Daimler macht es Tesla gleich und steigt mit seiner hundertprozentigen Tochter Deutsche ACCUmotive in das Geschäft mit stationären Energiespeichern ein. Für das Privatkundengeschäft im Bereich Speicherlösungen plant Daimler eine Zusammenarbeit mit EnBW. Sowohl in Deutschland als auch international wird die Zusammenarbeit mit weiteren Vertriebspartnern angestrebt.
Die im Jahr 2009 gegründete Deutsche ACCUmotive entwickelt, produziert und vertreibt Antriebsbatterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und smart auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Der erste industrielle Großspeicher von Daimler im deutschen Stromnetz wird von den Partnern The Mobility House und Getec über das gemeinsame Joint Venture Coulomb betrieben und an der deutschen Strombörse vermarktet. Coulomb setzt den Energiespeicher zur Netzstabilisierung und Glättung von Lastspitzen ein. Eine Aufgabe die üblicherweise von Kohlekraftwerken und Atomkraftwerken übernommen wird. 96 Batteriemodule mit einer Gesamtkapazität von mehr als 500 kWh des Mercedes-Benz Energiespeichers sind bereits am Netz, der weitere Ausbau auf 3000 kWh erfolgt Schritt für Schritt in den kommenden Wochen mit den beiden Partnern.
Vom industriellen Einsatz bis zur Privatnutzung
Das von Daimler Business Innovation entwickelte Konzept geht über den industriellen Einsatz hinaus. Der Betrieb im mittelständischen Gewerbe, wie beispielsweise Supermärkten, gehört ebenfalls zum Geschäftsmodell. Auch dort können die stationären Energiespeicher Verbrauchsspitzen abpuffern.
Zudem eignen sich die Energiespeicher auch für die private Nutzung. So lässt sich in Haushalten, die über eine eigene Photovoltaikanlage verfügen, der überschüssige Solarstrom nahezu verlustfrei zwischenspeichern. Erste Anlagen laufen bereits erfolgreich im Testbetrieb.
Batteriemodule Made in Germany
Die Batteriemodule mit einem Energieinhalt von jeweils 2,5 kWh (privat) bzw. 5,9 kWh (industriell) werden bei der Deutschen ACCUmotive im sächsischen Kamenz produziert. Für den Einsatz im privaten Bereich lassen sich bis zu acht Batteriemodule zu einem Energiespeicher mit 20 kWh kombinieren. Für die gewerbliche und industrielle Nutzung sind die Systeme beliebig skalierbar.
Die Mercedes-Benz Energiespeicher sind ab Juni bestellbar und werden ab Herbst dieses Jahres ausgeliefert.
Stefan meint
Zumindest in der Ankündigungen ziehen BMW und Mercedes nun notgedrungen nach. Ohne Tesla hätten sie vielleicht noch Jahrzehnte auf Staatskosten geforscht.
Jetzt wird der Markt zeigen, ob die „me too“-Produkte aus Deutschland mit Tesla mithalten können. Einen Sypathiepreis gewinnt man so nicht, da liegt Tesla als Innovator für mich noch um Lichtjahre voraus.
Teslafan meint
Wie dreist ist das denn vom Stern aller Sonnen!?
So kann man auch Geschäfte machen: Zuerst zig Millionen in Tesla pumpen, dann abwarten bis die Aktie max. an Gewinn abwirft, und dann alles wieder abziehen. Für mich ein Schachzug bei dem ich nie wieder in den Spiegel schauen könnte, wäre mir das eingefallen. Dann sich nebenbei noch know-how zeigen lassen und weiter davon profitieren! Da denkt man von NSA schlecht, dabei sind hiesige Firmen keine Bohne besser. Das gute daran ist, dass es alle Welt mitbekommen hat, als das durch die Presse ging. Und gut, dass es da die Presse gibt, die solche Vorgänge transparent darlegen, und die Kuh beim Namen nennt. Ich schäme mich für solch dreiste Strategien. Geht so deutsches Mangergehabe!? Aber eins ist auch sicher wie das Amen in der Kirche:
Ohne die Ingenieure die die Entwicklung vorantreiben und die Arbeiter die das unter Angesicht Ihres Schweißes bauen, ist jeder Manager nur heiße Luft! Manche sind es in meinen Augen weder mit noch ohne!
kritGeist meint
Man klaut halt von Besten :-)
Schon seit längeren wird die deutsche Trägheit bei Innovationen kritisiert. Das Know-How war & schon seit längerem vorhanden. Die dt. Manager warten aber erstmal ab, bis man sich dem Massentrend nicht mehr erwehren kann, die Konkurrenz zu stark wird oder die NSA die Ideen gekaut hat & durch amerik. Firmen auf den Markt bringt ;-) Vor kurzem war eine Bericht über dt. Unternehmer in Sillicon Valley (ndr) & alle waren von der Dynamik, Innovation, Kreativität & Risikokapital dort begeistert & erfolgreich. Davon sind die dt. Shareholder-Value-Manager weit entfernt, es wird so getan als wären die Anderen immer schuld oder die dt. Regierung nicht genug durch Lobbisten beeinflußt, um noch mehr zu sponsern.
Tom meint
Wie heißt es so schön, Konkurrenz belebt das Geschäft (und ist gut für den Endverbraucher). Gibt es schon irgendwo nähere Infos zu den Kosten? Ist das Vergleichbar mit Teslas Powerwall/Powerpack?
ecomento.de meint
Noch nicht, die Ankündigung wurde wahrscheinlich wegen Teslas Vorstoß etwas vorgezogen. Mehr Details wird es daher wohl erst später geben.
VG
TL | ecomento.de