halten die Werte heute nicht ein.“ Damit die Emissionsgrenzwerte beim realen Fahren auf der Straße eingehalten werden, müsse es nun darum gehen, europaweit anspruchsvolle Emissionsanforderungen festzulegen. Nur wenn das gelingt, werden Diesel-Pkw mit Blick auf die Schadstoffemissionen weiter zukunftsfähig sein und sich Fahrverbote in Innenstädten abwenden lassen. „Ich sehe die Automobilhersteller in der Pflicht, bei zukünftigen Automodellen Mobilität und Gesundheitsschutz besser zu vereinbaren“, so Hendricks weiter.
Mit dem heutigen Beschluss des Ausschusses macht Brüssel den Weg frei, die Stickstoffoxid-Emissionen zukünftig beim Fahren auf der Straße zu messen. Dabei geht es um das so genannte „real-driving emissions“-Verfahren, kurz RDE. Bislang werden die Emissionen im Rahmen der EU-Typgenehmigung nur im Labor ermittelt. Im Gegensatz zu Benzin-Pkw liegen die Emissionen von Diesel-Pkw im Straßenverkehr zum Teil um ein Vielfaches über den Laborwerten, die bei der EU-Typgenehmigung ermittelt werden.
Diesel-Pkw sind daher maßgeblich für die hohen Belastungen durch Stickstoffdioxid in Innenstädten verantwortlich. Dies gilt auch für Diesel-Pkw der neuesten Abgasstufe Euro 6. Der zum Schutz der Gesundheit EU-weit vorgegebene NO2-Grenzwert für das Jahresmittel wird daher in vielen Städten nach wie vor überschritten.
Im Rahmen einer EU-Expertengruppe zu RDE wurde ein zusätzliches Prüfverfahren für Fahrzeuge der Abgasstufe Euro 6 entwickelt, das das reale Emissionsverhalten auf der Straße sehr viel besser abbildet als aktuelle Labortests. Pkw sollen hierzu zukünftig mit mobiler Messtechnik (Portable Emissions Measurement Systems) beim Fahren im Verkehr auf der Straße vermessen werden. PEMS-Messungen werden heute schon bei der Typprüfung von Euro VI-Lkw eingesetzt und haben sich bewährt.
Noch viel zu tun meint
Bei den LKW funktioniert das tatsächlich ganz gut. Die Jungs in der Motorenentwicklung sind deswegen teilweise ganz schön am flitzen. Bis das ganze aber auf PKW übertragbar ist wird noch einige Zeit vergehen und es müssen noch einige Probleme gelöst werden. Das größte ist natürlich das Gewicht der Messgeräte. Die kommen bei den LKW teilweise auf 250-300kg. Während das bei einem LKW der sowieso teilweise beladen werden muss nicht ins Gewicht fällt merkt man das bei den PKW umso mehr.
TW Global meint
Wieso , vollbesetzt und mit Urlaubsgepäck,kommt der normal sterbliche Europäer locker über die 300kg wo ist das Problem? ;-)